Gemeinderat,
56. Sitzung vom 24.05.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 94 von 104
dass er keinen gültigen Schein gehabt hätte. Ja, wer hebt sich denn diese violetten Scheine auf, drei Monate lang, bis er eine Anzeige bekommt? Das alles ist so an den Haaren herbeigezogen, dass es wirklich lächerlich ist.
Eingeführt wurde das Ganze eigentlich, um in den
Geschäftsstraßen, in den großen Hauptgeschäftsstraßen fast aller Bezirke, in
denen sich Kurzparkzonen befinden, den Nahversorgungsbetrieben - und da vor
allem den kleinen Nahversorgungsbetrieben - die Möglichkeit zu bieten, Umsätze
mit den Autofahrern zu machen, die schnell aussteigen: Putzerei, Trafik, einen
Espresso trinken oder in die Bäckerei gehen, um etwas einzukaufen. Dafür wurde
es eingeführt.
Herausgekommen ist ein Bürokratiemonster, das erzeugt
werden muss, vertrieben werden muss, ausgefüllt werden muss, entsorgt werden
muss. Das ist wirklich dermaßen lächerlich, dass es kaum mehr aussprechbar ist.
Man muss sich das nur immer wieder vor Augen führen, dass man es überhaupt
glaubt.
Es geht natürlich um die Grundidee, den kleinen
Geschäftsleuten in all diesen Einkaufsstraßen, die überall mit Kurzparkzonen
zugemacht sind, die Möglichkeit zu bieten, trotzdem Kunden zu bekommen. Es ist
unvorstellbar, warum Sie das nicht einsehen.
Daher stellen wir heute den siebenten Antrag in
dieser Sache, den siebenten Antrag, mit dem Sie sich eigentlich nur einmal
befassen müssen:
„Der Herr amtsführende Stadtrat für Finanzen,
Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke möge die zuständige
Magistratsabteilung beauftragen, einen Vorschlag zu entwickeln, wie neben der
Methode des e-Parkings eine Parkscheibe oder eine andere nachhaltige Methode
zur Kontrolle des für 10 Minuten kostenlosen Abstellens von
Kraftfahrzeugen rechtssicher durchgeführt werden kann."
Dies ist ein Appell, dass man einmal darüber
nachdenkt, ob es etwas anderes als diese teuren, umständlichen, unpraktischen
Scheine geben könnte. Ich appelliere an Sie am Ende dieser Legislaturperiode,
sich ein Herz zu nehmen und wenigstens einmal die Magistratsabteilung darüber
nachdenken zu lassen, ob es auch eine bessere Möglichkeit gibt.
Für den Grundantrag sind wir, denn die Trafikanten,
die die normalen Parkscheine vertreiben müssen und sinnvollerweise vertreiben,
sollen auch mehr an Provision dafür bekommen, weil sie im Grunde genommen sonst
über den Preis, der ja gleich geblieben ist, keine Möglichkeit haben, die
gestiegenen Kosten abzudecken.
Fassen Sie sich ein Herz und versuchen Sie, diesem
Antrag einmal beizustimmen. (Beifall bei
der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski: Eine weitere Wortmeldung liegt mir nicht
vor. Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Peter Juznic: Herr
Kollege Pfeiffer!
Zur Parkuhr: Nach wiederholten Forderungen, eine
10-Minuten-Parkuhr einzuführen, sprechen weiterhin die damit verbundenen und
bereits mehrfach dargestellten Unsicherheiten betreffend den Nachweis des
korrekten beziehungsweise nicht korrekten Parkverhaltens und die doch leichte
Umgehungsmöglichkeit der gesetzlichen Vorgaben dagegen. Darum lehnen wir diesen
Antrag ab.
Sehr geehrte Damen und Herren! Nun zum vorliegenden
Geschäftsstück: Im Zuge der Einführung der Gebührenpflicht in den Wiener
Kurzparkzonen im April 1975 wurde für die Verschleißer der Parkscheine eine
Provision von 2 Prozent des Parkscheinumsatzes festgelegt. Mit Beschluss
des Gemeinderates vom 25. Juni 1986 wurde diese Provision für die
Tabaktrafikanten auf 4 Prozent angehoben und blieb bis dato unverändert.
Nach Verhandlungen mit dem Landesgremium der Tabaktrafikanten wurde eine
Provisionserhöhung auf 6 Prozent brutto in Aussicht gestellt, mit dem
Datum 1.7.2005. Darüber hinaus wurde die jährliche Einmalzahlung für den
Vertrieb von derzeit 75 EUR auf 100 EUR angehoben, und zwar mit Wirksamkeit
mit 1.1.2006.
Sehr geehrte Damen und Herren! Damit ist auch den
Trafikanten, die es derzeit in wirtschaftlicher Hinsicht nicht leicht haben,
geholfen. Ich ersuche um Zustimmung. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski: Wir
kommen zur Abstimmung über die Postnummer 53.
Wer für die Post 53 ist, bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. - Das ist einstimmig so angenommen.
Es liegt ein Beschluss- und Resolutionsantrag vor,
über den wir inhaltlich schon alles gehört haben. Er wird zur sofortigen
Abstimmung kommen.
Wer diesem Beschlussantrag der Österreichischen
Volkspartei zustimmt, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist gegen
die Stimmen der SPÖ, der GRÜNEN, der Freiheitlichen und des BZW abgelehnt. (Rufe und Gegenrufe zwischen SPÖ und ÖVP. -
GR Christian Oxonitsch: Er hat
gesagt, am Ende der Legislaturperiode!)
Wir kommen zur Postnummer 12. Sie betrifft eine
Subvention an den Verein "Wiener Kinderfreunde".
Ich bitte die Frau Berichterstatterin, Frau GRin Rudas,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
GRin Laura Rudas: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski: Zum Wort gemeldet
hat sich Frau GRin Mag Schmalenberg. Ich erteile es ihr.
GRin
Mag Heidrun Schmalenberg (Bündnis Zukunft Wien - die
Stadtpartei): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Im
vorliegenden Poststück geht es um die Subvention an den Verein Kinderfreunde
für den Betrieb eines Wasserspielplatzes, wobei ich vorausschicke, dass wir
selbstverständlich dem Geschäftsstück zustimmen werden, weil es uns ein
Anliegen ist, dass die Kinder einen Wasserspielplatz benützen können, dass der
Betrieb funktioniert und dass die Kinder quasi diese Einrichtung zur Verfügung
haben.
Was uns allerdings
nicht gefallen hat, war die Art und Weise, wie man hier vorgegangen ist. Denn
es zeigt irgendwie, dass die SPÖ in Wien macht, was sie will. Das wäre nicht
notwendig, man könnte wenigstens die
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