Gemeinderat,
57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 116
Methode wurde voriges Jahr durch unsern Herrn Bürgermeister
aus dem Rathaus durchgeführt.
Im Wissenschaftsbericht können wir auch nachlesen,
dass die Stadt viele Fördermaßnahmen für junge Leute bietet, von der
Höchstbegabtenförderung bis zu Forschungsstipendien zu Themen, die für die
Stadt Wien wichtig sind.
Für die Wienerinnen und Wiener sind wohl die
bekanntesten Aktivitäten der Wissenschaftsabteilung die “Wiener Vorlesungen“
oder die “Wiener Viertel Tour“ oder “University meets Public“. Erst kürzlich
setzte sich unser Herr Bundespräsident Dr Fischer im Rahmen der “Wiener
Vorlesungen“ mit der Geschichte der Zweiten Republik auseinander.
Und 2004 haben 64 Wiener Vorlesungen stattgefunden,
das heißt zumindest eine pro Woche.
Ich kann auch jetzt schon alle zu den
Wissenschaftstagen im Herbst einladen. Eine besonders wichtige Initiative
unseres Stadtrats Dr Mailath-Pokorny ist der Frauenbericht der Kulturabteilung,
der einzige im deutschsprachigen Raum. Der Herr Stadtrat hat deutliche Signale
gesetzt, in dem er wichtige Positionen des Kulturbetriebs mit Frauen besetzte.
Ich nenne
nur einige Beispiele: Die Referatsleiterin "Kulturelles Erbe", Frau
Mag Keplinger; die Stadtarchäologin Mag Karin Fischer Ausserer; die
Leiterin der Stadt- und Landesbibliothek, Frau Dr Sylvia Mattl-Wurm; die
beiden Leiterinnen - wiederum erst neu bestellt - des Tanzquartiers, Sigrid
Gareis und Ulrike Lintschinger; die Direktorin des Zoom-Kindermuseums, Frau
Menasse-Wiesbauer; die Kuratorinnen für die Theaterreform Anna Thier und Silke
Bake; in der Jury für Theaterreform sind vier von sieben Teilnehmern Frauen; in
der Jury "Kunst im öffentlichen Raum" sind drei von fünf Mitgliedern
der Jury Frauen; und nicht zuletzt die Intendantin der Vereinigten Bühnen Wien,
Kathrin Zechner.
Ich bedanke mich bei allen, die für diese Stadt im
Kultur- und Wissenschaftsbereich arbeiten, ganz besonders aber bei den Frauen,
die mit ihrer Kompetenz und Ausdauer maßgeblich zum hohen Qualitätsstandard der
Kulturstadt Wien beitragen. Die Linie von StR Mailath-Pokorny, verstärkt Kunst
in den öffentlichen Raum zu bringen, das Gedenkjahr nachhaltig zu gestalten und
wichtige Positionen mit Frauen zu besetzen, ist zukunftsweisend.
Wir sind in Wien auf dem richtigen Weg, und deshalb
kann ich dem Rechnungsabschluss zustimmen. Und ich bin zuversichtlich, dass die
Wählerinnen und Wähler im Herbst auch unserer Meinung sein werden! (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort gemeldet ist Herr amtsf StR Dr Mailath-Pokorny. - Bitte schön.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Wir debattieren in diesen zwei Tagen den
Rechnungsabschluss 2004 und heute den Kultur- und Wissenschaftsteil, und
ich lade Sie sehr herzlich ein, diesem Rechnungsabschluss und insbesondere
seinem Kultur- und Wissenschaftsteil Ihre Zustimmung zu erteilen.
Sie hätten gute Gründe dafür, denn wenn man sich den
Kern dieses Rechnungsabschlusses anschaut, so stellt man eine 4-prozentige
Steigerung gegenüber dem Rechnungsabschluss 2003 und eine Steigerung von
14 Prozent gegenüber dem Voranschlag 2004 fest.
Ich verstehe gut, Kolleginnen und Kollegen von der
Opposition, dass Sie diese Zahlen nicht erwähnt haben, sie sind allerdings der
Kern dessen, worüber wir heute debattieren. Und sie sind im Grunde ein
wirklicher Erfolgsausweis einer Kultur- und Wissenschaftspolitik in der Stadt,
denn, meine Damen und Herren, gestatten Sie mir die eine Frage: Zeigen Sie mir
eine Großstadt in Europa, die während der letzten Jahre ihre Kulturetats laufend
erhöht hat! (GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Es kommt darauf an, was man
damit macht!) - Sie werden nicht viele finden. Und Wien ist eine solche
Großstadt, die das tut (GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Es kommt darauf an,
was man damit macht!), und zwar nicht, weil sie Kultur als Luxus oder als
Behübschung ansieht, sondern weil das eine Investition in die Zukunft ist und
weil das in Wien auch so gelebt wird.
Die Details, was die Zahlen anbelangt, was die
Ausformungen dieser doch sehr namhaften Steigerungen anbelangt, finden Sie in
den beiden Berichten.
Ich möchte an dieser Stelle sehr herzlich den
Kolleginnen und Kollegen danken, die es nicht nur ermöglicht haben, dass diese
Berichte zusammengestellt werden - und ich freue mich, dass Sie jeweils einzelne
Details herausholen; das ist ja gut, dass man darüber diskutiert -, sondern... (GRin
Mag Heidemarie Unterreiner: Mehr war nicht möglich in zwei Minuten!) - Frau
Kollegin Unterreiner, ich halte mich auch ein bisschen an die Regeln: Zuerst
muss der Rechnungsabschluss vorgelegt werden, und dann kann man auch die
Berichte dazu vorlegen.
Ich möchte mich herzlich bedanken bei den Kolleginnen
und Kollegen des Hauses, die, wie gesagt, nicht nur die Berichte
zusammengestellt haben - sehr umfangreich, sehr detailliert, sehr
wahrheitsgetreu -, sondern dahinter steht natürlich ein hartes Jahr sehr
umfangreicher Arbeit. Daher möchte ich mich auch namentlich bei
Dr Denscher bedanken, der als Leiter der Kulturabteilung und auch als
Koordinator der Budgetfragen maßgeblich beteiligt ist, bei seinem
Stellvertreter Mag Stöphl, der ja zusätzlich natürlich sehr engagiert war
und ist, was die große Theaterreform anbelangt. Ich möchte mich bei den anderen
Abteilungsleitern bedanken, bei Frau Dr Mattl-Wurm und ihrem Stellvertreter
Dr Renner, die die Reorganisation und den Umbau der Bibliothek so
hervorragend bewerkstelligen, bei Dr Opll, der das Archiv so hervorragend
leitet, und bei allen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und natürlich
bei Dr Ehalt, der erstmals einen sehr umfangreichen Wissenschaftsbericht
vorgelegt hat. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich nehme aber gerne
Ihren Vorschlag auf, nicht nur diesen Rechnungsabschluss 2004 zu
debattieren, sondern die gesamte Periode meiner bisherigen Tätigkeit. Diese
Bilanz dieser etwas über vier Jahre kann man gerne - ich verstehe das auch als
Oppositionspolitik - polemisch sehen.
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