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Gemeinderat, 55. Sitzung vom 28.04.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 34 von 85

 

Zersiedelung, der Ansiedelung von überall gleich ausschauenden Einkaufszentren am Stadtrand, dänische Bettenlager, Akiko und was weiß ich, wie die alle heißen und überall gleich ausschauen und die Stadt und das Umland versiedeln. Das ist richtig, dass man da dagegen ist. Ich finde das gut, dass er das eingebracht hat. Das ist wirklich dringlich. Dem werden wir auch zustimmen.

 

Interessant ist auch die Haltung der ÖVP heute. Obwohl die Kollegin Rothauer sonst im Wiener Wirtschaftsförderungsfonds eher dafür eintreten würde, dass diese Gründe dort ordentlich verkauft werden, gewinnbringend, für wen auch immer, hat sie offensichtlich der einzige Oppositionspolitiker in der neuen ÖVP-Fraktion, der Kollege Kenesei, davon überzeugen können, dass man diese Straße und die Bebauung dort nicht braucht. Ich finde das wunderbar. Es ist gut, dass die ÖVP jetzt jemanden hat, der auch wirkliche Oppositionspolitik machen will. Schade für die GRÜNEN, dass er weggegangen ist, aber er hat überzeugt. Er hat gesagt: Diese Straße brauchen wir nicht.

 

Und die B232 – man muss sich das wirklich verdeutlichen – geht mitten durch die grünen Wiesen. Links und rechts ist nichts, aber man braucht sie, parallel zur Ruthnergasse, Entfernung: 300 Meter. Ich laufe das jeden Tag, ich weiß das genau. Das sind genau 300 Meter. Fahrzeit: Nicht einmal eine Minute, sogar, wenn man die 30-km/h-Zone dort wahrnimmt, die sich in der Allißengasse befindet. Ich kenne niemanden, der in der Früh im Radio Wien oder sonst wo hört: Stau in der Ruthnergasse oder Stau in der Thayagasse oder Stau in der Gerasdorfer Straße, um zu sagen: Jawohl, wir brauchen eine Ausweichfahrroute. Der Verkehr, egal ob schwer oder individual, muss über die neuzuschaffende B232 ausweichen. Und selbst wenn das so wäre, wäre es ein Trugschluss. Denn wohin stößt denn die B232 an ihrem Ende? Sie stößt wieder in die Ruthnergasse/Ecke Siemensstraße, an eine Kreuzung, die wirklich schlecht geregelt ist. Dieser Frage sollte man sich annehmen, dieser Kreuzung dort, und nicht einer zusätzlichen Straße, die nichts bringt, außer dass sie Menschen und Tiere in ihrem Grün- und Ruheraum stört und vertreibt.

 

Und weil Sie das manchmal so scherzhaft finden. Ich kenne die Leute, ich wohne dort. Die kennen mich auch, die reden mit mir, egal, welcher Parteizugehörigkeit die sind. Die sind dort hingezogen, weil sie dort in Frieden wohnen wollen, und nicht, weil man ihnen eine Straße vor die Türe hinbetoniert.

 

Und dort oben sitzen welche, ich nehme an, die sind von der Bürgerinitiative, die haben das alles unterschrieben. (Ein Mann winkt von der Galerie herunter.) Grüß’ Sie! – Sie wollen das nicht. Und sie wissen, es gibt Alternativen dazu. Ich mahne ja eigentlich nur ein, dass Sie diese Alternativen nutzen, dass Sie sagen: Okay, wir wollen diese Gegend dort in Floridsdorf weiterentwickeln. Wir sind bereit, darüber nachzudenken, warum wir nicht die Gründe an der Siemensstraße, die eh zubetoniert ist, und im Gaswerk nehmen und dort unsere Liegenschaften unterbringen und nicht unbedingt die Allißengründe und die B232 bauen. Das ist das einzige, was ich einmahne: Vernünftige Stadtentwicklung in qualitativer Hinsicht, nicht in quantitativer Hinsicht. Nicht alles in die Breite, ohne nachzudenken. Diese Politik wird die SPÖ nicht weiterbringen. Sie werden mit der Mehrheit drüberfahren. Wir nehmen das zur Kenntnis, aber es ist bedauerlich.

 

Es ist bedauerlich, und ich sage das für die Menschen, die dort wohnen, aber auch für die Tiere. Das wird immer so abgetan, aber unsere Mitgeschöpfe haben auch unser Mitgefühl verdient. Das klingt alles so lächerlich, aber ich kann es jeden Tag in der Früh beobachten. Man glaubt es gar nicht. Mitten in der Stadt ist eine grüne Fläche, dort wohnen Tiere, dort wohnen Fasane, manchmal sogar noch Rehe, die die Stammersdorfer Straße überschreiten und dort hinkommen, Hamster, Marder, ich weiß nicht, was alles. Nicht wahlberechtigt, daher für die SPÖ nicht wichtig, aber wichtig für das Zusammenleben in der Stadt, und das sollte man auch einmal gesagt haben. (Beifall beim BZW.)

 

Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Maresch.

 

GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!

 

Wir haben ausführlich gehört, wie sich das BZÖ darstellt im Gemeinderat oder darstellen wird.

 

Noch einmal zurück zum Thema. Die B232 ist in Wirklichkeit, sagt uns der Herr Bezirksvorsteher von Floridsdorf, die Entlastung für die Brünner Straße. Sagen Sie einmal ganz ehrlich: Was kann eine Entlastung für die Brünner Straße bedeuten, die im Grunde genommen am Stammersdorfer Friedhof vorbei über die Gerasdorfer Straße zur Thayagasse führt? Nicht wirklich eine Entlastung, sondern im Grunde genommen ist es eine Zufahrtsstraße, wenn man so will, zu dem, was da beim Industriegebiet kommt.

 

Wenn man sich aber die Gegend ein bisschen anschaut und sich den Verlauf der Straße ansieht – wir haben heute schon ein Foto gesehen –, da gibt es einen wunderbaren Planentwurf mit der Nr 7642, und der zeigt uns einiges. Also die Stammersdorfer Straße, am Stammersdorfer Friedhof vorbei, ist eine ruhige Gegend. Es ist dort eines der wenigen Vorkommen übrigens der Waldohreule, ein wichtiger Punkt. Und ein Teil der Gegend ist auch ein Teil des Grüngürtels und des 1 000 -Hektar-Plans, nur so nebenbei.

 

Dann zwickt man dort ein Stück vom Friedhof ab. Darüber kann man geteilter Meinung sein, ob das in Ordnung ist. Dann kriegt eine Gartensiedlung kurz davor eine Bundesstraße hin, man nimmt einen Teil des Grünraums weg und macht ein Verkehrsband daraus. Dann geht es ein Stück hinunter. Und dann kommt die ganz ruhige Siedlung, wir haben gehört, es ist die so genannte Lego-Siedlung in der Draugasse, die bekommt jetzt eine Bundesstraße vor die Haustüre. Eine ganz, ganz ruhige Gegend, gewidmet Sww, Wald- und Wiesengürtel der Stadt Wien sozusagen, aber damit man besser irgendwo hinfahren kann, offensichtlich jetzt eine Bundesstraße.

 

Und die Bürger wollen das überhaupt nicht. Ganz im

 

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