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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 24.01.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 86 von 89

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dampier. Bitte.

 

GR Karl Dampier (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Stadtteil-Kulturarbeit, wie sie das Kulturnetz unter anderem auch macht, hat im konkreten Fall eine zehnjährige, wie ich glaube, gute Geschichte. Stadtteil-Kulturarbeit dieser Art mit dem Kulturnetz hat Gegenwart und erfährt, wenn man es genau beobachtet, teilweise innerhalb der Organisation eine Neuorientierung. Sie brauchen nur auf die Homepage zu gehen oder sich damit wirklich befassen, Herr Kollege Dworak, dann könnten Sie das nachlesen.

 

Stadtteil-Kulturarbeit, wie das Kulturnetz sie macht, hat Zukunft, auch wenn jetzt wahrscheinlich so wie im Ausschuss zwei Fraktionen dagegen sind. Von der FPÖ weiß ich nicht, ob man sich vielleicht anders entschieden hat, aber zumindest die Österreichische Volkspartei hat jetzt angekündigt, dagegen zu sein.

 

Trotzdem hat Stadtteil-Kulturarbeit dieser Art Zukunft. Dafür gehört hier und heute jenen im Nachhinein gratuliert, die vor zehn Jahren erkannt haben, dass man am Stadtrand für eine gute Infrastruktur nicht nur Schulen, Kindergärten, Parkplätze, geeignete Randsteine und öffentliche Verkehrsmittel braucht, sondern auch jemanden, der die Kultur ordentlich und professionell mitorganisiert. Ein Dankeschön denen, die es eingeführt haben, und danke jenen, die sich heute damit abmühen und Gelder zur Verfügung stellen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Wenn man dann noch hergeht wie der Herr Ing Mag Dworak und den Leuten vom Kulturnetz, der Familie Schreiber – der da auch persönlich gedankt gehört noch einmal, die habe ich natürlich auch gemeint –, ins Gesicht sagt, mit eurer Arbeit wären wir eh zufrieden, und das Geld passt dort eigentlich auch, aber wir müssen halt politisch dagegen sein, dann ist das wohl der Gipfel. Und, Herr Kollege Dworak, so wirklich in Absprache mit Ihrer Bezirks-ÖVP dürften Sie das nicht gemacht haben. Es gibt zwar auf Bezirksebene auf Grund der Verfassung keine Koalition, aber die ÖVP nimmt im Bezirk dieses gemeinsame Geschäftsführen, Organisieren, Finanzverwalten genauso in Anspruch wie andere Leute, die irgendeiner Partei nahe stehen, wie Kirchen, wie Kulturvereine, die es im Bezirk gibt, Museumsvereine, Kleingartenvereine und so weiter. Also wenn Sie es denen nicht sagen, wenn Sie sich nicht kurzgeschlossen haben, vielleicht kann ich das machen, vielleicht kann mir der Kollege Parzer ein bissel helfen, es wird ihm in seinem Wahlkreis zumindest sicher gut tun.

 

Kulturnetz ist genau genommen eine Erfolgsgeschichte, und ich glaube, das soll auch weiter so geführt werden. Zu Beginn, es wurde ja eingeführt in den 90er Jahren, wo die sehr großzügige Stadtentwicklung war im 21. und 22. Bezirk, wurden die Angebote lückenlos gemacht, man hat Hilfestellung geboten und so weiter. Das hat sich schön entwickelt zu Projekten, die man gemeinsam angeht.

 

Und dass Sie praktisch sagen, da wird möglicherweise an der Geschäftsordnung vorbeigegangen, das finde ich ja überhaupt unfair. Überall, in jeder Firma, in jedem professionellen Betrieb bedient man sich Profis, und das ist überhaupt keine Schande für einen Politiker oder für ein politisches Gremium, wenn man sich Profis bedient. Wenn ich mir die eine oder andere Wortmeldung von Ihrer Seite heute angehört habe, würde ich Ihnen das auch empfehlen, und nicht nur im Kulturbereich.

 

Die Stunde ist schon fortgeschritten. Diejenigen, die zustimmen, wissen es ohnehin, und die anderen werde ich, fürchte ich, nicht überzeugen. Ich brauche die Leistungen des Kulturnetzes nicht anzuführen, die weit über das hinausgehen, was Sie da jetzt, man kann nicht einmal sagen, angerissen haben. Es war einfach eine destruktive, ungeordnete, ich trau mich nicht einmal zu sagen, Rede. Auf das will ich alles nicht eingehen, man braucht es einfach nur anzuklicken, um die verschiedenen Aktivitäten zu erfahren, die wir gemeinsam mit dem Kulturnetz durchführen, mit den Museen im Bezirk, ob es das Bezirksmuseum ist, ob es das Sondermuseum "Aspern 1809" ist, ob es Magistratsdienststellen sind, ob es die Veranstaltungen sind, die wir gemeinsam mit den Blumengärten Hirschstetten machen, wo also wirklich gelungene Basiskulturarbeit geschieht, und das soll auch weiter so sein. Das brauche ich alles hier nicht aufzuzählen.

 

Aber eines muss man schon auch noch sagen. Sie haben das Volksbildungswerk gelobt. Da stimme ich Ihnen bei. Das gehört auch gelobt. Aber das Volksbildungswerk macht in vielen anderen Bezirken eigentlich nicht viel anderes oder teilweise überhaupt nichts anderes als das, was auch das Kulturnetz macht. (Zwischenruf von GR Dr Herbert Madejski.) Schauen Sie, ich will Sie nicht langweilen. Aber Ihnen traue ich zu, dass Sie es eh wissen und ein bissel besser verstehen als der Ing Mag Dworak. Ich habe ja auf die Historie schon hingewiesen, und daher, glaube ich, brauche ich es Ihnen nicht zu erklären. Wir brauchen es aus den genannten Gründen, und das muss man auch sagen. Ich war ja seinerzeit da zu Wort gemeldet beim Donauinselfest und auch beim Stadtfest. Der Herr Ing Dworak gehört nicht dazu, aber es gibt wirklich sehr viele Leute, die gerne was machen würden und sich halt bei den kleinen Tücken beim Organisieren von Veranstaltungen, bei gewissen rechtlichen Situationen nicht so auskennen, und da bedient man sich, ich wiederhole mich, halt Profis, und darum braucht man sie, Herr Madejski.

 

Ich möchte eigentlich schon zum Abschluss kommen und glaube, dass diese Art der praxisorientierten Stadtteil-Kulturarbeit auf jeden Fall Zukunft hat. Ich werde gerne da zustimmen. Ich werde natürlich auch in meinem Wahlkreis erzählen, wer nicht zugestimmt hat, hoffe aber trotzdem, dass es zumindest auf Bezirksebene, und nicht nur in der Donaustadt, sondern auch in Floridsdorf und dann auch bei weiteren Aktivitäten mit dem 2. und dem 20. Bezirk, Oppositionsparteien gibt, die auch produktiv mitmachen. Da freue ich mich. Letztlich geht es ja um die Bürgerinnen und Bürger. Und gerade diese

 

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