Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 32 von 108
Reden Sie einmal mit Ihren Kollegen aus dem Grünen
Klub, die sehen mich öfters mit dem Radl fahren. (GR Mag Rüdiger Maresch: Ja
genau, Sie fahren in das Rathaus!) Aber ich muss es ja Gott sei Dank nicht
nachweisen, weil es in meiner Fraktion nicht notwendig ist, sondern da kann es
jeder so gestalten und sich so bewegen, wie es ihm Spaß macht oder wie er es
eben braucht. Bei Ihnen ist es halt eine Alibihandlung, da muss jeder mit dem
Fahrradl fahren oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. (Zwischenrufe bei
den GRÜNEN.)
Aber, meine Damen und Herren, vielleicht noch ein
paar Dinge.
Kollege Madejski, ich verstehe Sie nicht ganz, wenn
Sie zum Beispiel ein Thema aufgreifen – ich weiß nicht, ob Sie jetzt da sind,
Kollege Madejski, aber man wird es Ihnen sicher ausrichten –, wenn Sie das
Thema Park and Ride-Plätze aufgreifen und sagen, da sind nur 1 000
entstanden oder 3 000, oder es sind doch mehr. Wenn Sie sich die Standorte
genau anschauen – und diese Unterlagen haben Sie –, dann werden Sie draufkommen,
dass vieles auch im Norden von Wien jetzt mit der Realisierungsphase der U2,
mit der Verlängerung der U2, mit der Verlängerung der U1 kommt und auch mit der
Südverlängerung einiges erst zustande kommt, und da sind die 10 000 Park
and Ride-Plätze kein Geheimnis mehr, die sind ganz einfach bis zu diesem
Zeitpunkt 2010 sicher in einer sehr hohen Größenordnung realisierbar.
Und was die geförderten Garagen betrifft, werden wir
allein im heurigen Jahr eine Größenordnung von 1 700 bis 1 800
Garagenplätzen in Bearbeitung haben, im Bau beziehungsweise bereits in
Realisierung haben. Also es geht viel weiter in dieser Stadt. Es geht viel
weiter, was dieses Thema betrifft. Und wie gesagt: Bei einem
Flächenwidmungsplan nur über Garagen zu reden, ist auch eigenartig, weil dort
ist ein einziger Punkt vorgekommen, dass beim Schafbergbad, wo es wirklich im
Sommer Überparkungen und Probleme gibt, das einmal in der Flächenwidmung
enthalten ist, und Flächenwidmung heißt ja noch lange nicht, dass alles das,
was drinsteht, eins zu eins übernommen werden muss, sondern dass überhaupt
einmal die Möglichkeit besteht, etwas zu realisieren, dass dieser Wunsch
drinnen war und dass also die Stadtplaner, die Raumplaner, die ihre Arbeit
verstehen und die versuchen, ihre Arbeit nach bestem Wissen auch für diese
Stadt zu machen, dort eine Möglichkeit geschaffen haben. Die Möglichkeit ist
aber wieder weggenommen worden. Also die ganze Aufregung war umsonst, sondern
man hat einmal einen Diskussionsprozess gemacht.
Aber erlauben Sie mir in diesem Zusammenhang schon
auf ein paar Kleinigkeiten hinzuweisen. Wir haben das Zehn-Jahres-Programm,
also die zehn Jahre sind demnächst vorbei. Gerade die letzten fünf Jahre haben
gezeigt, wie weit wir gekommen sind. Wir haben jetzt bereits 80 Prozent der
Fläche in einer Rechtsverbindlichkeit. Die restlichen 15 Prozent sind in
Bearbeitung, demnächst werden die 15 Prozent realisiert sein, sodass wir
wirklich mit Jahresende etwa 92 Prozent der Wiener Fläche auf Grund dieses
Zehn-Jahres-Programms realisiert haben werden.
Und wenn Sie jetzt mich fragen, ein bisschen
Statistik mache ich ja gerne, wenn Sie mich da ein bisschen, was die Statistik
betrifft, befragen, dann kommen Sie drauf, dass der Schwerpunkt, eben die
höheren Prozentsätze, die Mehrarbeit, die wesentlich wichtigeren Dinge gerade
in den letzten fünf Jahren oder gerade in der jetzigen Zeit geschehen sind,
weil in den letzten Jahren war ein ÖVP-Stadtrat, der von mir doch sehr
geschätzte Herr Görg, der etwas gedrängt hat, aber dann eigentlich den ganzen Schwall
dem Herrn StR Schicker aufgehalst hat, der jetzt mit seinen Abteilungen 21A und
21B trotz Untersuchungsausschusses, trotz Problemen, wirklich Lösungen,
zukunftsorientierte Lösungen für die Stadt gemacht hat. Genau dafür sollte
eigentlich dann ein Flächenwidmungsplan stehen.
Und, meine Damen und Herren, wenn Sie sich diesen
Flächenwidmungsplan anschauen, dann sehen Sie, wie sich Flächen in dieser Stadt
unterschiedlich gestalten, wie es unterschiedliche Zugänge gibt und wie schwer es
ist, aber wie wichtig es ist, eben diesen gemeinsamen Weg in allen diesen
Richtungen zu gehen. Daher ersuche ich Sie, diesem Plandokument Ihre Zustimmung
zu geben, und ich würde mich freuen, wenn Sie das auch so sehen wie ich es
sehe: Flächenwidmung heißt Zukunft, Zukunft für Wien. – Danke schön. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr GR
Mahdalik hat sich zu Wort gemeldet. Ich möchte in Erinnerung rufen: Ab jetzt
ist die maximale Redezeit 20 Minuten.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Werte Damen und Herren!
Wenn der Kollege Vorredner gesagt hat, es ist eine
ganze Menge passiert im Sektor des Garagenbaus, Park and Ride-Baus, hat er
natürlich zum Teil Recht, aber es sind nicht immer die richtigen Dinge
passiert, wie wir in den letzten Jahren in Wien feststellen mussten.
Ich darf hier nur ein Beispiel
bringen, und zwar ist das das Parkhaus Erdberg 2. Im Jahre1999, nachdem
das Parkhaus Erdberg 1 schon viele Steuermillionen verschlungen hat, und
in den Jahren danach zum Großteil leer gestanden ist, man hat ja an der
Tangente die Hinweisschilder über die freien Parkplätze lesen können. Die
Auslastungszahlen waren, das muss man ja festhalten, erschütternd und es war
keine Notwendigkeit gegeben, ein zweites Parkhaus dort zu errichten und noch
einmal viel Steuergeld hineinzupulvern. Trotzdem hat die SPÖ damals im Jahre
1999 127 Millionen Steuerschillinge an Subvention für das Parkhaus
Erdberg 2 beschlossen, und heute ist es so, dass zwei Parkhäuser in
Erdberg nicht ausgelastet sind. Da hätte eines auch gereicht. Wiewohl man sagen
muss, dass das Parkhaus – aber ich glaube nicht, dass die SPÖ so vorausblickend
geplant hat, weil das an und für sich nicht ihre Art ist – in einigen Jahren
oder in den nächsten Jahren, wenn das Projekt TownTown einmal fertig gestellt
werden sollte, vielleicht eine höhere Auslastung erzielen kann. Zum damaligen
Zeitpunkt war dieses Projekt verfehlt, verfrüht,
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