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Gemeinderat, 57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 63 von 116

 

Mitarbeiterinnen recht herzlich bedanken, weil es hier darum geht, Lösungen zu finden. Es gibt Probleme, auch zum Teil von der Opposition angesprochenen Probleme, zu Recht, keine Frage. Das sind auch Tatsachen meiner Ansicht nach. Aber Probleme sind dazu da, dass sie gelöst werden und nicht, dass man nur darum herum redet und im Prinzip im Großen und Ganzen eigentlich nur nörgelt und keine großartigen Vorschläge bringt. Es geht um Lösungen und auch das will die Bevölkerung. Wenn es Probleme gibt, dann müssen Lösungen her und diese Lösungen werden zum Großteil von der Politik angeboten. Das ist natürlich die Voraussetzung dazu und diese Politik macht die Sozialdemokratie in Wien und so ist es. Das ist auch ein Faktum. Dabei bleibt es, Herr Kollege Blind, wollen wir hoffen, auch in Zukunft. (GR Kurth-Bodo Blind: Alles klar!)

 

Die zweite Lösungsschiene sind natürlich die Experten und Expertinnen und davon haben wir ja ganz, ganz viele in der Stadt. Darum möchte ich mich auch herzlich bedanken, dass sie ihre Expertisen der Bevölkerung in Wien durch die Stadt zur Verfügung stellen. Recht herzlichen Dank an sie und an alle ihre Mitarbeiter. Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ganz kurz möchte ich auf einige Projekte eingehen, bei denen ich mir denke, dass es besonders gute Lösungen für die Zukunft waren.

 

Ein Projekt und es war ein umstrittenes Projekt, das war eine meiner ersten Diskussionen, die ich erleben durfte, ist der Biosphärenpark. Das war damals die Entscheidung und die Diskussion, als es darum gegangen ist, soll es ein Nationalpark werden oder ein Biosphärenpark. Diese Lösung ist eine Lösung, die voraussichtlich jene ist, die dieses Gebiet am meisten schützen kann. Uns ist es darum gegangen, dass hier Mensch, Wald und Natur in einer Verbindung stehen können und das Engagement des Wiener Bürgermeisters hat es auch gezeigt, dass wir eine Machbarkeitsstudie gemacht haben. Also es war ein Projekt, welches wir verfolgt haben, welches ein Problem dargestellt hat, nämlich: Wie schützen wir am besten? Und die Lösung und die Antwort war durch die Lösung mit einem Biosphärenpark. Hier wird demnächst auch die UNESCO zustimmen, dass dieser Biosphärenpark anerkannt wird. Das ist im Großen und Ganzen die geeignete Strategie. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass wir hier Lebensraum für Menschen und Kulturraum im Wienerwald schützen können.

 

Als eine weitere Lösung, die hier anzubieten ist, nämlich auch bei der Problematik, wenn wir davon ausgehen, dass wir in Zukunft damit zu tun haben werden, dass es immer wieder neue Technologien gibt, aber auch natürlich auf Grund der neuen Technologien neue Entwicklungen und neue Fortschritte, sehe ich die Kläranlage in Simmering, die vor kurzem ja eröffnet wurde. Es ist die modernste Kläranlage in Europa, über 225 Millionen EUR, die hier eine Investition in die Zukunft sind. Das heißt, auch hier dürfen wir uns nicht einer Lösung verschließen, die auch eine gute Lösung für die Zukunft sein wird und darstellen wird.

 

Abgesehen davon möchte ich ein weiteres großes Projekt und eine wichtige politische Ansage sozusagen der Umweltpolitik in Wien setzen, wo ich mir auch denke, dass die Wiener und Wienerinnen etwas profitieren und dass es ihnen etwas sehr Positives zeigt, nämlich wenn es um die biologischen Lebensmittel und den biologischen Landbau geht. Ich weiß schon, nicht alle Wiener und Wienerinnen leben unbedingt so gesund, aber die, die es wollen, haben die Möglichkeit, Biolebensmittel zu kaufen und wenn sie diese kaufen, dann gibt es auch die Möglichkeit, dass sie sie vielleicht beim Biobauern oder bei der Biobäuerin von Wien kaufen. Das ist eben machbar, da ja fast ein Viertel der Gesamtfläche Wiens auf vielfältige Weise landwirtschaftlich genutzt wird. Wir haben zwei Hauptproduktionszweige: Das ist der Gartenbau, der Weinbau und der Ackerbau.

 

Was die biologische Landwirtschaft betrifft, so sind es 900 landwirtschaftliche Betriebe, die hier durch ihre Tätigkeit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Nahversorgung der Wiener Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln geben, sondern es wird auch zur Bewirtschaftung und Pflege der Kulturlandschaften beigetragen, die wesentlich für den hohen Erholungswert und für eine weitere Bereicherung der vielen Grüngebiete sind. Ja, die Stadt hat 50 Prozent der Flächen biologisch. Das ist eine ganz gute Leistung, denke ich mir, für einen Wiener Betrieb und die Magistratsabteilung 49 ist jene, die diese Landwirtschaftsbetriebe hier auch betreut und dafür auch noch herzlichen Dank.

 

Bundesweit sind es, zum Vergleich, nur 9 Prozent der Landwirtschaften, die biologisch bewirtschaftet sind. Das heißt, da wäre natürlich auch noch weiterer Förderungsbedarf, was die Bundesebene betrifft, wenn es um biologischen Landwirtschaftsanbau geht.

 

Nun gibt es für die Stadt als Bäuerin keine vergleichbare Stadt Europas und sie ist in diesem Bereich auch wieder eine Musterstadt. Hier kann man ebenso sagen: Rein die Zahlen stellen klar, Faktum ist, Wien ist hier hervorragend unterwegs und dies nenne ich im Prinzip auch keine Glaubensfrage.

 

Ich gehe weiter. Was sind die Produkte? Was sind die Ergebnisse? Es gibt hier Biolebensmittel. Diese Biolebensmittel sind für die Wiener und Wienerinnen auch erreichbar, nicht nur über den Biohandel. Auch die Wiener Krankenhäuser sind so weit und haben einen 30-prozentigen Anteil von Bioprodukten, die hier zur Anwendung kommen, wobei eben Backwaren und alle Milchprodukte tatsächlich biologisch sind, ausgenommen Käse. Sonst ist der Rest aus 100-prozentiger biologischer Landwirtschaft.

 

Was besonders wichtig ist, hier zu erwähnen, ist auch noch, dass Schulen und Kindergärten dementsprechend bei diesen Projekten mit dabei sind, aber auch das Kuratorium Wiener Pensionistenwohnhäuser. Das heißt, die Stadt versucht nicht nur Umweltpolitik im herkömmlichen Sinn, was die Umweltabteilung betrifft, sondern in einer gesamtheitlichen Sicht in einer Zusammenarbeit, was Biolebensmittel betrifft auch weiter im Krankenanstaltenverbund, dementsprechend aber auch in Schulen und Kindergärten fortzuführen. Umweltpolitik ist

 

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