Gemeinderat,
55. Sitzung vom 28.04.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 85
Somit haben wir dieses Konvolut
erledigt.
Es gelangt nunmehr die
Postnummer 29 zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein
Wiener Kulturservice.
Ich ersuche Frau GRin Klicka als
Berichterstatterin, die Verhandlung einzuleiten.
Ich sage es gleich dazu, weil die
Verhandlung über diesen Tagesordnungspunkt wahrscheinlich etwas länger dauern
wird: Um Punkt 16 Uhr unterbreche ich die Verhandlung zur Behandlung des
Dringlichen Antrags. - Bitte, Frau Berichterstatterin.
Berichterstatterin GRin Marianne Klicka: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich
ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke schön. - Ich eröffne somit die
Debatte.
Erster
Redner ist Herr GR Barnet. - Bitte.
GR Günther
Barnet (Bündnis Zukunft
Wien - die Stadtpartei): Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Herr
Vorsitzender, damit es nicht so lange dauert, halte ich mich jedenfalls kurz, damit
es auch die anderen vor 16 Uhr schaffen können.
Wir
stimmen heute beiden Festen zu, sowohl dem Donauinselfest als auch dem
Stadtfest. (GRin Mag Marie Ringler: Sie haben auch ein Fest?) Nein, aber
das ist eine gute Idee! Danke, das ist genauso eine gute Idee wie heute das mit
dem Klub Orange. Ich nehme alles auf, was von anderen Leuten kommt und besser
als meine Ideen ist, solange es nichts kostet. Aber ich zahle auch ein Honorar
an Kollegin Ringler aus meiner eigenen Tasche.
Es ist
eine gute Idee, man könnte quasi einen Zirkel machen. Man macht fünf
Großveranstaltungen, jeder sagt, wo er sie machen möchte: Die einen auf der
Insel, die anderen im Stadtzentrum. Ich weiß nicht, wo es die GRÜNEN machen, im
Rinterzelt oder was sonst mit Umwelt und Abfall zu tun hat. (Heiterkeit beim
BZW.) Wir machen jeder unsere Veranstaltung und sagen, wie wir sie gerne
hätten. Das war jetzt nicht böse gemeint, mir ist nur in der Kürze nichts
anderes eingefallen. (Zwischenruf der GRin Claudia Sommer-Smolik.) Es
macht das jeder so, wie er will, das wäre vielleicht wirklich besser, als dass
jeder einen Verein gründet und das ein bisschen versteckt.
Natürlich
wissen wir, dass von diesen zwei Festen das eine ein bisschen mehr der SPÖ und
das andere ein bisschen mehr der ÖVP zuzurechnen ist. Aber am Schluss ist es
so, dass die Leute gerne hingehen. Die Wiener und Wienerinnen gehen gerne hin,
sie finden das amüsant. Die Floridsdorfer nicht ganz so; Kollege Dampier, Sie
brauchen sich nicht gleich ganz stark zu freuen, diejenigen, die näher an der
Insel wohnen, finden es nicht ganz so super, dass in der Nacht ein Wirbel ist.
Aber das ist bei anderen Großereignissen auch so, und das muss man aushalten,
wenn man in einer Großstadt wohnt. Sonst ziehen wir auf die Alm.
Daher werden
wir beiden Festen zustimmen, auch wissend, dass ich schon im Vorjahr gerne
beiden Festen zugestimmt hätte, und zwar nicht nur ich und nicht nur alle, die
jetzt mit mir orange sind, sondern auch andere. Ich glaube, es gibt - und ich
möchte keine Namen nennen - auch in der FPÖ welche, die gerne zustimmen würden,
aber es ist eben schwierig, und man kann sich nicht immer entscheiden. Ich kann
mich endlich frei entscheiden, ich bin für beide Feste, auch wenn die FPÖ Nein
sagt.
Wenn es
ein grünes Fest gäbe und dieses leiwand wäre, wäre ich auch dafür. Ich ginge
sogar hin, ob Sie das freut oder nicht, aber ein leiwandes Fest ist uns allemal
Geld wert. (GRin Dr Sigrid Pilz: Dann hätten wir was falsch gemacht!)
Bitte, Frau Kollegin Pilz? Ich höre so schlecht, ich bin Artillerist gewesen. (GRin
Dr Sigrid Pilz: Dann hätten wir was falsch gemacht, wenn Sie dafür wären!)
Sie haben sicher was falsch gemacht, sonst wäre der Kollege Kenesei nicht
gegangen. Aber das ist euer Problem. (Heiterkeit und Beifall beim BZW.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Nächster Redner ist Herr StR Ellensohn.
StR David Ellensohn:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Marie
Ringler hat letztes Jahr begonnen mit "Alle Jahre wieder", nämlich
ähnliche Worte zum Stadtfest und zum Donauinselfest. Marie Ringler bleibt es
heute erspart, dass sie die Kritik wiederholen muss, die nach wie vor aufrecht
ist und bei den GRÜNEN nach wie vor aufrecht ist, auch wenn der eine oder andere
im Haus seine Meinung diesbezüglich geändert haben will oder hat.
Keine
Frage, das Donauinselfest und das Stadtfest sind zwei gut besuchte
Veranstaltungen in dieser Stadt. Ich war im Vorjahr bei beiden auch
zwischendurch anwesend, keine Frage. Ich glaube auch nicht, dass bei dem einen
Fest ausschließlich SPÖ-WählerInnen und bei dem anderen ausschließlich
ÖVP-WählerInnen sind. Ich glaube, es sind beim Stadtfest immer mehr Leute, als
die ÖVP bei Wahlen hat, es geht sich also rein rechnerisch nicht aus. (GR
Walter Strobl: Du warst schon immer schlecht...! - Weitere Zwischenrufe bei der
ÖVP.) Nein, beim Donauinselfest geht es sich auch nicht aus, weil es ja
mehrere Millionen sind, die über die Festtage gezählt werden.
Es geht
aber nicht einmal darum, die Qualität der einzelnen Feste zu beurteilen. Die
Frage ist: Wenn in der Stadt zwischendurch das Donauinselfest mit SPÖ
gleich-gesetzt wird und das Stadtfest mit "Was, du gehst zum
ÖVP-Fest?" gleichgesetzt wird - denn so heißt das auch in der Straßenbahn,
wenn man hinfährt, und manche Leute finden, man soll zum einen schon gehen, zum
anderen nicht, oder zu beiden nicht, wie auch immer -, wenn es bei den
WienerInnen schon gleichgesetzt wird und das ja nicht rein zufällig passiert -
sondern ich glaube, dass die zwei Parteien ganz froh sind, dass es so ist, weil
auch ich sage, dass das im Großen und Ganzen zwei geglückte Veranstaltungen
sind -, dann sollten sie auch offen so deklariert werden.
Hier
geht es ja um nicht wenig Geld. Man muss
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