Gemeinderat,
56. Sitzung vom 24.05.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 104
im Eishockey gegen Wien kommen, da bekanntlich fünf der sieben österreichischen Meister im Eishockey aus Wien sind. Viele werden vielleicht glauben, die Vienna Capitals sind die einzigen Meister, Gott sei Dank nach 42 Jahren, aber wir haben auch im Nachwuchs sehr er-folgreiche Meister in der Unter 12 und Unter 14, die Junior Capitals, die Wiener Eislöwen bei den Unter-16-Jährigen und das Damenteam, der HC Sabres, haben auch den Meistertitel geschafft, also fünf von sieben Meistertiteln wurden geschafft. Dass vielleicht der Kärntner Präsident, der zugleich der österreichische Eishockeypräsident ist, damit nicht sehr glücklich ist, kann ich verstehen, aber im sportlichen Wettbewerb ist das einmal so.
Wenn hier kritisiert wird, dass die
Stadthallengarage, und damit eine sehr sinnvolle Investition für die Bürger und
für die Stadthalle selbst, aus dem Sportbudget kommt, so muss ich das
zurückweisen. Diese Behauptung ist falsch. Sie kommt aus einem Sonderbudget.
Der Eismeister ist auch nicht versetzt oder
degradiert worden, sondern hat nach sehr erfolgreicher und lang-jähriger
Dienstzeit seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten. (GR Gerhard Pfeiffer: Drei Monate früher!)
Wie man überhaupt sagen muss, dass diese Weltmeisterschaft
die fünfte war und es daher auch weiterhin Eishockey-Weltmeisterschaften geben
wird.
Aber in Wien gibt es auch sehr viele Zukunftsprojekte
für den Sport, in etwa "Bewegung findet Stadt". Das Movement, das
schon seit zwei, drei Jahren sehr erfolgreich ist und einen sehr großen
Zuspruch findet, wird fort-gesetzt. Die Initiative der Frau Vizebürgermeisterin
"Athletics light" mit Jugend- und Kinderbreitensport, vor allem über
die Schulen, eine Investition in die Zukunft, die sehr viel für den Sport
macht. Gemeinsam mit der Industrie auch Nordic Walking. Wenn man sich ansieht,
wer aller Sport macht, muss man durchaus sagen, das ist ein sehr
breitensportwirksamer Sport. Viele Couchpotatoes bewegen sich und das ist sehr
gut so.
Bezüglich der Dachverbände möchte ich noch anmerken,
dass Wien selbstverständlich die Dachverbände als Partner der Stadt sieht und
Wien alles dazu beitragen wird, dass die Dachverbände gemeinsam mit der Stadt
Wien eine erfolgreiche Sportpolitik machen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau GRin Sommer-Smolik, bitte.
GRin Claudia Sommer-Smolik (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Zur Eishockey-WM, glaube ich, ist genug gesagt. Wer
auch immer schuldig ist, es werden die Verantwortlichen ihre Konsequenzen
ziehen und es wird klar sein, dass es, das hat auch der Bürgermeister gesagt,
so etwas offensichtlich nicht mehr geben kann.
Ich möchte aber zu anderen Themen sprechen, nämlich
zur Öffentlichkeitsarbeit bezüglich des Sports, außer "Bewegung findet
Stadt", was groß und breit bekannt gemacht wird. Wenn man auf die Homepage
der Stadt Wien geht und dann unter "Freizeit", weil "Sport"
an sich keine Kategorie ist, sondern man unter "Freizeit" suchen
muss, dann zum Sportamt kommt, finden sich dort einige sehr interessante Dinge,
die einen doch etwas schaudern beziehungsweise verwundert zurück lassen. Unter
den Sportangeboten, es ist ein Unterkapitel, findet man das Thema "Jugend
und Sport". Da denkt man sich, da kann man sich jetzt als Jugendlicher
informieren, was man in Wien machen kann und wie man zu sportlichen Aktivitäten
kommt. Nur wird dann in einem Satz erklärt: „Es gibt ein buntes und
vielfältiges Kursprogramm für Jugendliche." Das Kursprogramm sind dann
drei Dinge, nämlich Schwimmkurse für Kinder - gut, dass es sie gibt, gut, dass
die Kinder Schwimmen lernen -, das Wiener Ferienspiel - ob das wirklich unter
"Jugend und Sport" subsumiert werden kann, lasse ich einmal
dahingestellt - und dann gibt es die zwei Sport-und-Fun-Hallen im 2. und
im 16. Bezirk. Das war es. Meiner Meinung nach für so eine tolle
Sportstadt, wie sich Wien rühmt und glaubt zu sein, etwas wenig, wenn man sich
anschaut, was Jugendliche dort zu finden haben.
Wir haben nach wie vor die Situation in Wien, dass
Kinder und Jugendliche zu wenig Sportmöglichkeiten vorfinden. Es gibt immer
noch zu wenig Freiflächen bei den Schulen und bei den Kindergärten, wo sie sich
bewegen könnten und somit einmal mit der Bewegung vertraut werden, um überhaupt
auf die Idee zu kommen, dass sie Sport betreiben könnten. Es gibt zu wenig für
den Nachwuchs. Es wird einfach wenig getan. Wir haben nach wie vor die
Situation, dass die wenigen Turnsäle und Sportplätze, die wir bei den Schulen
haben, geschlossen sind. Sie sind am Wochenende geschlossen, es wird nur an
Vereine vermietet. Wenn ich eine Gruppe von Jugendlichen bin, die zum Beispiel
Volleyball oder sonst etwas machen will, habe ich keine Chance, einen
Sportplatz oder einen Turnsaal der Schule, die in meiner Nähe ist, zu benützen.
Das ist eigentlich ziemlich mickrig für eine Stadt wie Wien, dass es hier keine
Möglichkeiten gibt, das auch zu nützen.
Dann
gehen wir weiter zu "Frauen und Sport", weil das ist auch so ein
Unterkapitel. Es stellt einem fast die Haare auf, was man dort findet. Es ist
gut, dass es Kinderbetreuung für Frauen, die Sport betreiben wollen, gibt, aber
warum steht das unter dem Kapitel "Frauen und Sport"? Nicht beim
"Breitensport", bei "Fußball" oder wo auch immer, sondern
es steht bei "Frauen und Sport". Also es ist ganz klar, Zuweisung,
"Frauen und Sport" hat mit Kinderbetreuung zu tun, aber nur für Kinder,
die älter als ein Jahr alt sind. Was mache ich als Frau mit einem Kind, das
halt drei Monate alt ist? Keinen Sport anscheinend, weil es da keine
Möglichkeit gibt, das Kind mitzunehmen. Dann müssen sich mindestens drei Kinder
für einen Kurs angemeldet haben. Kurs gibt es überhaupt nur einen in den meisten
- unter Anführungszeichen - Sportarten. Bei den Sportarten, die man dort
findet, frage ich mich schon, was das mit "Frauen und Sport" zu tun
hat? Da gibt es Mutter-Kind-Turnen unter dem Titel "Frauen und
Sport". Dann gibt es die klassischen, offensichtlich den Frauen
zugewiesenen Sportarten wie Bodywork, Gesunder Rücken,
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular