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Gemeinderat, 56. Sitzung vom 24.05.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 22 von 104

 

haben, dass das nicht funktioniert. Dann war es vielleicht wirklich ein Missstand, wenn Sie es nur aus dem Radio oder sonstwo gehört haben und es die Verantwortlichen in der Stadthalle und die Austragenden nicht für notwendig gehalten haben, die Sportstadträtin davon zu informieren. Wer auch immer das war, wir wissen es nicht, wir haben es auch nicht herausgefunden.

 

Klar ist und das ist jetzt schon mehrfach gesagt worden, dass man natürlich zusätzliche Mehrzweckhallen insbesondere auch für den Sport in Wien braucht. Dass da die Stadthalle nicht ausreicht, dass das Dusika-Stadion ich weiß nicht wie das vor sich hinvegetiert oder wie immer man da sagen soll oder wie auch immer auch nicht für alles ausreichend ist und dass natürlich die Frage ist, wohin wir es von den Plätzen her stellen. Wir haben das das letzte Mal schon beantragt, natürlich an die Stadtränder. Warum, wie viel auch immer errichtet werden, eine, zwei, was auch immer, an die Stadtränder, weil das für alle, die von außerhalb Wiens kommen, irgendwo am Ende einer U-Bahn-Linie verkehrstechnisch günstiger ist und damit auch alle Wiener, die dorthin fahren wollen, das private Verkehrsmittel bei sich zu Hause stehen lassen und das öffentliche benutzen können.

 

Das wäre sinnvoll und es hätte nicht nur des SPÖ-Antrags bedurft oder unseres in der letzten Gemeinderatssitzung, dass dieses Thema eigentlich klar hätte sein müssen und dass man das schon längst und nicht nur heute im STEP 2005 in so einer Andeutung hätte klar positionieren können und sagen können, dass das gemacht wird.

 

Das Thema, das der Kollege Ellensohn mit dem Breitensport angesprochen hat – ja, das stimmt auch. Der Breitensport ist natürlich die Basis für die Gewinnung von jungen Menschen für den Leistungssport, für den Spitzensport und da ist die Wiener Sportförderung - und deswegen haben wir das auch das letzte Mal so beantragt - kein Mittel, das wirklich sehr gut funktioniert. Es ist nicht sehr schlecht, das soll man auch nicht sagen, aber es ist auch nicht besonders gut. Es ist historisch gewachsen und wie alle Dinge, die historisch gewachsen sind, brauchen sie manchmal ein bissel eine Veränderung.

 

Wir haben da die großen Verbände einbetoniert, egal ob sie parteipolitisch eh ein bissel zuordenbar sind oder ob es die großen Verbände, die Fachverbände, sind, wo ja in Wien der Fußballverband gegenüber den anderen besonders hervorgehoben ist. Das ist vermutlich nicht mehr ganz so richtig, weil man sich diese parteipolitischen Zuordnungen der Großverbände – sie haben sich eh schon ein bissel aufgelöst – mittlerweile wirklich ersparen könnte und weil viele Vereine sagen, dass sie in der Ausübung ihrer Tätigkeit in den Vereinen dadurch etwas eingeschränkt sind, weil sie immer wieder davon abhängig sind, dass die großen Verbände sie zum Zug kommen lassen oder nicht. Und wenn es dann persönliche Schlechtstellungen gibt, wenn man gerade mit dem einen oder anderen Verbandspräsidium nicht kann, dann wird das für den Verein negativ.

 

Das sollten wir versuchen, ein bisschen auszuräumen. Daher war unser Vorschlag zu sagen, einen Teil der Sportförderung in Wien sollte man von den Verbänden wegnehmen, das sollte man wie im Kulturwesen den Bezirken zuordnen und die Bezirke sollten ihre Schwerpunkte selbst regional bei den im Bezirk tätigen Vereinen setzen, um das ausgleichen zu können. Das wäre eine wunderbare Sache.

 

Die dritte wunderbare Sache, Frau Stadträtin, und damit bin ich beim dritten Antrag, den wir auch das letzte Mal eingebracht haben, ist die Bestellung eines neuen Sportamtsdirektors oder einer neuen Sportamtsdirektorin. Jetzt ist im Wesentlichen wieder ein Monat vergangen, man weiß noch immer nichts oder gibt es Gerüchte. Ich habe Ihnen letztes Mal gesagt, Gerüchte dienen nicht dazu, dass man sie noch einmal weiter verbreitet. Das wäre unzweckmäßig. Dann würde man nur dem Gerüchtgeber nachkommen. Aber eigentlich, und das ist Ihre politische Verantwortung, wäre es daran, einen neuen Sportamtsdirektor oder eine neue Sportamtsdirektorin zu bestellen, und zwar rasch, damit es in dieser Kette zwischen Mängeln, wo es in der Sportpolitik nicht so gut funktioniert, und Ihrer politischen Verantwortung irgendjemanden gibt, auf den gegebenenfalls auch Sie zurückgreifen und sagen können: „Eigentlich wäre es jetzt Ihre Verantwortung gewesen, mich rechzeitig über die Vorgänge zu informieren." Es liegt auch in Ihrem eigenen Interesse. Was ich nicht verstehe, ist, warum Sie es nicht tun, aber das mag seine Gründe darin haben, dass Sie vielleicht noch nicht den Geeigneten oder die Geeignete gefunden hätten.

 

Wenn Sie erlauben, ich stelle mich zur Verfügung, nicht als Sportamtsdirektor, aber ich kenne so viele begnadete Sportwissenschaftler in Wien, die nicht nur Theoretiker und Praktiker sind, die jenseits jeder partei-politischen Zuordnung sind und die Sie gern in Anspruch nehmen könnten. Da hätten wir genügend Potential. Ich kann Ihnen nachher eine Antwort geben. (Beifall beim BZW.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Walter Strobl. Ich erteile es ihm.

 

GR Walter Strobl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!

 

Was der Sport der Stadt wert ist, zeigt sich nicht zuletzt auch an dem, wie viel Geld man dafür zur Verfügung stellt. Wenn man sich die Budgets der letzten Jahre ansieht, so kann man ganz deutlich erkennen, dass zumindest im Bereich der Sportförderung doch deutliche Einschnitte zu verzeichnen sind. Wir hatten im Jahr 2003 noch 4 343 000 EUR zur Verfügung, allein für die Subventionen. Es waren im Jahr 2004 dann nur mehr 448 000 EUR. Und jetzt sind es wieder ein bisschen mehr, jetzt sind es 849 000 EUR. Da zeigt sich schon, was der Sport wert ist.

 

Es geht jetzt nicht nur um diese Eventkultur, die wir teilweise heute mitdiskutieren, sondern es geht schon um die Frage, welche Begriffe von Sport wir in dieser

 

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