Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 108
Der ruhende Verkehr ist sicher einer der Knackpunkte
in der künftigen Stadtplanungspolitik. Sämtliche Versuche, den öffentlichen
Raum attraktiver zu gestalten – das hat vor allem die groß angekündigte
Sanierung des Karlsplatzes gezeigt –, können nur gelingen, wenn man es
versteht, mit dem Verkehr und vor allem auch mit dem ruhenden Verkehr
umzugehen. Man kann den öffentlichen Raum nur dann besser nutzen, wenn es
gelingt, die parkenden Fahrzeuge im Straßenbild zu reduzieren, und Garagen sind
nun einmal eine Möglichkeit, wahrscheinlich die beste Möglichkeit, dieses Ziel
zu verwirklichen. (GR Mag Rüdiger Maresch: Das ist bei der Auhofgarage
am besten geglückt!) Herr Kollege, wann waren Sie das letzte Mal draußen am
Auhof? (GR Mag Rüdiger Maresch: Vorige Woche! Wann waren Sie am
Parhameterplatz?) Ich war schon dort. (GR Mag Rüdiger Maresch:
Einen Parhameterplatz gibt es gar nicht!) Ich habe Sie übrigens auch nicht unterbrochen.
Zudem gibt es noch andere Konzepte, die die ÖVP immer
wieder vorgeschlagen hat: Stellplatzverpflichtungen, Sammelgaragen,
Garagenplatzbörsen. Daneben – das sage ich jetzt als Mandatar eines
Flächenbezirkes – stellt sich die Frage, ob Hochgaragen oder Tiefgaragen eine
bessere Lösung darstellen.
Die Volksgaragen sind jetzt für uns kein
Allheilmittel, aber bevor wir noch mehr Parkplatzsuchverkehr in der Stadt haben
und eigentlich unser Leben belasten, ist es besser, dort welche zu bauen, wo
Sie gebraucht werden. Es darf nicht darum gehen, Kollege Maresch, Garagen
generell zu verteufeln, wie es die Grünen
tun, es geht vielmehr darum, genau festzulegen, wo sich die bestmöglichen
Standorte befinden. (GR Mag Rüdiger Maresch: Genau da sind wir auch
dafür!) Eine seriös durchgeführte Bürgerbeteiligung muss im Vorfeld
erfolgen, und schließlich bedarf es einer Bezirksvorstehung – und da bin ich
wieder beim Bacherpark –, die nicht wie im 5. Bezirk über alle
drüberfährt, sondern eine konsensorientierte Vorgangsweise bevorzugt. (Beifall
bei der ÖVP. – GR Godwin Schuster: Wir leben aber schon in der Jetztzeit? Das
stimmt ja gar nicht! Wir fahren nirgends drüber!)
Vor allem bedarf es auch eines Stadtrates, der all
diese Voraussetzung zu schaffen versteht. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
gemeldet ist Herr GR Hora. Ich erteile es ihm.
GR Karlheinz Hora
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrter Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!
Kollege Hoch, ich bin mit Ihnen, dass ich auch
erwartet habe, dass wir heute zu diesem Plandokument sprechen werden. In der
Zwischenzeit hat der Kollege Maresch in seiner schulmeisterhaften Manier gesprochen.
Heute können Sie es ja ganz besonders, Herr Maresch, heute können Sie uns ganz
besonders mit dem Thema Garage konfrontieren. Der Unterschied zwischen uns zwei
ist der: Sie sind Lehrer, stehen vorne, erzählen etwas, und die Kinder oder die
Jugendlichen sollen es glauben. Ich mache eher Projekte, das heißt, ich denke
eher zukunftsorientiert, lösungsorientiert. Was diese Geschichte Bacherpark
betrifft, da haben wir eben eine gemeinsame... (GR Mag Rüdiger Maresch:
Welche Projekte? Sagen Sie mir nur ein einziges Projekt!) Das ist das eine Projekt, das ich da
gemacht habe. Ich habe in meinem Leben – ich bin etwas älter als Sie – schon
ein bisschen mehr gemacht. (GR Mag Rüdiger Maresch: Nennen Sie eines
der Projekte!)
Zum Thema Bacherpark kann ich Ihnen verraten, der
Mediationsvertrag ist natürlich unterschrieben. Er wird heute der Presse
vorgestellt. Es hat einen Grund gegeben, warum das heute ist, aber ich nehme
an, Sie reden ja mit den Grünen
im Bezirk. Dass der Termin heute zustande gekommen ist, hängt mit anderen
Umständen zusammen und nicht, weil Sie glauben, dass man es nicht in der Presse
haben will. Es wird – das werden Sie heute ja offiziell noch hören – am 29.5.
eine Aussendung an den Befragungskreis geben.
Man kann es sich, Herr Kollege Hoch, auch nicht so
einfach machen, dass man nur von 300 oder 500 m spricht, da gibt es viel
mehr Parameter, die man beachten muss. Man kann eine Fläche wählen, man kann
sich einigen. Aber ich glaube, eine gemeinsame Einigung aller Parteien ist am
besten. Auch Ihrer Klubvorsitzenden in Margareten kann ich nur Dankbarkeit
zollen. Sie war, wie auch alle anderen Fraktionen, aktiv an dem Prozess
beteiligt, als wir gemeinsam diesen Weg gesucht haben.
Der Unterschied zu den bisherigen Befragungen ist –
erlauben Sie mir, das ganz kurz zu sagen –, dass wir es ganz einfach
objektivieren. Das heißt, jene Menschen, die wahlberechtigt sind, plus die
Migranten werden eingeladen abzustimmen. Das Ganze ist eine anonyme Geschichte.
Es ist also nicht so, dass irgendwelche willkürlichen Antworten kommen, sondern
eine entsprechende Frage wird gestellt. Das wird anonymisiert, sodass nur mit
Hilfe einer Zahl nachgeschaut werden kann, ob jemand geantwortet hat, ja oder
nein. Das ist also wirklich ein ganz objektives Kriterium, das sicher auch
Vorbildwirkung hat.
Wenn Sie also genau aufgepasst
haben, so hat der Herr StR Schicker gerade in letzter Zeit gesagt, wie man es
sich in Zukunft vorstellt. Es ist nicht alles immer von heute auf morgen
umsetzbar, aber ich lade natürlich gerne sämtliche Bezirksvorsteher ein, sich
an diesem Modell zu orientieren und auch an jenen Grundsätzen, die wir etwa in
der Stadt haben für die zukünftige Gestaltung von Parkgaragen. Und es sind halt
Parkgaragen notwendig, Kollege Maresch, auch wenn Sie es nicht glauben wollen.
Es gibt auch Menschen, die ein Auto haben und die gerne mit dem Auto fahren und
die gerne auch dieses Auto unterbringen, und da gibt es halt nur als
Möglichkeit den öffentlichen Raum oder eine Parkgarage. (GR Mag Rüdiger
Maresch: Es gibt auch Menschen, die keine Parkgarage wollen!) Das ist halt
so. Es geht nicht überall. (GR Mag Rüdiger Maresch: Fahren Sie jemals mit
dem Rad?) Ich fahre gerne mit dem Radl, ich fahre viel mit dem Radl. (GR
Mag Rüdiger Maresch: Auf der Donauinsel!) Nein, nicht auf der Donauinsel.
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