Gemeinderat,
8. Sitzung vom 24.04.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 57
Kandidatinnen
und Kandidaten im Kontrollausschuss vorgesehen wird.
In formeller Hinsicht beantrage ich die sofortige Abstimmung dieses
Antrags. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum Wort ist niemand mehr
gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter hat das
Schlusswort.
Berichterstatter GR Mag Thomas Reindl: Meine Damen und
Herren!
Zum Akt selbst ist ja nichts gesagt worden, außer dass offensichtlich
alle damit einverstanden sind.
Ich möchte auf die letzte Rednerin, die Frau Mag Antonov, schon kurz
reflektieren. Also ich gehe davon aus, dass ich als Abgeordneter dieses Hauses
einen Eid auf die Wiener Stadtverfassung abgelegt habe, diese Verfassung
einhalten werde und nach ihr auch lebe. Und ich gehe davon aus, dass Sie das
auch gemacht haben.
Natürlich kann man die Verfassung ändern, wenn man möchte. Meine
Fraktion hat ja auch vor einiger Zeit umfassende Reformen, was das Kontrollamt
und vor allem auch das Minderheitenrecht hier im Rathaus betrifft,
durchgeführt. Wir haben es der Opposition durch unzählige Maßnahmen ermöglicht,
dass hier ein besserer Zugriff und eine bessere Auftragsmöglichkeit an das
Kontrollamt auch gegeben ist.
Daher möchte ich schon aufs Schärfste Ihre Meinung, na ja dann halten
wir uns halt an irgendwelche Gesetze und bewegen uns nicht, zurückweisen. Das
ist sicher von Seiten der SPÖ in der Vergangenheit nicht passiert.
Ich glaube aber auch, dass, wenn die Verfassung gewisse Regeln
vorschreibt, auch die Opposition diese Regeln einzuhalten hat, Frau Mag
Antonov. Und wenn zum Beispiel Kontrollamtsberichte so lange der
Vertraulichkeit unterliegen, bis sie im Gemeinderat beschlossen worden sind,
dann wundere ich mich schon sehr, wenn der eine oder die andere Abgeordnete in
diesem Haus dieser verfassungsmäßigen Bestimmung offensichtlich nicht nachkommt
und hier vergisst, dass man sich in diesem Punkt an die Verfassung halten muss.
Ich verstehe natürlich auch, dass man ein gewisses Mitteilungsbedürfnis hat.
Das haben wir alle, darum sind wir auch Politiker. (GR Günter Kenesei: Wenn
es passt!)
Ich verstehe natürlich auch, dass sich die Opposition hier mehr Rechte
als die Regierung herausnimmt (GR Günter Kenesei: Nein, nein!), aber ich
möchte ganz klar sagen: An die Verfassung haben wir uns alle zu halten und ich
weise diesen Vorwurf der Frau Magister aufs Schärfste zurück! (Beifall bei
der SPÖ.)
Den Antrag werden wir ablehnen. - Danke.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Damit kommen wir jetzt
zur Abstimmung.
Wer für den Antrag des Berichterstatters ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und SPÖ fest.
Damit ist der Antrag mehrstimmig angenommen.
Es liegen mir nun noch zwei Beschluss- und Resolutionsanträge der GRÜNEN
vor.
Ich lasse zunächst über jenen Antrag die Überprüfung, Vergabe sowie
Vertragserfüllung des Vertrags zwischen dem Magistrat und der Firma Imaginvest
zur Entwicklung des Wiener Wurstelpraters betreffend abstimmen.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand (GR
Godwin Schuster: Zuweisung! – GR Christian Oxonitsch: Zuweisung!). Da ist
die Zuweisung beantragt, jawohl.
Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, SPÖ und den GRÜNEN fest und damit ist
die Zuweisung dieses Antrags beschlossen.
Ich komme nun zum Beschluss- und Resolutionsantrag der GRÜNEN betreffend
Hearing Posten Kontrollamtsdirektor. Hier ist die sofortige Abstimmung
beantragt.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. -
Hier stelle ich die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und den GRÜNEN fest. Damit ist
dieser Antrag nicht angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 7 zur Verhandlung. Sie betrifft
eine Subvention an die Gesellschaft gegen Sekten- und Kultgefahren.
Ich bitte die Frau Berichterstatterin, Frau GRin Yilmaz, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Bitte um
Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich darf das Wort Frau
GRin Smolik erteilen.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Wir werden dieser Subvention für die Gesellschaft gegen Sekten- und
Kultgefahren nicht zustimmen und ich möchte kurz erklären, warum.
Wenn man sich den Akt genauer ansieht, dann sieht man, dass die
Gesellschaft gegen Sekten- und Kultgefahren hier für ein Projekt Gelder
beantragt, wo man sich fragen sollte, warum das eine Gesellschaft macht, die
gegen Sekten- und Kultgefahren auftritt. Und zwar geht es hier um ein
inhaltlich natürlich nachvollziehbares und auch sehr wichtiges Thema, nämlich
den Umgang mit dem Verlust von geliebten Menschen und liebgewordenen
Heimtieren. Aber man muss sich schon die Frage stellen: Warum macht das die
Gesellschaft gegen Sekten- und Kultgefahren?
Wenn wir feststellen und da sind
wir wahrscheinlich alle einer Meinung, dass es ein wichtiges Thema ist, dass
Kinder und Jugendliche begleitet werden, wenn sie jemanden verlieren, den sie
sehr geliebt haben oder auch ein Haustier verlieren, an dem sie sehr gehangen
sind, so frage ich mich aber doch, warum durch die Gesellschaft gegen Sekten-
und Kultgefahren? Es klingt auch die Begründung eher so, dass man sich denkt,
ob die dieses Projekt wirklich im Griff haben, nämlich wenn dann begründet
wird, dass die Kinderbuchliteratur zu diesem Thema aus psychologischer Sicht
sehr problematisch und zum Teil sogar schädlich für Kinder ist, so ist das
meiner Meinung nach sehr zu hinterfragen, denn
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular