Gemeinderat,
55. Sitzung vom 28.04.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 85
Stimmen der ÖVP, der GRÜNEN und des Klubs Orange
angenommen.
Wir kommen zur normalen Abstimmung zum
Tagesordnungspunkt 6. Wer für die Postnummer 65 ist, den bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrheitlich mit den Stimmen der SPÖ so
angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 66. Es gibt hier
keinen Gegen- oder Abänderungsantrag. Wir können gleich abstimmen. Wer für die
Postnummer 66 ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Es ist
mehrheitlich mit den Stimmen der SPÖ so angenommen.
Wir kommen zu Postnummer 67.
Hier gibt es ebenfalls keinen Abänderungs- oder
Gegenantrag.
Wer für die Postnummer 67 ist, ein Zeichen mit
der Hand. – So wie vorhin: Mit den Stimmen der SPÖ mehrstimmig angenommen.
Es liegt nun ein Beschluss-
und Resolutionsantrag von der ÖVP betreffend eine verbesserte Übersicht über
Straßennamen vor. Es wird eine Zuweisung an die Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau
und Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Verkehr sowie an den Herrn
Bürgermeister verlangt.
Wer für diese Zuweisung ist, bitte ein Zeichen mit
der Hand. – Das ist einstimmig so angenommen.
Wir kommen zum Tagesordnungspunkt Postnummer 70,
einen Sachkredit bezüglich Umbau und Neugestaltung im 13., 14., 15. Bezirk
Schönbrunner Schloßbrücke/Linke Wienzeile betreffend.
Ich bitte den Herrn Berichterstatter, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter GR Günther Reiter: Ich
ersuche um Zustimmung zu diesem Sachkredit.
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski:
Zum Wort gemeldet ist der Herr GR Mag Chorherr, bitte.
GR Mag Christoph Chorherr (Grüner
Klub im Rathaus): Meine Damen und Herren! Herr Stadtrat!
Wir haben heute in der Früh schon einmal über die
Ringstraße diskutiert und wie wichtig die ist und ähnliche Weltkulturerbe
verträgliche Dinge. Jetzt geht es um Schönbrunn. Ich möchte in Erinnerung rufen
und ich weiß nicht, wer von Ihnen schon einmal mit der U4 gefahren ist - ja das
sind viele, das weiß ich schon -, um zum Schloss Schönbrunn zu kommen, was
jeden Tag Tausende, Abertausende Touristen tun und dort bei der Station
Schönbrunn aussteigen, den neuen Ausgang stadtauswärts benutzen und glauben,
sie sind auf einem Hintereingang von Wladiwostok gelandet! Sie gehen dort hin.
Du gehst dann an einem Maschendrahtzaun vorbei, kommst dann zu einer Straße und
denkst, du bist vollkommen falsch und dann gehen Leute entlang der B1 auf der
falschen Seite. Also das ist die momentane Situation.
Das ist lange bekannt und dem sollte mit einem großen
Wettbewerb vor zwei, drei Jahren Rechnung getragen werden, ein gut
organisierter Wettbewerb mit einem guten Ergebnis, nämlich im Kern die
Bundesstraße zu verschwenken, den Schlossvorplatz großzügig zu öffnen, eine
Tiefgarage zu errichten und einen Zugang ohne eine autobahnähnliche Querung
vorzunehmen. So weit, so vernünftig, so gescheit. Ja, diese Garage ist
sinnvoll. Was soll’s, hier ist nicht die Abteilung Ideologie - BZÖ, FPÖ oder
wie auch immer, ja -, sondern die pragmatischen GRÜNEN, die immer visionär
stärker werden.
Ich habe auch deswegen im Ausschuss ursprünglich
diesem Ding zugestimmt, weil ich der irrigen Meinung war, dass eine gute
Kooperation zwischen der Schönbrunn-Gesellschaft, die einiges erreicht hat, und
dem richtigen Entwurf der Planung vorgelegen ist. Das sagt jetzt der erste
Umbau, der in der Richtung stattfindet. Die Pressemeldungen daraufhin haben
mich eines Besseren belehrt. Überall dort, wo das Ressort Schicker was
angreift, gibt es einen Wickel und ein Chaos. Auch hier ist es wieder so.
Ich habe mir dann den Plan genauer angesehen. Der
Plan sieht jetzt so aus, dass zwar strichlierterweise vorgesehen ist, die
Straße auf den Vorplatz von Schönbrunn zu verschwenken, aber es wird umgebaut
und die Straße wird in keiner Weise verändert! Was passiert im schlimmsten
Fall? Wir werden dann noch eine vom Kontrollamt drüberkriegen und erst recht
von der Öffentlichkeit, weil in der Tat vorgesehen ist, so höre ich, dass die Verschwenkungen in einem zukünftigen Flächenwidmungsplan
durchaus vorgesehen werden. Aber jetzt bauen wir so um, als wäre nichts, geben
jetzt Geld aus und in drei Jahren beginnen wir, das neu umzubauen. Also was
soll das jetzt?
Ja, da gibt es Aufgaben,
die liegen bei der Stadt. Ja, da gibt es Aufgaben, die liegen bei der
Schönbrunn-Gesellschaft. Das gesamte Areal in diesem Bereich gehört der
Schönbrunn-Gesellschaft. Was wäre hier eine vernünftige Vorgangsweise? Und
jetzt wiederhole ich mich, weil dieser Fehler jedes Mal auftritt. Da ist
niemand wirklich zuständig. Was steht dem Weltkulturerbe Wiens, der
Nummer-1-Attraktion entgegen? Irgendeine Sporthalle, für die es wahrscheinlich
96 500 Möglichkeiten gibt! Was da drinnen ist, ist sinnvoll und
vernünftig und da müsste man halt nur über Gespräche und über Angebote dafür
sorgen, dass diese Halle, die jetzt dort steht, in den nächsten Jahren übersiedelt.
Wie weit ist die Politik in
Wien entwickelt, dass offensichtlich der gesamte Vorplatz Schönbrunn an der
Nichtbewegbarkeit dieser Halle scheitert? Das ist es nämlich! Sonst könnten wir
nämlich bereits den Vorplatz so umbauen, dass die neue Straße vorgesehen wird
und sie nicht im Bestand umbauen und dann - was ich hoffe, weil ich Optimist
bin und weil offensichtlich die Planung auch optimistisch ist und die Straße im
Flächenwidmungsplan bereits verschwenkt - in drei Jahren, in vier Jahren oder
sofort einen anderen Umbau vornehmen. Das verstehe ich nicht und das akzeptiere
ich nicht.
Was wäre die Lösung? Es
müsste jemand Befähigter, der Zeit hat, sich einfach darum kümmern und nicht
nur sagen: Na, bitte, da ist die Schönbrunn-Gesellschaft zuständig. Und die
Schönbrunn-Gesellschaft sagt: Na, bitte, da ist die Stadt zuständig - und wir
schieben die heiße Kartoffel von A nach B. Das ist dilettantisch!
Da wir
bekanntlich Dilettantismus nicht lieben, wer
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