Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 108
Staatsbürgerschaft besuchen schon jetzt einen Wiener Kindergarten; nicht weil es verpflichtend ist, nicht weil es irgendein anderes System gibt, und schon gar nicht, weil das eine Forderung der ÖVP ist. Dass Bildung und Integration im Kindergarten anfängt, ist in Wien selbstverständlich, es ist in Wien Praxis. Damit dies aber möglich ist, braucht es eine Grundlage dafür, nämlich Kindergärten, und zwar genug, mit dem Berufsleben vereinbare und qualitativ hochwertige, solche, die nicht drei Wochen im Jahr zu haben.
Das ist ein Gedanke, den Sie vielleicht einmal an
Ihre Parteifreunde weiterleiten könnten. Hören Sie also mit dieser
Scheindiskussion auf, und machen Sie einmal Ihre eigene Arbeit! (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächster am Wort ist Herr Mag Jung. - Bitte.
GR Mag Wolfgang Jung (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Das Schulproblem, von dem jetzt hauptsächlich geredet
wurde, ist nur ein Teilbereich und eine Folge der schrankenlosen Zuwanderung
der rot-schwarzen Koalition der letzten Jahrzehnte. Es ist aber die
Hauptursache unserer Integrationsprobleme. Aus der Einwanderungswelle wurde
eine Zuwandererflut, die nun droht, alle Dämme zu brechen.
Wir haben in Österreich und in Wien besonders in der
Vergangenheit Millionen integriert, vor allem aus Ost- und Südosteuropa.
Probleme gab es erst, als die Zahlen sprunghaft anstiegen - wir haben es heute
gehört: 300 000 allein in fünf Jahren - und dadurch Schwierigkeiten auf
dem Arbeitsmarkt und auch im Wohnbereich entstanden. Jetzt werden die Wiener in
der eigenen Stadt an den Rand gedrängt werden, in manchen Parks,
Kinderspielplätzen oder Gemeindebauten. Zusätzlich entstanden aber neue
Konfliktpunkte durch die explodierende Kriminalität, die mangelnde
Integrationsbereitschaft weiter Teile und vor allem deshalb, weil die
Zuwanderer, im Gegensatz zu früher, zu großen Teilen eine Herkunft aus einem
völlig fremden Kulturkreis - nicht aus Europa, sondern aus Kleinasien - mit oft
anderen Wertvorstellungen haben.
Es brodelt - aber es brodelt diesmal bei der
einheimischen, bei der bodenständigen Bevölkerung, besonders bei den Alten und
bei den Jungen. Sie sind die Hauptopfer von Kriminalität und Aggression. Die
Bürger haben es einfach satt, sich immer an die Brust zu klopfen und wieder
einmal die Schuld bei sich selbst zu suchen, wie es jene fordern, die
Integration mit Veränderung unserer Lebensweise gleichsetzen. Wir
sollen toleranter, wir sollen offener werden, wir sollen uns anpassen, nicht
die, die freiwillig zu uns kommen - freiwillig doch wohl nicht deshalb, weil es
bei uns so schlecht ist!
Ich sage es Ihnen stellvertretend für alle Wiener,
und es ist hoch an der Zeit, es offen zu sagen: Ich und die meisten Bürger in
unserer Stadt wollen sich nicht ändern; anpassen sollen sich die, die zu
uns kommen! (Beifall bei der FPÖ.) Wer in einen Fußballverein eintritt,
kann nicht verlangen, dass dort seinetwegen Tennis gespielt wird. Wer zu uns
kommt, muss unser Spiel spielen!
Wir sind auch nicht schuld an den Zuständen in den
Herkunftsländern. Aber trotzdem wird selbst dann, wenn Emigranten kriminell
werden, von gewissen Kreisen der schlechte sozioökonomische Status angeführt,
den wir Ihnen bieten. Der "schlechte sozioökonomische Status" - man
muss sich das auf der Zunge zergehen lassen -, den wir den Tätern bieten:
Schuld sind wir, nicht sie! Das kann doch so nicht weitergehen.
Dann gibt es noch die zweite Gruppe, nämlich die der
grenzenlosen Aufnahmebefürworter. Dazu gehört auch unser Bürgermeister und
einige andere, die, im Gegensatz zu ihm, hier im Saal anwesend sind. Sie kennen
die Probleme schon von Amts wegen, Sie sehen die gefährliche Entwicklung im
Ausland und leugnen sie doch bei uns, in der Hoffnung, in ihrer Amtszeit gerade
noch über die Runden zu kommen und möglichst auch in ihrer Wohnumgebung nicht
mehr zu sehr davon betroffen zu sein. Nach uns, heißt bei ihnen die Losung, die
Sintflut!
Auf die Frage nach möglichen Jugendkrawallen
antwortete Bgm Häupl in “NEWS“: „Ich gehe nicht davon aus. Wir haben nicht die
Jugendarbeitslosigkeit der Pariser Vororte und auch nicht die
Integrationsdefizite." Ja, liest denn der gute Mann keine Zeitung?
Natürlich liegt die Arbeitslosigkeit bei den Zuwanderern wesentlich höher, und ebenso
die Kriminalitätsrate, als beim durchschnittlichen Österreicher! Und das
Sprachdefizit, das wichtigste Integrationshindernis, müsste sogar dem Herrn
Bürgermeister aus der PISA-Studie bekannt sein.
(Der Redner hält eine Zeitung in die Höhe.)
“14 Jahre, 300 Delikte und keine Zukunft"! -
"14 Jahre, 300 Delikte und keine Zukunft", "Erpressung
in der Schule", 3 379 Delikte an Wiener Schulen, Diebstahl,
Sachbeschädigung, Körperverletzung, ein Messermord - alles in einem Jahr! Und
da gibt es keine Integrationsprobleme, Herr Bürgermeister? Reicht Ihnen das
nicht? Wollen Sie noch höhere, gesteigerte Zahlen?
Ein anderes Zitat: „Ich bin zuerst Türke. Das darf
man mir nicht übel nehmen, ich bin in der Türkei aufgewachsen. Dann aber fühle
ich mich natürlich auch als Österreicher. Vor allem aber bin ich Muslim."
- wir haben ja gehört, dass bei manchen der Koran höher als unsere Verfassung
steht. Das stammt von Muhammet Akagündüz, der seit dem neunten Lebensjahr in
Österreich lebt, das Gymnasium besucht hat, ein Medizinstudium begonnen hat,
Fußballer in der Nationalmannschaft ist. Alles hat er bei uns erreicht, aber
trotzdem: "Zuerst bin ich Türke"!
Noch extremer der Vorfall beim Gardebataillon in
Wien. Dort gibt es turbantragende Sikhs, Verpflegung ohne Schweinefleisch und
auch einen muslimischen Gebetsraum, man kommt den Leuten weitgehend entgegen.
Zwei Neo-Österreicher weigerten sich aber trotzdem, der österreichischen Fahne
den nötigen Respekt zu erweisen. Der Verteidigungsminister hat gekniffen, die
Tat blieb ungeahndet. Künftige Vaterlandsverteidiger sehen anders aus als diese
Herren.
Meine Damen und Herren! Es wird
höchste Zeit, selbstbewusster zu werden. Integration der Willigen im Land ja,
aber gleichzeitig: Einwanderungsstopp, keine
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