Gemeinderat,
57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 116
kein Problem, wir können das
Wahlrecht auch für Drittstaatenangehörige in Wien einführen. Das Nächste war
ein Rechtsgutachten von Prof Mayer, der das auch bestätigt hat (GR Godwin
Schuster: Ausschuss!), der Einschränkungen beim Bezirksvorsteher, Bezirksvorsteherstellvertreter
und im Bauausschuss, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dargestellt hat.
Das Ganze ging anschließend ins Begutachtungsverfahren, und es kam zu einer
Stellungnahme des Bundes, die auf das Homogenitätsprinzip hingewiesen hat und
auf das demokratische Prinzip in Österreich, wodurch festgestellt wird, dass
das Wahlrecht ein Recht der Staatsbürger ist.
Trotz allem wurde hier im Landtag
im Dezember 2002 dieses Wahlrecht mit den Stimmen der SPÖ und der GRÜNEN
beschlossen und zur zweimonatigen Stellungnahme der Bundesregierung übergeben.
Die Bundesregierung hat innerhalb dieser zwei Monate mit der gleichen
Begründung die Übernahme abgelehnt, und es kam hier im Haus zu einem
Beharrungsbeschluss. Gleichzeitig mit dem Beharrungsbeschluss wurde die
Propagandamaschine eingesetzt. Es war sicher auch einer der Teile der Erhöhung
des Budgets für den Presse- und Informationsdienst von budgetierten
18 Millionen EUR auf 29 Millionen EUR, die hier durch diese
Informationskampagne oder Propagandakampagne in die Wege geleitet wurde.
Im Dezember 2003 hat die FPÖ gemeinsam mit der ÖVP
einen Antrag an den Verfassungsgerichtshof gestellt und auch auf die beiden
Prinzipien hingewiesen. Interessant war, dass, bevor die Entscheidung des
Verfassungsgerichtshofes gekommen ist, sich die Zahl der in Wien auf
Bezirksratsebene Wahlberechtigten um ca 100 Millionen erhöht hat, und zwar
deshalb, weil am 1. Mai 2004 zehn Länder der Europäischen Union
beigetreten sind und die Bürger dieser zehn Länder... (GR Godwin Schuster:
Ach so, theoretische Möglichkeit!) Theoretisch möglich, ja - das ist schon
klar, sie kommen nicht alle nach Wien. Aber damit hätte für die Einwohner
dieser zehn zusätzlichen Länder natürlich ebenfalls die theoretische
Möglichkeit bestanden, sich in Wien an der Wahl zu den Bezirksparlamenten zu
beteiligen.
Am 30. Juni 2004 hat der
Verfassungsgerichtshof entgegen dem Wunsch der Wiener SPÖ und der GRÜNEN
entschieden und das Wahlrecht für Drittstaatenangehörige abgelehnt.
Meine Damen und Herren! Trotz der starken Propaganda,
die gemacht wurde, haben die Schützer des Rechts in Österreich nicht darauf
gehört und eine Entscheidung für Österreich getroffen. Das ist gut für Wien,
für die Wienerinnen und Wiener! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als
Nächster ist Herr GR Schuster zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR Godwin Schuster
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Ich möchte meinen Beitrag damit beginnen, dass ich an
die Spitze meines Beitrags einen Dank stelle, und zwar deshalb, weil ich doch
schon sehr, sehr viele Jahre Vorsitzender dieses Ausschusses bin und weil ich
persönlich sehr, sehr stolz darauf bin, dass wir nicht nur im Ausschuss in
einer Form diskutieren, die, glaube ich, für andere Ausschüsse sicher auch
Vorbild sein könnte. In diesem Ausschuss werden Arbeiten aufbereitet und Akten
behandelt in einer Form der Auseinandersetzung, die, wie ich meine, in anderen
Ausschüssen leider nicht so der Fall ist. Wir haben in den vielen Jahren, kann
man schon sagen - Kollegin Schöfnagel kenne ich, seitdem sie hier ist, seit
14 Jahren, und noch immer in diesem Ausschuss -, ein Gesprächsklima
geschaffen. Das heißt nicht, dass wir immer die Meinung teilen, vice versa,
aber trotzdem ist die Gesprächsmöglichkeit vorhanden.
Ich bin persönlich auch sehr, sehr stolz darauf,
obwohl ich mich mit dem Thema sonst nicht beschäftige, aber nicht, weil ich
mich nicht dafür interessiere, sondern weil GRin LUDWIG sich in erster Linie
mit den Frauenthemen beschäftigen wird, aber ich bin wirklich sehr stolz
darauf, und das ist ein bisschen auch eine Antwort auf das, was Monika Vana eingebracht
und auch lobend erwähnt hat, ich möchte es nur ebenfalls unterstreichen: Wir
haben in der MA 2, nur in unserem Ressort, in der MA 17, in der
MA 38, in der MA 57, in der MA 61, in der MA 62, im UVS -
ich hoffe, ich habe jetzt niemanden vergessen - an der Spitze dieser
Abteilungen Frauen!
Ich bin zutiefst davon überzeugt - sonst würde ich es
nicht sagen -, hier wird ganz einfach ausgezeichnete Arbeit geleistet, und ich
erkenne hier das Riesen-Engagement auch der an der Spitze stehenden Frauen. Was
mir persönlich wirklich sehr, sehr gefällt, ist, dass hier nicht nur die
Leistung und das Engagement, sondern auch die Motivation für das Personal
existent sind. Mich freut es, auf das im Besonderen hinweisen zu dürfen. Ich
danke Ihnen!
Ich danke natürlich im selben Ausmaß auch den
Männern, die an der Spitze der Abteilungen stehen und dort ausgezeichnete
Arbeit vollbringen. Ich danke auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
diesen Abteilungen, aber auch in allen anderen Abteilungen des Magistrats für
die hervorragende Leistung für die Wienerinnen und Wiener! (Beifall bei der
SPÖ.)
Ich möchte diesen Dank aber auch verbinden - jetzt
spreche ich allerdings als Ausschussvorsitzender, und ich glaube, dass man da wirklich
alle Mitglieder des Ausschusses mit einbinden kann -, ich möchte den Dank hier
auch öffentlich kundtun für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Büros der
Frau Stadträtin, und zwar deshalb, weil dort besonders spürbar Freundlichkeit,
Hilfsbereitschaft und Kompetenz gegeben sind. Ich habe persönlich auch den
Eindruck, dort kommt eine enorm positive Ausstrahlung drüber, wenn man nur in
dieses Büro hineingeht. Das ist heute keine Selbstverständlichkeit, wenn man
mit Menschen arbeitet. Daher, liebe Mitarbeiter des Büros der Frau Stadträtin,
vielen, vielen herzlichen Dank für die Unterstützung! (Beifall bei der SPÖ.)
Wenn wir unser Ressort anschauen - und ich möchte auch mit
der Situation des Personals beginnen -, wenn wir die Personalentwicklung vergleichen
- wir können alle
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