Gemeinderat,
57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 92 von 116
wollen: Den mehrgeschoßigen Ausbau der Dachgeschoßlandschaften im ersten
Bezirk, mit all der Kritik, die man damit ernten kann, oder doch eine Erhaltung
der Innenstadt in ihrem Charakter, mit moderaten Dachgeschoßausbauten in
moderner Architektur. Ich sehe hier noch keine Linie, aber ich brauche sie auch
nicht zu sehen. Ich hoffe nur, dass die Wählerinnen und Wähler einen besseren
Überblick bewahren können, welche Meinung der ÖVP denn jetzt wirklich zählt:
Die des Alphabetisierers des Gemeinderates, also die des Herrn GR Neuhuber,
oder die des Kollegen Gerstl, der eine sehr literarische Rede gehalten hat,
aber der Bachmann-Preis ist schon vergeben. Kollege Gerstl, leider, werden Sie
hier keine Chance mehr haben.
Zu den Fragen, die Kollegin Frank aufgeworfen hat: Ich halte es für ein gut eingespieltes
Vorgehen der Opposition, dass man immer sagt, ja eigentlich hätte der öffentliche
Verkehr früher dort sein sollen, bevor man baut. Dann gibt es Projekte, wo das
wirklich der Fall ist – ich denke an den Leberberg, dort ist die
Straßenbahnlinie 71 hingefahren, bevor die Bauten errichtet worden sind –,
dort hat man dann gesagt, jetzt führt ihr die Straßenbahn in die Pampa, aber
sonst ist nichts dort, es gibt keine Geschäfte, wenn die hinziehen. Warum
sollen die Leute dort hinfahren? Wenn man es Schritt für Schritt und gemeinsam
macht, dann kommen hervorragende Ergebnisse dabei heraus, dann kommen sehr gute
Stadtteile dabei heraus, und ich denke, dass wir vorzeigen können – vom
Leberberg bis zum Laaerberg –, dass es hier gute Entwicklungen gibt und auch
rechtzeitig die Infrastruktur, sowohl die soziale als auch die
Verkehrsinfrastruktur, aufgebaut werden konnten und können.
Abschließend zu den Dingen, die Kollege Madejski mit
dem Speckgürtel angeführt hat. Herr Kollege Madejski, wir fürchten uns nicht
vor dem Speckgürtel. Wir wissen, welche Funktion diese Stadt für die Region,
für die Vienna Region, hat. Wir wissen, welche Potenz diese Stadt hat im
Wirtschaftsleben. Und wir wissen, dass wir uns nicht fürchten müssen davor,
dass am Rande der Stadt unter Umständen da und dort auch niederösterreichische
Gemeinden Erfolge haben.
Worum es aber dabei geht, ist, dass es eine gute und
exakte Abstimmung zwischen der Stadt, zwischen dem Land Wien und dem Land
Niederösterreich gibt. Wenn Sie in den Stadtentwicklungsplan schauen, dann
werden Sie in diesem Stadtentwicklungsplan, den wir vor kurzem beschlossen
haben, eine Karte über die regionale Entwicklung vorfinden, die im
Stadtentwicklungsplan Wien und im Landesentwicklungskonzept Niederösterreich
gleichartig enthalten ist, die exakt abgestimmt ist zwischen Niederösterreich
und Wien. Beide Bundesländer haben sich dazu verpflichtet, in diesem Bereich
wirklich gemeinsam vorzugehen.
Demnächst auch gemeinsam mit Bratislava. Ich denke,
dass das die Chance und die Zukunft dieser Stadt ist, dass wir unsere zentrale
Rolle nützen sollen, dass wir aber gleichzeitig in enger Kooperation mit
unseren Anrainerländern vorgehen und Bratislava in diesen Prozess auch
weiterhin miteinbeziehen werden.
Sehr geehrte Damen und Herren! Es gäbe noch eine
Reihe von Dingen anzumerken, über den Schönbrunner Vorplatz oder über den
Wienflussradweg, worüber sehr viele, nicht immer ganz richtige Dinge hier
gesagt wurden. Ich erspare mir das, denn ich denke, Sie wissen selber, wie
diese Projekte stehen, dass wir in einer sehr flotten Realisierung bei diesen
Projekten sind, dass diese Projekte sehr, sehr viel Sinn machen, dass es ab und
zu aber auch notwendig ist, ein Projekt dadurch zu befördern, dass man einen
Teil realisiert und dann hofft, dass der Partner, nämlich die
Schlossgesellschaft, auch einmal weitertut. Dann können wir den zweiten Teil
des Schönbrunner Vorplatzes mit Sicherheit genauso schön gestalten wie den, an
dem wir gerade arbeiten. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zur Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr
liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Ich erteile Herrn VBgm Dr Rieder zum
Rechnungsabschluss der Bundeshauptstadt Wien für das Jahr 2004 das Schlusswort.
– Bitte sehr.
Berichterstatter VBgm Dr Sepp Rieder: Frau Vorsitzende! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Ich habe bisher gute Erfahrungen damit gemacht, eher
zu Beginn der Rechnungsabschlussdebatte oder der Debatte über den Voranschlag länger
zu sprechen und dann das Schlusswort kürzer zu halten. Jetzt bin ich aber in
einer leichten Irritation, weil ich diesmal zu Beginn sehr kurz war. (Heiterkeit.) Ich weiß nicht, ob nicht
möglicherweise von den hier Versammelten, von denen ich sage, jeder der Redner
hat das Beste gegeben, von mir jetzt auch verlangt wird, dass ich sozusagen das
Minus im Vorfeld durch ein längeres Schlusswort ausgleiche.
Ich habe mir dann gedacht, nachdem ja mindestens eine
Fraktion, aber ich glaube, alle Fraktionen beste Leistungen erbracht haben –
auch im schriftlichen Part, ich gratuliere ganz besonders den Grünen zu diesem extremen Beispiel –,
dass das vielleicht einen Teil der noch fehlenden Redezeit bei mir ausgleicht.
Also erwarten Sie nicht zu viel von mir.
Ich erfülle den formellen Teil, der mir aufgetragen
ist. Der besteht zunächst darin, darauf hinzuweisen, dass nach § 87 der
Verfassung der Bundeshauptstadt Wien der Rechnungsabschluss 2004 in der Zeit
vom 15. Juni bis 22. Juni zur öffentlichen Einsicht aufgelegen ist.
Die Auflagefrist war im Amtsblatt der Stadt Wien vom 9. Juni 2005, in der
"Wiener Zeitung" vom 18. April 2005 und durch Anschlag in
den Magistratischen Bezirksämtern verlautbart.
Vom Recht der Einsichtnahme wurde nicht Gebrauch
gemacht. Es ist daher ein Antrag an den Gemeinderat nicht erforderlich.
Punkt zwei: Ich ersuche Sie, im Sinne der schriftlich
formulierten Anträge auf Seite XXV des roten Buches Ihre Zustimmung zur
Erledigung der Rechnung des Magistrats und zur Erledigung des Inventars zu
geben. – Danke vielmals. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke schön.
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