Gemeinderat,
56. Sitzung vom 24.05.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 104
- sehr herzlich danken und einem Mann ganz persönlich
Dank sagen, ohne den dieser Prozess wienseitig nicht so denkbar und möglich
gewesen wäre. Ohne den Einsatz des Bereichsdirektors Planung, Univ Prof
Dr Arnold Klotz, wäre es nicht möglich gewesen, diesen Prozess so zu
führen. Ihm für sein Engagement und seine Mitarbeit ein herzliches Dankeschön! (Beifall
bei der SPÖ.)
Meine Damen und Herren! Der Stadtentwicklungsplan -
ich sagte das am Beginn - ist beides, und es ist StR Schicker zu danken, dass
er diesen Spagat zweier Interessen ermöglicht hat. Er ist die Garantie dafür,
dass eine erfolgreiche Politik weitergeführt wird und dass wir weiterhin im
internationalen Ranking vorne liegen werden, aber er ermöglicht auch etwas ganz
Neues, das hervorzustreichen ist. Zum ersten Mal wird über den Tellerrand der
Stadt hinaus die internationale Verflechtung gesehen, die Ziele, die
Herausforderung, die Chancen, und damit auch die Möglichkeit zur Realisierung
für Projekte geebnet. Es werden die Tore weit aufgemacht in einem Dialogprozess
mit unseren Nachbarn, seien es die Nachbarn in Österreich, Wien -
Niederösterreich, aber auch unsere Nachbarn wie die Tschechischen Republik, wie
Ungarn, wie die Slowakischen Republik. Es ist ein Dokument, es ist eine
Willenserklärung dieses Hauses, die die Tore weit aufmacht für eine
Internationalisierung unserer Region und die die Tore weit aufmacht für eine
gute Entwicklung in dieser CENTROPE-Region.
Ich ersuche Sie um Zustimmung. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr
Mag Maresch hat sich zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ich war ja überrascht, zu später Stunde wieder
hymnische Ovationen für den Herrn Stadtrat zu hören. Ein "historisches
Beispiel" haben wir, sogar ein "denkwürdiges Ereignis" ist der
STEP, ein "Musterbeispiel für die Einbindung von BürgerInnen" und ein
"breiter demokratischer Prozess". Da denke ich mir: Das ist nicht
schlecht! (GR Günther Barnet: Wenn es stimmt) Die Lektion gut gelernt,
Kollege VALENTIN! Aber ich werde auf diesen demokratischen Prozess und darauf,
wie schnell man sich in der Demokratie verändern kann, später noch eingehen.
Eine interessante Geschichte zu diesem hymnischen
Prozess, den wir hier gehabt haben, ist auch noch, dass uns die ÖVP mitgeteilt
hat, dass sie dringend Straßen braucht - auch gut! Und Kollege Madejski hat
gemeint, die SPÖ hat eingesehen, dass die FP Recht hat. Es war ein denkwürdiges
Ereignis, das hier zu hören.
Ich möchte hier nicht allzu sehr auf diesen STEP
eingehen, es ist heute und auch an anderen Sitzungstagen schon so viel darüber
geredet worden. Ich habe mir überlegt, ich möchte eigentlich nur zur etwas zur
SUPer-NOW sagen, oder zur Grablegung der SUPerNOW, weil wir da auch schon
einiges Hymnische gehört haben. Da möchte ich etwas zitieren, weil wir ja in
einer Presseaussendung gehört haben, dass es natürlich auch so ist, dass der
STEP der Gipfel der Nachhaltigkeit und des Gender Mainstreamings ist. Überhaupt
alles Gipfel, super, ganz toll!
Ich meine, der STEP hat einiges, was durchaus positiv
und wichtig ist, aufgezeigt, aber ein denkwürdiges Ereignis und ein historisches
Landmark ist er sicher nicht! Und den Hymnus auf den StR Schicker, den ich
persönlich sehr, sehr schätze, hätte ich vielleicht auch ein bisschen
realistischer gebracht.
Egal - zunächst einmal möchte ich hier etwas
vorlesen, was vielleicht ganz gut ein Hymnus oder Epilog auf das sein kann, was
die Stadt SUPerNOW genannt hat. Szenario zwei, Entwicklung außen, es geht noch
einmal um die Außenvariante, da steht Folgendes drin; wohlgemerkt, die Stadt
hat uns monatelang mit dem Sager berieselt, dass die Innenvariante unbedingt
notwendig ist, nur die Innenvariante, nur die Innenvariante! Wir waren immer
grundsätzlich gegen beide Varianten.
Also noch einmal: „Die 6. Donaustraßenquerung
auf Höhe Lobauhafen und ihre Verlängerung durch den Nationalpark Richtung
Norden entlang der Stadtgrenze mit der Verknüpfung mit der S2 und Verlängerung
bis zur A5 in Eibesbrunn ist in Betrieb. Die B8 mündet bei Neu-Eßling in die S1
und ist entlang der Ostbahn geführt." Das ist ein Szenario, das es gibt,
und jetzt untersucht die SUPerNOW diese neue Variante, die ja demnächst auch
festgeschrieben wird. Im Stadtentwicklungsplan ist sie schon drinnen, bis auf
ein paar Ausnahmen - der Kollege Madejski hat ein paar gefunden, wo noch immer
"Innenvariante" steht -, aber im Wesentlichen steht jetzt die Außenvariante.
„Vor allem Standorte an der Stadtgrenze und im Umland
werden gefördert - 'Speckgürtel' -, die aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln
nicht ausreichend erschließbar sind. Innerer Stadtbereich - Flugfeld Aspern,
Hirschstetten/Eßling -, aber auch die bestehenden Ortskerne in Niederösterreich
werden nicht gefördert und auch keine Verbesserungen in der Verkehrsabwicklung
erzielt." Die Personenkilometerleistung im MIV verdoppelt sich nahezu. Der
Modal-Split verändert sich auf 49,5 Prozent – Zunahme um
5 Prozentpunkte beim MIV - zu 29,4 Prozent im ÖV - Abnahme um
3 Prozentpunkte.
Wohlgemerkt, im Masterplan Verkehr steht etwas ganz
anderes drin, und im STEP steht auch etwas ganz anderes drin, als hier
seinerzeit... (Der Redner spricht mit Blick auf das von ihm zitierte
Dokument nicht direkt ins Mikrofon. - Zwischenruf von GR Kurth-Bodo Blind.)
Ich weiß schon, aber ich bin laut genug. Ich kann so auch gut laut reden -
danke schön trotzdem.
Aber ich möchte noch weiterreden. (GR Heinz
Hufnagl: Eine alte Freundschaft wird fortgesetzt!) Mit Ihnen, oder? (GR
Heinz Hufnagl: Nein!) Ich meine, koalieren tun, glaube ich, Sie in Kärnten
mit der FPÖ, oder täusche ich mich da? - Nicht wir!
Also noch einmal: „Die CO2-Emissionen
nehmen trotz angenommener technologischer Verbesserungen in der Fahrzeugflotte
um ca 42 Prozent zu" - wohlgemerkt, das Kyoto-Protokoll gilt
offensichtlich nicht für Wien! Eine Zunahme um 42 Prozent kann es wohl
nicht sein, weil im
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