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Gemeinderat, 7. Sitzung vom 31.03.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 17 von 52

 

GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

„Liebe Kinder, seid ihr alle da?", hätte ich vor einiger Zeit noch fragen können. Das hätte thematisch sehr gut dazugepasst, weil es heute um das Thema Prater geht. Wer seinen Heinz Conrads gelernt hat, weiß: „Den Wurschtl kann kana daschlogn." (GRin Dipl Ing Sabine Gretner: Da steht jetzt aber ein Kasperl! – GR Mag Christoph Chorherr: Nein, zwei! – Heiterkeit bei den GRÜNEN.)

 

Es mag vielleicht erheiternd sein, wenn da ein oder zwei Wurschtl draußen stehen, je nach parteipolitischer Blickweise! Die lustigen oder halblustigen Bemerkungen habe ich natürlich einkalkuliert, und ich werde sie auch mannhaft über mich ergehen lassen.

 

Meine Damen und Herren! Das Thema ist aber durchaus ernst, weil der Wiener Wurschtlprater eine Institution in Wien ist, vielen Leuten einen Arbeitsplatz gibt und der Wiener Bevölkerung über viele Jahrzehnte ans Herz gewachsen ist. Im Hinblick darauf ist es natürlich umso unverständlicher, warum die SPÖ auf den Wurschtl seit gut einem Jahrzehnt hinhaut. Das Gleiche tut aber auch die ÖVP mit einem kleineren Prügel, weil sie eben die kleinere Partei ist. Herr Kollege Madejski wird das nachher noch genauer ausführen. Jedenfalls hauen aber die beiden Parteien den Wiener Wurschtlprater im übertragenen Sinne wie einen Tanzbären, und das ist schade!

 

Darum möchte ich an dieser Stelle auch bemerken: So sehr wir alle hoffen, dass nach den nächsten Wählen die SPÖ keine absolute Mehrheit in diesem Haus mehr hat, so sehr hoffen zumindest wir von den Freiheitlichen auch, dass der nächste Koalitionspartner nicht ÖVP heißt, denn dann geht noch weniger weiter in der Stadt als mit der SPÖ-Alleinregierung! (GR Godwin Schuster: Sie sollten einmal den Wurschtl reden lassen, der sagt nämlich die Wahrheit!)

 

Die SPÖ hat Talent beim Geldverbrennen, das wissen wir, das ist gerade wieder aktuell: BAWAG, Bank Burgenland, ARBÖ, Konsum. (GR Godwin Schuster: Sehr aktuell!) Das funktioniert aber auch im kleineren Maßstab: Ich darf nur an die baldige Ex-Bezirksvorsteherin des 22. Bezirks, Renate Winkelbauer, erinnern, die sich piekfeine Designermöbel um 22 000 EUR bestellt und angezahlt hat und daraufhin – ich wünsche gute Besserung! – zurücktreten wird. Der Nachfolger ist auch schon im Hause. Ich wünsche ihm alles Gute und wünsche uns einen sorgsameren Umgang mit Steuergeldern von seiner Seite!

 

Ich komme zurück zum Wurschtlprater und möchte nur das letzte Jahrzehnt Revue passieren lassen: Das Ganze hat schon zu Zeiten der SPÖ-ÖVP-Koalition hier im Haus begonnen, und darum ist die ÖVP massiv mitverantwortlich. Damals wurde einige Zeit, nachdem die Regierung gestartet ist, das Proporztandem Schwarz – Sallaberger, einer schwarz, einer rot, ins Rennen geschickt und das so genannte Pratermanagement gegründet. Sie bekamen schöne Büros und satte Gagen. Nach einiger Zeit – es wurde niemals ein Konzept von den beiden Herren präsentiert – ist die ganze Sache aber sang- und klanglos zu Ende gegangen, und bis heute weiß kein Mensch, was die beiden Herren überhaupt getan haben.

 

Dann hat sich die Stadt Wien gedacht: Wir verbrennen einmal richtig Geld und engagieren einen internationalen Fachmann, nämlich Herrn Emmanuel Mongon, und geben ihm 1,5 Millionen EUR. Dazu sage ich: A priori ist es nicht als schlecht zu beurteilen, wenn man einen Fachmann holt und ihm Geld gibt, auch wenn 1,5 Millionen vielleicht ein bisschen happig sind.

 

Dann ist aber Folgendes geschehen: Herr Mongon wurde nicht umfassend informiert. Er wurde weder über die Rahmenbedingungen auf Grund der Pachtverträge noch über sonstige wichtige Gegebenheiten, die im Prater zu beachten sind, informiert. Er hat lustig drauflos geplant, er hat eine Seilbahn, diverse Wasserspiel-Inseln und so weiter und so fort für den Prater geplant. Diese Vorhaben waren jedoch allesamt nicht durchführbar!

 

Es hat dann auch einen ersten Entwurf für einen Masterplan gegeben, aber wenige Tage vor der Präsentation ist er wieder in den Schubladen verschwunden, weil man sagen musste: Lieber Herr Mongon! Lieber Emmanuel! So geht das nicht! All das ist nicht zu verwirklichen! Bitte neu planen! So ist auch diese große Verzögerung zu erklären! Das ist der Grund dafür, warum wir heute, im Jahr 2006, noch immer keinen Masterplan haben!

 

Vor kurzem hat die Stadträtin bei einer Pressekonferenz erklärt, dass der Masterplan von Herrn Mongon im Juni endgültig vorgestellt werden wird, hat aber gleich hinzugefügt, dass es mit der Umsetzung nicht so schnell gehen wird. All das werde dauern und könne nur Schritt für Schritt umgesetzt werden.

 

Und da sind wir auch schon beim wahren Problem! Auch wenn dieser Masterplan jetzt ein großer Wurf werden sollte, was wir alle hoffen, weil wir alle den Prater erhalten wollen, und zwar nicht in der gegenwärtigen, sondern in attraktivierter Form, erhebt sich die Frage: Woher kommt das Geld? – Wenn man sich nämlich vor Augen führt, dass sich allein die Kosten für die Herstellung der Infrastruktur, der Elektrik, von Kanälen und Wegen auf 15 bis 25 Millionen belaufen werden – und das sind magistratsinterne Zahlen –, dann fragt man sich wirklich, woher das Geld kommen soll! Dafür gibt es nämlich kein Budget. Es gibt die 1,5 Millionen für Herrn Mongon, und es gibt das Geld fürs Pratermanagement. Davon bleiben pro Jahr vielleicht 2, 3, 400 000 EUR übrig, die man investieren könnte. Das kann man dann aber mit der Gießkanne machen, da wird nicht viel herausschauen! Das wäre, glaube ich, der falsche Weg.

 

Meine Damen und Herren! Im Hinblick darauf brauchen wir ein eigenes Prater-Budget, und diesbezüglich sind wir natürlich zur vollsten Kooperation bereit! Dieses muss ausreichend dotiert und beschlossen werden, denn nur dann kann man die Attraktivierung des Praters ruhigen Gewissens und mit wirklich guten Zielaussichten angehen!

 

Die Herstellung der Infrastruktur wäre die

 

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