Gemeinderat,
58. Sitzung vom 30.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 104
wüsste nicht, welche neue Erkenntnis ich gewinnen könnte, wenn ich mich jetzt in betriebswirtschaftliche Details verstricke. Grundsätzlich weiß ich es, grundsätzlich befürworte ich das enorm, weil ich ein hohes Ausmaß an Wertschätzung für diese Informationsbüros - "wechselseitigen Kommunikationsbüros" ist eigentlich richtig -, die wir hier gerade auch in den Städten Osteuropas betreiben, habe, so wie ich auch das Wien-Haus in Brüssel außerordentlich schätze und wie ich selbstverständlich die auch gemeinsam mit anderen Institutionen Österreichs betriebenen Büros in Hongkong, in Tokyo und in New York schätze, weil sie uns eine ganze Menge auch an internationalem Networking bieten.
Also ich halte das vom Prinzip her für vollkommen richtig,
und ich wüsste nicht, welche neuen Erkenntnisse ich gewinnen könnte.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke für
die Beantwortung, Herr Bürgermeister.
Wir kommen zur 4. Anfrage (FSP
- 03172-2005/0003 - KVP/GM). Sie wurde von Herrn GR Robert Parzer gestellt
und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Umwelt
gerichtet: Wann wird die Deponie Rautenweg voraussichtlich stillgelegt?
Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Meine
sehr geehrten Damen und Herren! Die Frage beschäftigt sich mit der Deponie
Rautenweg.
Sehr geehrter Herr Gemeinderat! Wie wir wissen, ist
die Deponie Rautenweg unsere einzige Deponie für Masseabfälle. Hier werden die
aufbereiteten Verbrennungsrückstände sowie gegebenenfalls auch Mischabfälle in
den Zeiten, wo es eben Engpässe bei den Kapazitäten der Müllverbrennungsanlagen
gibt, abgelagert. Das soll sich natürlich spätestens nach Inbetriebnahme der
dritten Müllverbrennungsanlage im Jahr 2008 ändern, wie es auch in der
Deponieverordnung vorgesehen ist.
Aus meiner Sicht erfüllt diese Deponie schon eine
sehr wichtige Funktion, weil sie einfach die Entsorgungssicherheit in der Stadt
Wien und die Autarkie - das heißt, dass wir unseren Müll sozusagen selbst
verbrennen, was auch immer, und dann ablagern können - sicherstellt. Ich
glaube, dass das schon eine sehr zentrale Sache ist, und ich bin auch der
Meinung, dass wir diese Deponie so lange nutzen sollen, wie es eben möglich
ist. Wie gesagt, nach In-Kraft-Treten der Deponieverordnung mit Ende 2008
sollen ja nur noch inerte Materialien deponiert werden, dass heißt solche, die
vorbehandelt werden, in unserem Fall durch Verbrennung. Das Restvolumen der
Deponie ist derzeit ungefähr 3,3 Millionen EUR, und der ... -
ich weiß nicht, es ist einfach noch ein bisschen zu früh am Morgen,
entschuldigen Sie! -: 3,3 Millionen Kubikmeter, wollte ich sagen, und der
Einbringungszeitraum ist bis 31. Oktober 2022. Bis dahin ist es
maximal bewilligt worden.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke,
Frau Stadträtin. 1. Zusatzfrage: Herr Kollege Parzer, bitte.
GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Danke, Frau Stadträtin, für die erste
Beantwortung. Ich weiß, es ist noch früh am Morgen, aber auch der Morgen
vergeht.
Die erste Frage an Sie ist natürlich dann schon weit
in den Zukunftsraum gestellt, wenn Sie sagen: 2022, wie es im Deponiegesetz
drinnen gestanden ist. Ich frage Sie aber trotzdem, weil es nicht so von der
Hand zu weisen ist: Welche Auswirkungen hat eigentlich die Aufstockung, die wir
jetzt haben, auf die nach der Stilllegung der Deponie vorgeschriebene
Renaturierung der Deponie?
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Meiner
Meinung nach gar keine, aber wir nutzen jetzt einfach diese neue Technologie,
dass wir diesen so genannten Schlackenbeton herstellen können und die Deponie
sozusagen - ich sage das jetzt einmal laienhaft - zusammensinkt, wie das ja
auch in Ihrem Garten wäre – um einen ganz laienhaften Vergleich zu ziehen -:
Wenn Sie einen Komposthaufen machen, sinkt dieser ja auch zusammen. Einen
ähnlichen Effekt haben wir bei der Deponie - natürlich wesentlich
komplizierter. Diesen Fakt haben wir jetzt ausgenutzt, und durch diesen
Schlackenbeton haben wir auch die Möglichkeit, die Aufsteilung sozusagen ein
bisschen zu ändern und deshalb auch einfach die Deponie besser auszunutzen,
was, glaube ich, sehr sinnvoll ist.
Ich möchte nur eines auch ein bisschen zur Debatte stellen:
Ich höre ja aus Ihrer Frage heraus, dass Sie eher bestrebt sind, die Deponie
früher zuzusperren. Man muss sich allerdings überlegen: Was tun wir dann mit unserem
Müll? - Auch bei der Verbrennung ist es ja so, dass wir rund ein Viertel des
Volumens nach der Verbrennung noch da haben. Wir machen derzeit diesen
Schlackenbeton und diese Ziegel daraus, damit wir diese Rückstände auch
möglichst gut binden können und das nicht irgendwie zum Beispiel vom Wind
verweht werden kann. Also ich glaube, dass das eine ganz gute Technologie ist.
Hier stellt sich natürlich auch die Frage nach
Alternativen. Was sind da Ihre Vorschläge? Also was macht man dann? - Bis zum
Jahr 2022 haben wir sozusagen noch Zeit, und wir müssen uns dann sowieso -
beziehungsweise auch jetzt schon - Gedanken machen, wie es danach weitergehen
wird. Aber bis dahin bin ich eigentlich sehr froh, dass wir die
Entsorgungssicherheit für Wien gewährleistet haben.
Darüber hinaus bemüht sich die MA 48, glaube
ich, wirklich sehr, sehr intensiv dort mit den Anrainern, um mit den Anrainern
ein gutes Verhältnis zu haben, sie auch immer zu informieren, sie
einzubeziehen. Auch der Deponieleiter, Herr Stricker, ist da wirklich sehr
bemüht, und ich habe auch den Eindruck, dass das recht gut funktioniert.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. -
Nächste Zusatzfrage: Frau GRin Reinberger.
GRin Brigitte Reinberger (Bündnis
Zukunft Wien – die Stadtpartei): Frau Stadträtin! Sie haben schon
ausgeführt, dass es dadurch, dass unbehandelter Abfall nicht mehr deponiert
werden darf und Wien auf die Verbrennung setzt, zu einer deutlichen Reduktion
der restzudeponierenden Menge kommt.
Wie
hoch etwa - Sie haben gesagt, der Verbrennungsrückstand ist etwa ein Viertel
der Abfallmenge, die
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