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Gemeinderat, 56. Sitzung vom 24.05.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 26 von 104

 

Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Ich habe mir in der Vorbereitung auf diese jetzige Wortmeldung gedacht, nachdem ich heute schon die erste Anfrage hatte, dass mir der Stoff für die fünf Minuten ausgehen wird, weil ohnehin alles in der Fragestunde beantwortet werden wird. Das war in keinster Weise der Fall. Ich möchte daher noch einmal auf das Desaster rund um die Eishockey-Weltmeisterschaft in Wien zurückkommen.

 

Ich werde mich jetzt schlau machen, ob ich in irgendeiner Publikation der Stadt Wien die Wiener Stadthalle zur Freigabe der Adoption seitens der Verantwortlichen der Stadt finde, weil wenn man heute dem Herrn Bürgermeister zugehört hat, könnte der Eindruck entstehen, als ob die Stadt Wien mit der eigenen Stadthalle nichts zu tun hat. Dem ist aber nicht so. Ich halte fest, dass im Jahr 2001 die Eishockey-WM an Österreich vergeben wurde, Spielorte Wien und Innsbruck. Es war damals bereits bekannt, dass die Stadthalle in einem für eine Sporthalle recht hohen und betagten Alter ist und es wurde seitens der Stadt zugesagt, die Halle zu adaptieren. Bis dato ist nichts passiert. Es war die Temperatur bereits bei der letzten Eishockey-WM ein Problem. Das hat nicht dazu geführt, die Stadthalle auf einen modernen adäquaten Standard zu bringen.

 

Ich glaube, die Bedeutung von Großereignissen kann man im Bereich des Sports gar nicht hoch genug einschätzen, weil der Spitzensport immer eine Zugpferdfunktion auch im Breitensport hat. Wer Spitzenveranstaltungen veranstaltet, tut indirekt auch etwas für den Breitensport. Es ist beim Spitzensport einiges im Argen, was die Sportstätten anlangt. Das setzt sich nahtlos in der Aushungerung des Breitensports fort.

 

Es wäre interessant, einmal von Seiten der Stadt Wien einen Sportförderungsbericht in die Hände zu bekommen, wie viel Geld in den Sport gesteckt wird, in den Spitzensport, in den Breitensport, welche Mittel in die Errichtung und in den Erhalt der Sportstätten fließen. Nichts dergleichen liegt vor.

 

Dort, wo die Gemeindeverantwortlichen glauben, eine gute Bilanz vorlegen zu können, werden wir mit Hochglanzbroschüren überschüttet. Dort, wo die Bilanz wie im Sport eine nüchterne, eine triste ist, gibt es keine Berichte und nichts dergleichen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Jetzt muss man schon ein paar Worte auch zur politischen Verantwortung bei der Eishockey-WM verlieren. So kann es ja nicht sein, dass man sich hinstellt, von der Stadt auf die Stadthalle verweist, die Stadt-hallenverantwortlichen, der Herr Kollege Podkowicz ist schon genannt worden, auch sein Geschäftsführer, schieben das dann auf die Firma für die Bandenwerbung und am Schluss bleibt übrig, dass Österreich eigentlich ein recht erbärmliches Bild gegeben hat.

 

Ich darf Ihnen auch ein paar Zitate zur Kenntnis bringen, dass sehr wohl auch im Bereich der Stadtregierung ein gewisses Schuldbewusstsein vorhanden ist:

 

Die StRin Laska hat sehr wohl gesagt: „Das sind hausgemachte Kleinigkeiten," - ich weiß nicht, was es bei einer Eishockey-WM Wichtigeres als den Zustand des Eises gibt, aber immerhin "die im Puzzle ein schlechtes Bild ergeben. Ich habe Verständnis dafür, dass dann viele Leute angefressen sind."

 

Auch der Herr Kollege Vizebürgermeister, Sepp Rieder, stellt fest: „Es muss sichergestellt werden, dass das kein zweites Mal passiert." - Nun, dass das sichergestellt wird, dass das kein zweites Mal passiert, das kann uns so passieren, dass wir einfach keine Eishockey-WM mehr bekommen. Dann passiert das nämlich kein zweites Mal mehr. Ich glaube aber nicht, dass das im Interesse der Stadt Wien ist. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Die Einstellung des Stadthallenaufsichtsratschefs ist auch eine sehr hinterfragungswürdige. Als die Probleme mit dem Eis aufgetreten sind, immerhin ganz kurz vor dem ersten Bully zur Eishockey-WM, wird der Herr Kollege Podkowicz gefragt: „Wir haben Zeit bis Samstag, 16.15 Uhr. Das sollte sich ausgehen, auch wenn wir Eis abtauen und neu machen müssten." Auf die Frage, wenn nicht, was dann, sagt der Kollege Podkowicz: „Dann fangen wir halt erst am Sonntag an." - Also ich glaube, das ist ein doch sehr eigenartiger Zugang zu einem sportlichen Großereignis, das der Stadt Wien wirtschaftlich gesehen viel bringt.

 

In diesem Sinne glaube ich schon, dass der Sport in der Stadt eine Zukunft haben soll, aber nur dann, wenn die politisch Verantwortlichen und auch jene, die im operativen Bereich tätig sind, dieser Verantwortung ent-sprechend gerecht werden. Daran hat es bei der Eishockey-WM in einem bedauerlichen Ausmaß gemangelt! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr Dr Madejski, bitte.

 

GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren! (GR Mag Thomas Reindl: Sind Sie Sportler?)

 

Um über Sport zu reden, muss man kein Sportler sein. Es ist so. Ich höre das eh. Ich habe gute Ohren, sehen tue ich ein bisschen schlecht.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das Eishockeyturnier, die Weltmeisterschaft war sicher der Anlassfall. Darüber möchte ich jetzt gar nicht diskutieren. Aber wenn wir uns den Gesundheitsbericht und den Gesundheitszustand unserer Jugend in den Schulen und Kindergärten anschauen, dann muss es uns eigentlich sauer aufstoßen. Da müssten wir eigentlich darüber nachdenken, was wir ändern können. Beginnen wir mit Ernährung? Beginnen wir mit Sport, mit Bewegung schon im Kindesalter? Daher ist Sport an sich das Ent-scheidende. (GR Mag Thomas Reindl: Was macht die Frau Gesundheitsministerin?) - Zu dir komme ich schon noch, Herr Magister. - Daher ist Sport in Wirklichkeit sehr wichtig und eine Stadt wie Wien braucht den Sport wie einen Bissen Brot, um für seine Jugend und für die Leute, die gesund leben wollen, etwas aufzubauen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Dem Herrn Bgm Häupl ist nicht aufgefallen, was in Wien ungefähr in den letzten 10 Jahren, wo er

 

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