Gemeinderat,
56. Sitzung vom 24.05.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 28 von 104
Wenn man sich den Sport im Gesamten, besonders den
Breitensport, anschaut, muss man doch eines klar sagen und sehen, nämlich dass
wir 64 anerkannte Sportarten haben, die übrigens laufend mehr werden,
2 200 Vereine und ungefähr 600 000 Mitglieder, die
vereinsmäßig organisiert Sport betreiben. Wir haben von Wien her das höchste
Subventionsbudget aller Bundesländer, nämlich über 22 Millionen EUR.
Wenn man das mit Oberösterreich vergleicht, haben die 15 Millionen EUR.
Aber ich habe mir das auch pro Kopf angeschaut, weil wir sagen, es ist leicht,
das größte zu haben, weil wir sind sozusagen auch viele. Aber wenn man es pro
Kopf umrechnet, sind es 14,77 EUR, im Vergleich zum Beispiel zu einem
Mittelfeld von Oberösterreich, das 11,20 EUR hat. Das heißt, wir geben
hier entsprechend Geld aus. Das ist gut so und es ist richtig so! (GR Walter
Strobl: Subvention der Stadthalle!)
Weil mir "Stadthalle" zugerufen wird, ich
kann es gar nicht ganz genau hören, aber ich möchte nur eine Sache sagen: Die
vielgerühmte Prager Mehrzweckmittelhalle, da hat man eine hingestellt, das hat
auch wunderbar funktioniert, nur jetzt ist sie im Konkurs, weil nämlich nicht
genau bedacht wurde, wie man sie füllt. Das muss man doch auch sagen. Ich bin
ein Fan der Capitals. Ich war immer wieder dort. Aber wenn die drei-, viermal
schlecht spielen, wer füllt denn dann diese Mehrzweckhalle? Man kann das nicht
nur auf Eishockey fokussieren, man braucht, das heißt eben auch so, eine Mehrzweckhalle,
auch andere, aber gesicherte Möglichkeiten, eine entsprechende Halle dann auch
ökonomisch zu führen, weil dann haben wir wieder die Kritik all derer, die
jetzt schreien, das geschieht aber in Wien.
Es gibt diese Planung. Es gibt den Umbau des Stadions
für die EM 2008. Es gibt die Errichtung der Mehrzweckhalle in Stadlau. Es
passiert auch die Sanierung der Kunstrasenplätze. Das heißt, rein von den
baulichen Möglichkeiten passiert konkret etwas.
Wenn man sagt: „Na gut, aber wie schaut es wirklich
beim Breitensport aus?", habe ich mir einiges an Fakten herausgesucht, mir
ebenfalls angeschaut:
Bei "Frau und Sport" muss ich sagen, sind
es 150 Kurse, 12 000 Teilnehmerinnen, 19 Sportarten. Die
meisten sind, nebenbei bemerkt, im Tennis. Das berühmte Bauch-Bein-Po ist eigentlich eine Nachfrage der
Teilnehmerinnen. Ich bin der Meinung, wenn schon nachgefragt wird, sollte Wien
es auch anbieten. Aber das ist bei weitem nicht der Schwerpunkt. Es sind
Volleyball, Badminton und Nordic Walking. Das heißt, 19 Sportarten in
150 Kursen, 12 000 Teilnehmerinnen. Dass man auch noch kritisch
hinterfragt, dass es dort Kinderbetreuung gibt, die es sonst in ganz Österreich
nicht gibt, finde ich ein starkes Stück.
Dann haben Sie gesagt: „Was kann die Jugend tun? Wo
wird die entsprechend gefördert?" - Da habe ich, zu "Frauen und
Jugend" passend, mir angeschaut, wie wir zum Beispiel beim Fußball
vorgehen. Wir haben ein Mädchenfußballcenter. Wir fördern da zwei, drei Mannschaften,
die durchaus erfolgreich sind, wo man sozusagen in atypischen Sportarten
versucht, Frauen und Mädchen hineinzubringen. Wir haben aber 500 Nachwuchsmannschaften
beim Fußball. Wenn das keine Zukunft ist, wenn das nicht Breitensport ist, dann
weiß ich nicht!
Auf die Frage "Hat Sport in Wien Zukunft?"
eine klare Antwort: Ja, eine sehr gute, im Gegensatz zur FPÖ! (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
Aktuelle Stunde ist somit beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass an
schriftlichen Anfragen eine vom BZW, acht von den GRÜNEN, sieben von der ÖVP
und eine von den Wiener Freiheitlichen eingelangt sind.
Weiters gebe ich bekannt, dass von Frau GRin Dr Pilz
und ihrem Klub eine Dringliche Anfrage an die Frau amtsführende Stadträtin der
Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales betreffend "Behördliche Aufsicht
und Qualitätssicherung zum Vorwurf von gravierenden Pflegemissständen in der
KURSANA Residenz Wien Tivoli“ gerichtet wurde. Das Verlangen ist auch von der
notwendigen Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderats unterzeichnet.
Gemäß § 36 Abs 5 der Geschäftsordnung wird
die Beantwortung der Dringlichen Anfrage vor Schluss der öffentlichen Sitzung
erfolgen. Ist diese um 16 Uhr noch nicht beendet, wird die Sitzung zur
tagesordnungsgemäßen Behandlung der Dringlichen Anfrage unterbrochen.
Vor Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern
des Bündnisses Zukunft Wien zwei Anträge, von der ÖVP zwei Anträge und vom Klub
der Sozialdemokratischen Fraktion ein Antrag eingelangt. Den Fraktionen wurden
alle Anträge schriftlich bekannt gegeben und die Zuweisungen erfolgen wie
beantragt.
Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummern 2, 5
bis 11, 14 und 15, 18, 20 bis 25, 30, 34 bis 36, 39, 40, 44 bis 46, 49, 50 und
52 gelten gemäß § 26 der Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zum Beginn
dieser Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen Geschäftsstücken
die Verhandlung verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26 der Stadtverfassung
diese als angenommen und stelle fest, dass die erforderliche Anzahl von
Mitgliedern des Gemeinderats gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender
Beratung die Postnummer 26 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt und
gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Die Postnummern
26, 1, 27, 28, 29, 31, 32, 33, 34, 38, 55, 3, 4, 51, 54, 53, 12, 13, 16, 17,
19, 41, 42, 43, 47 und 48 werden in dieser Reihenfolge verhandelt.
Haben Sie jetzt eine Wortmeldung, Herr Barnet? (GR Günther Barnet: Ja, zur
Geschäftsordnung!) Dann machen wir das jetzt. Herr Barnet hat sich zur
Geschäftsordnung zum Wort gemeldet. Bitte kommen Sie her. Ich bitte darum.
GR Günther Barnet (Bündnis Zukunft
Wien – die Stadtpartei): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Bei allem Respekt für die sonst
vereinbarte
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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