Gemeinderat,
57. Sitzung vom 27.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 74 von 136
Schwerpunkte liegen und wie, was weiß ich, Akutbetten und so weiter und so fort behandelt werden. Es ist insofern umso notwendiger, weil man doch die Ankündigung gehört hat, es wird ein neues Spital in Wien-Nord geben, was sicherlich auf Grund der regionalen Struktur der Wiener Krankenhäuser notwendig ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Zukunft so
gearbeitet werden kann wie jetzt, dass man immer wieder, was weiß ich, vom
Substanzverlust im Anlagevermögen und beim AKH spricht, wie es so schön heißt,
und dass der Personalstand im Wesentlichen unverändert bleiben soll. Die
Umsetzung des derzeitigen ÖKAP wird jedoch mittelfristig weitere Dienstposten
im unmittelbaren Patientenbereich erforderlich machen. Da geht es aber ums
Geld: „Auf Grund der beschränkt zur Verfügung stehenden Budgetmittel wird auch
im Jahr 2005 ein weiterer Substanzverlust eintreten, da die Abschreibungen
deutlich..." und so weiter und so fort. Das kann nicht die Planung der
Zukunft sein, wenn uns das größte Spital das mitteilen muss, weil einfach kein
Geld da ist.
Etwas ähnlich ist es auch im Gesamtbericht des KAV,
wo die "Optimierung der vorhandenen Ressourcen, Abstimmung der
Leistungsbereiche" angesprochen wird. Wenn ich "Abstimmung der
Leistungsbereiche" höre, kann man das durchaus positiv sehen, dass
verschiedenste Leistungen vielfach angeboten werden und dadurch teurer sind,
aber ich vermute fast, dass es eine Verkürzung sein wird und dass die Rücklagen
aufgebraucht sind. Das haben wir schon jedes Jahr nachweisen können, bei jedem
Bericht, und wir bedauern, dass es einfach nicht zur Kenntnis genommen wurde.
Dass wir einen zusammengefassten Jahresabschluss
nicht haben wollen, sondern einen detaillierten, möchte ich noch einmal festhalten.
Ich hoffe, dass das unter dem neuen Generaldirektor dann möglich sein wird.
Einen kurzen Schwenk möchte ich noch zum PSD machen.
Auch ich war sehr angetan über die Tatsache, dass hier ein so detaillierter
Leistungsbericht vorgelegt wurde, der wirklich vorbildlich ist. Ich muss
ehrlich sagen, man muss all jenen, die das gemacht haben, für die viele Arbeit
danken, weil damit ist die Arbeit des PSD in den einzelnen Ambulatorien
tatsächlich transparent geworden. Ich muss auch sagen, fast so transparent,
dass der Chefarzt eigentlich nicht wusste, was er damit anfangen soll. Ich will
nur zwei Zahlen nennen: Wenn zum Beispiel bei den sozialpsychiatrischen
Ambulatorien genannt wird, ärztliche Leistungen, bei dem Einen sind Behandlung
kurz 16,8 Prozent und bei einem Anderen Behandlung kurz 76,6 Prozent
und hinterfragt das, dann hätte man sich schon eine Auskunft erwartet, man wird
das überprüfen oder das ist aus irgendetwas anderem. Chefarzt Dr Rudas hat
leider gesagt, er wird diesen Bericht wahrscheinlich nicht mehr so weit
herunterbrechen, sondern er wird das anders machen. Das ist natürlich höchst
bedauerlich.
Ich möchte ein paar Worte zu etwas, das mir ein
Anliegen ist, verlieren, wo ich darauf hinweisen möchte und vergessen habe, es
zu sagen, zum Pflegeombudsmann. Es muss möglich sein, dass hier eine
gesetzliche Verankerung dieses Amtes, wenn man so sagen will, stattfindet. Es
ist notwendig, denn es hat sich gezeigt, dass die beiden Berichte präsentiert
worden sind, dass durchaus Überschneidungen sind und dass die Zusammenarbeit
doch nicht so goldig ist, wie man sie sich vorstellt. Allerdings hat die Praxis
gezeigt, dass durchaus beide Einrichtungen notwendig und arbeitsfähig sind,
denn es ist jetzt ein Jahr lang die Arbeit vom Patientenanwalt parallel zur
Arbeit des Pflegeombudsmanns geleistet worden. Die gerüchteweise Feststellung,
dass vielleicht der jetzige Herr Pflegeombudsmann in einem Jahr in Pension geht
oder das aufgibt, kann nicht bedeuten, dass man diese Position nicht gesetzlich
verankert. Der Pflegeombudsmann hat selbst ein Papier herausgebracht, das
durchaus in der Lage ist zu belegen, warum das notwendig ist. Wir haben von
Anfang an, auch als Frau StRin Pittermann diese Position eingerichtet hat,
gefordert, dass entsprechende gesetzliche Voraussetzungen gemacht werden. Es
ist die Arbeit des Pflegeombudsmanns meiner Ansicht nach ohne diese gesetzliche
Festlegung nicht möglich.
Ein paar Worte möchte ich zum Bericht des Vereins
Wiener Sozialprojekte verlieren, wo über Streetwork oder Drogenproblematik und
so weiter berichtet wird, wo eingehend und auch interessant über die
Problematik der retardierten Morphine, über Opiate und so weiter diskutiert
wird, wo es hier eine sehr breite Diskussion gegeben hat. Es ist aber auch
etwas andiskutiert worden, mit dem ich nicht einverstanden bin, mit der Lösung
oder mit dem, was die Conclusio ist, und zwar wird die Schaffung der
Schutzzonen angesprochen.
Dazu möchte ich sagen, dass ich persönlich sehr froh
bin, dass man das endlich angegangen ist und bereit war, das verordnungsmäßig
festzuhalten. Ich denke zum Beispiel, wie wichtig es bei uns im 15. Bezirk
war, dass vor der Schule endlich den Dealern das Handwerk gelegt worden ist.
Das ist mit diesem Mittel geschehen. Ich darf darauf hinweisen, dass auch der
Herr Bezirksvorsteher aus dem 15. Bezirk, der nicht unserem Couleur
angehört, es sehr begrüßt hat und sehr froh darüber ist, dass das dort jetzt
geschehen ist, weil die Schüler wirklich nicht mehr belästigt werden.
Das
war auch der Grund, warum wir es am Karlsplatz gefordert haben. Wir haben nicht
gefordert, eine Schutzzone einzurichten, damit sich dort die Suchtkranken nicht
treffen können oder dass sie sich dort nicht, was weiß ich, bewegen können,
sondern dass die Belästigung der Schüler und letztendlich auch der anderen
Personen nicht stattfindet. Das ist jetzt geschehen. Dass es natürlich wie bei
jeder offenen Szene, die in irgendeiner Art und Weise bedroht wird, zu einer
Verlagerung kommt, ist klar. Das ist aber nichts Neues in Wien. Das haben wir
ständig. Es sind in dem Bericht auch sämtliche Szenen in Wien, groß und klein,
angeführt. Es kann aber nicht sein, dass man sagt, dass auf Grund des
Einschränkens dieser einen offenen Szene am Karlsplatz beispielsweise
Konsumräume notwendig sind, um eine Weiterentwicklung der
Substitutionsbehandlung der Suchtkranken, die
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