Gemeinderat,
5. Sitzung vom 24.01.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 89
(Beginn um 9.01 Uhr.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Guten
Morgen!
Die Sitzung des Gemeinderates ist eröffnet.
Entschuldigt sind Herr
Präsident Hatzl zwischen 9 und 10.30 Uhr, Frau GRin Lueger, Herr GR
Dipl Ing Margulies und Herr GR Dr Ulm zwischen 9 und 11 Uhr.
Wenn sich vielleicht alle wundern: Wir haben neue
Scheinwerfer. Deswegen schaut das Licht irgendwie anders aus als sonst.
Irgendwie ist das neu, es ist anders als sonst, aber wir sehen unsere
Unterlagen. Das ist das Wichtigste.
Wir kommen zur Fragestunde.
Die 1. Anfrage (FSP - 00222-2006/0001 - KVP/GM) wurde von
Herrn GR Mag Gerstl gestellt und ist an den Herrn Bürgermeister gerichtet. (Wie
hoch werden die Kosten für die Aufstellung bzw Demontierung der entsprechenden
Vorschriftstafeln und für die Ampelschaltungen für "Grüne Wellen"
nach der Änderung der teilweisen Wiederaufhebung von "Tempo 50"
nun konkret sein?)
Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter
Herr Gemeinderat!
Wenigstens das Licht ist neu, wenn schon nicht die
Frage. More of the same wollen wir diese Diskussion für nicht anwesende
Journalisten noch einmal zusammenfassen, und auch das soll mir recht sein.
Nachdem Sie gestern einen großen parlamentarischen
Erfolg erreicht haben – nämlich Ihr Antrag im Kontrollausschuss im Hinblick auf
die Untersuchung der Kosten wurde angenommen –, gehe ich davon aus, dass Sie
das ernsthaft wissen wollen. Was Sie mich daher heute hier fragen, verstehe ich
nicht ganz, denn ich werde Ihnen diese Frage – über den Beschluss des
zuständigen Gemeinderatsausschusses hinaus – nach Vorliegen des Berichtes des
Kontrollamtes beantworten können und nicht heute. Es tut mir Leid.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. – Zusatzfrage:
Bitte, Herr Mag Gerstl.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Danke, Herr Bürgermeister. Wir nehmen zur Kenntnis,
dass Sie jetzt noch keine weiteren Aussagen treffen wollen, sondern dass Sie
die Untersuchungen des Kontrollamtes abwarten wollen. Und weil Sie
offensichtlich genug haben von more of the same, möchte ich die Frage gerne
etwas erweitern, damit wir noch in ein weiteres Thema hineinkommen.
Sie haben am 27. Dezember 2005 in einem
Interview für das Wiener Fernsehen erklärt, dass Ihnen die Kosten, die für das
Abmontieren und das Neuaufstellen von Tafeln und das Neujustieren der Ampeln in
der 50 km/h-Geschichte genannt worden sind, viel zu hoch erscheinen.
Jetzt weiß ich nicht, ob Ihnen bekannt ist, was die
Kosten für Ampeln jährlich insgesamt betragen. Da Sie am
27. Dezember 2005 so uninformiert waren, was die konkreten Kosten für
die Tafeln bei den 50 km/h betrifft, habe ich mir gedacht, es sei
vielleicht auch eine Frage wert, ob Sie mit den Kosten für alle Ampelanlagen,
die wir in Wien haben, einverstanden sind, nämlich mit den jährlich
6,9 Millionen EUR für die Neuerrichtung von Ampeln und den
2,9 Millionen EUR – das ist, glaube ich, das Besondere – für die
Betriebskosten, die Ampeln jährlich verursachen, und ob Sie damit einverstanden
sind, dass wir damit im Schnitt gegenüber dem Nachbarland, nämlich gegenüber
Deutschland, rund viermal so teuer sind, dass wir doppelt so teuer sind wie in
Linz, dass wir um 50 Prozent teurer sind als in Graz. Ich möchte Sie also
fragen, ob Sie mit dieser Situation weiterhin einverstanden sind oder ob Sie
auch diese Situation ändern wollen und auch dafür einem Kontrollamtsantrag Ihre
Zustimmung geben wollen?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte,
Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter
Herr Gemeinderat!
Mit großem Vergnügen würde ich persönlich jetzt einem
solchen Antrag der Untersuchung durch das Kontrollamt den Vorzug geben, denn
wie Sie wissen, sind die Ampelangelegenheiten Aufgaben des Bezirks und sind
auch von dort zu finanzieren. Daher denke ich, dass es schon auch im Interesse
der Bezirksfinanzen ist, dass man hier nicht übermäßig viel Geld ausgibt,
sondern nur das notwendige.
Falls Sie damit allerdings meinen sollten, dass das
eine Hintertüre ist, dass man hier entdezentralisiert, also dass man die
Ampelangelegenheiten wieder in das allgemeine Wiener Stadtbudget übernimmt,
dann kann ich mir das eigentlich von einem prononcierten Dezentralisierer, wie
Sie es sind, kaum vorstellen. Ich gehe daher davon aus, dass wir durchaus Hand
in Hand gemeinsam für die Bezirksfinanzen schonend vorgehen und uns sehr genau
anschauen, was da an Geld ausgegeben wird.
Im Übrigen darf ich auf dieses Interview verweisen.
Ich gebe zu, dass es mir eigentlich nicht einleuchtend war – Klammer auf: ist;
aber auch das wird ja der Kontrollamtsbericht ergeben –, dass man über
800 Schilder dafür braucht, um diese Änderung herbeizuführen, über die wir
schon diskutiert haben, die ja aus zwei Komponenten besteht. Wir werden am Ende
des Tages sehen, was das in der Tat kostet.
Aber um Ihre Frage, Ihre eigentliche Frage oder
Zusatzfrage oder ergänzende Frage oder über das Thema hinausgehende Frage zu
beantworten: Selbstverständlich soll man sich das anschauen. Ich gehe davon
aus, dass die Vergaberichtlinien und das Vergabegesetz des Bundes dabei
eingehalten wurden, aber wenn man den Bezirken Geld ersparen kann, bin ich sehr
dafür.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. –
Die nächste Zusatzfrage wird von Herrn GR Mahdalik gestellt. – Bitte.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Der Salto rückwärts von der Wiener
Stadtregierung bei der Tempo 50-Regelung hat erfreulicherweise dazu
geführt, dass seit 16. Jänner 2006 diese Tempo 50-Regelung, die
sehr umstritten ist und war, auf einigen stark befahrenen Einfallsstraßen im
Wiener Stadtgebiet wieder aufgehoben wurde. Auf zahlreichen anderen
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