Gemeinderat,
57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 116
Beispiel ein Mülltrennungsspiel, wo man lernen kann, wo Abfälle und Sonderabfälle hinein gehören, damit er dann zu Hause weiß, was er mit seinem Müll macht. Liegt zum Beispiel zu Hause - die Mama ist Abteilungsleiterin - irgendein E-Mail mit skurrilen Dingen von irgendeinem Mann, von dem sie noch nie gehört hat, herum, sollte man es ins Altpapier schmeißen. Oder eine verschrumpelte Orange könnte man zum Beispiel in den Biomüll schmeißen. Was auch immer, ein Fetzerl von einem blauen Luftballon gehört in den Restmüll. Es ist wichtig, wenn man diese Dinge schon vermittelt kriegt, alles nachzulesen im "EULE"-Programm.
Jetzt bin ich schon beim Schluss. Ich könnte
stundenlang reden (GR Mag Christoph
Chorherr: Das bezweifeln wir nicht!), tue ich aber nicht. Noch einmal: Sozialdemokratische
Umweltpolitik ist nachhaltige Umweltpolitik. (GR Mag Rüdiger Maresch: Super! Ursuper!) Sie funktioniert aber nur
deshalb, weil auf der einen Seite ein Zusammenspiel von vielen Abteilungen und
Ressorts ist und auf der anderen Seite auch das Engagement vieler
Einzelpersonen, erstens des Großteils der Wienerinnen und Wiener, die sich
vorbildlich verhalten, was das Thema "Umweltschutz" betrifft und zweitens
vor allem aller MitarbeiterInnen aller Abteilungen, der Umweltanwaltschaft, der
Umweltberatung und des Büros der Stadträtin. Ihnen allen gebührt Dank und
Respekt meiner Fraktion!
Mein Dank gebührt am Ende einer Periode auch den
Ausschussmitgliedern, denen ich hiermit einen sehr schönen Sommer wünsche! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Frau amtsf StRin Mag Ulli Sima hat
sich zum Wort gemeldet, ich erteile es ihr.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Herr
Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Meine erste Rechnungsabschlussdebatte fällt auch
genau mit einem Jahr meines Amtsantritts zusammen. Auch ich muss wie meine
Vorredner und Vorrednerinnen die Gelegenheit nutzen, um ein wenig Bilanz zu
ziehen. Ich glaube, dass wir eine sehr gute und erfolgreiche Bilanz
präsentieren können und möchte zunächst einmal allen meinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Magistratsabteilungen, aber auch meines Büros, wirklich
danken für einen hervorragenden Einsatz zu Tages- und Nachtzeiten zu einem guten
Umweltschutz in dieser Stadt. - Herzlichen Dank! (Beifall bei der SPÖ.)
Wenn ich meinen Vorrednerinnen und Vorrednern
zugehört habe, dann könnte man meinen, es ist eigentlich alles ganz furchtbar in
dieser Stadt. Wenn man sich allerdings zum Beispiel die Bilanz des
Umweltausschusses des Jahres 2004 ansieht, und ich habe mir das erheben
lassen, dann sieht man, dass 93 Prozent aller Anträge, die wir dort
beschließen, nicht von der SPÖ alleine, sondern von der SPÖ gemeinsam mit
anderen Fraktionen teilweise einstimmig bis mehrstimmig beschlossen werden. Das
heißt, wenn Sie zum Schluss darstellen, das ist alles so furchtbar und das
bezieht sich eigentlich nur auf 7 Prozent der Anträge, dann kann irgendwie
irgendetwas nicht zusammenpassen. Das heißt, es muss einen gewissen
Grundkonsens in der Stadt geben, dass man gewisse Dinge oder den Großteil, um
nicht zu sagen, fast 93 Prozent, doch immer wieder gemeinsam beschließen
kann.
Ich möchte gleich ein paar dieser Projekte nennen und
werde einen kurzen Durchlauf machen, weil ich weiß, die Zeit ist schon recht
fortgeschritten, aber ich glaube, es gibt doch Dinge, auf die wir wirklich sehr
stolz sein können.
Ich sage nur das Beispiel Gewässerschutz: Wir haben
mit der Eröffnung der neuen Hauptkläranlage wirklich ein Herzstück unseres
Gewässerschutzprogramms nach einer fünfjährigen Bauzeit fertiggestellt. Einer
der Wissenschaftler, der das begleitet hat, hat ganz stolz zu mir gesagt, das
ist der Rolls Royce unter den Anlagen. Wir sind führend in Europa und damit
auch führend in der Welt mit dieser Hauptkläranlage, wo wir in der Lage sind,
der Donau das Wasser sauberer zurückzugeben als wir es bekommen. Ich glaube,
das ist ein Anspruch, den eine Umweltmusterstadt durchaus an sich stellen kann.
Wir haben den Wientalkanal beinahe abgeschlossen.
Wir haben die Kanalnetzsteuerung begonnen. Diese wird
nächstes Jahr fertig.
Wir haben den Abschluss des ersten Teilabschnitts der
Renaturierung am Liesingbach durchgeführt. Der zweite Abschnitt ist derzeit in
Planung.
Wir können in punkto Gewässerschutz wirklich sagen,
wir sind in der letzten Legislaturperiode einen ganz großen Schritt
weitergekommen. Wir haben alles erreicht, was wir uns vorgenommen haben und das
freut mich persönlich sehr.
Der Radweg im Wiental ist schon angesprochen worden.
Ich würde sagen, auch das ist ein Projekt, das wirklich schon länger
herumgegeistert ist, das es schon länger gegeben hat. Ich bin wirklich sehr
stolz darauf, dass wir vor wenigen Wochen den ersten Teilabschnitt eröffnen
konnten. Wir haben hier und auch im Ausschuss schon sehr ausführlich darüber
diskutiert, warum es schwierig ist, diesen Radweg, wie er ursprünglich geplant
war, fortzusetzen, nämlich die Kostengründe sind auch von der ÖVP gekommen,
aber andererseits, was viel wesentlicher und schwerwiegender ist, das
Sicherheitsargument. Wir wissen, dass wir die drei Kilometer im Falle eines
Hochwassers noch leichter räumen können als bei einer Ausdehnung in die Stadt.
Wir wissen, dass das Wienflussbett immer enger wird, dass es immer weniger
Auffassen gibt. Ich will die ganze Debatte nicht noch einmal fortführen, nur
weil es auch von verschiedenen Seiten gekommen ist, ich habe auch den Eindruck
gehabt, dass es im Ausschuss durchaus auch Verständnis für diese Sachargumente
gegeben hat.
Mit der MA 31 haben wir gemeinsam ein
Wasserleitungskraftwerk in Mauer errichtet, eine kleine, aber feine
Ökostromanlage, über die ich mich auch sehr freue. Sie versorgt immerhin
1 000 Haushalte in Wien mit Ökostrom. Wir können unsere
Ökostrombilanz dahin gehend verbessern.
Wir haben die Auswechslung der
Bleileitungen mit
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