Gemeinderat,
55. Sitzung vom 28.04.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 85
Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Herr
Gemeinderat!
Selbstverständlich haben wir auch beim Liesingbach
das Radwegnetz mitgedacht. Dort haben wir den großen Vorteil, dass dieser Fluss
kein Hochwasserabflussgebiet ist und deswegen auch diese ganzen
Sicherheitsauflagen und zusätzlichen Maßnahmen nicht notwendig sind. Es gibt
jetzt im Zuge der Renaturierung des Liesingbachs eine 5,3 Kilometer lange
Radroute, die am linken Ufer getrennt von den Fußwegen neu hergestellt wird.
Das war auch ein expliziter Wunsch des Bezirks, damit Radfahrer mit Fußgängern
mit Hunden nicht in Konflikte kommen. Die Fertigstellung erfolgt mit den
Renaturierungsarbeiten im September 2005.
Ein weiteres Projekt, das wir dort geplant haben,
das, glaube ich, sehr zur Verbesserung der Situation beitragen wird, ist die
Unterführung der Klederinger Straße. Wir haben das auch beim Verein
Niederösterreich - Wien eingereicht. Dadurch haben wir dann eine kreuzungsfreie
Anbindung an das niederösterreichische Radwegenetz. Dieser Lückenschluss wird
im Frühsommer 2006 erfolgen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
4. Zusatzfrage, Frau GRin Reinberger, bitte.
GRin Brigitte Reinberger (Bündnis
Zukunft Wien – die Stadtpartei): Frau Stadträtin!
Die sichtbare Verbauung der Wienerwaldbäche der
letzten Jahre ist zum Großteil oder eigentlich ausschließlich auf Grund der
Sicherheit so gemacht worden, weil schön ist das wirklich nicht.
Wenn jetzt diese Betonwände renaturiert werden, dann
kommt es sicher zu einer Reduktion der Wassererfassungsmenge. Es ist auch in den
letzten Jahren gesagt worden, dass die Hochwassersicherheitsstufen bei manchen
Wienerwaldbächen erhöht werden sollen.
Meine Frage ist: Parallel dazu laufen bei einigen
Wienerwaldbächen auch Projekte, wo das Regenwasser gesammelt werden soll, das
dann nicht mehr in den Bach gelangt. Inwieweit kommt es durch diese
verschiedenen Maßnahmen zum Tragen, dass wir zusätzliche Rückhaltebecken
brauchen? Wenn es solche gibt, wo ist beabsichtigt, diese zu errichten?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Frau
Gemeinderätin!
Sie wissen, wir haben, glaube ich, das auch in der
vorletzten Ausschusssitzung zum Thema gehabt, dass die MA 45 sehr intensiv
dabei ist, das genau zu überprüfen, das genau zu evaluieren.
Die Wienerwaldbäche sind für uns natürlich wichtig.
Diese im ganzen Bereich zu renaturieren, geht oft aus vielerlei Gründen nicht,
weil viele Bereiche davon im Privatbesitz sind. Da gibt es einige
Schwierigkeiten, die wir in diesem Bereich haben. Wo genau und ob zusätzliche
Retentionsbecken geplant sind, wird dann das Ergebnis der Arbeiten der
Abteilung sein. Wir werden uns selbstverständlich an die Empfehlungen der
Experten halten, weil natürlich der Hochwasserschutz für Wien beziehungsweise
der Schutz vor Überflutungen für uns einfach sehr wichtig und zentral ist.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
letzte Zusatzfrage, Herr GR Klucsarits, bitte.
GR Rudolf Klucsarits (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Sie haben meinen Kollegen Parzer zitiert und das
möchte ich nicht so im Raum stehen lassen. Es stimmt nicht, auch Kollege Parzer
ist selbstverständlich für die Renaturierung des Wienflussbeckens, genauso wie
unser Klubobmann und unsere gesamte Fraktion hier einer einzigen Meinung sind.
Daher schon meine Frage: Wie weit geht die
Renaturierung weiter oder ist sie jetzt eingestellt?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Herr
Kollege!
Vielleicht geht es Ihnen dann auch so wie mir. Es
stimmt nicht immer, was man in der Presse über einen selbst lesen kann. Weil
das, was ich vorher zitiert habe,... (GR Kurth-Bodo Blind: Schreiben Sie es
einmal auf!) Herr Kollege, ich muss nicht alles aufschreiben, ich kann auch
sprechen. Wir können auch miteinander reden. Das ist, glaube ich, normalerweise
kein Problem. So wie ich das verstanden habe, funktionieren politische Gremien
so und man spricht miteinander. Man macht nicht alles schriftlich, sonst wäre
es, glaube ich, ein bisschen langweilig.
Ich habe nur vorgelesen, wie Kollege Parzer in der
"Presse" zitiert worden ist. Das ist auch etwas, was wir im Ausschuss
angesprochen haben, dass ich es für problematisch halte, einen Flussbereich zu
renaturieren und dann den Leuten zu sagen, Sie dürfen sich das von oben
anschauen, aber hinuntergehen dürfen sie nicht. Ich glaube, da sind wir einer
Meinung, dass das keine sinnvolle Maßnahme ist, weil die Leute fühlen sich auf
gut Wienerisch g’häkerlt, wenn sie nicht hinuntergehen dürfen und es unten aber
schön ist.
Auf Grund der vorher, glaube ich, wirklich schon sehr
ausführlich gesagten Probleme, die ich sehe, Verengung, nicht mehr genügend
Fluchtwege, ein sehr langer Radweg, der dann sehr schwer zu räumen ist, weil er
einfach so lange ist und man dann eine lange Vorlaufzeit hat, bis alle Leute
wirklich draußen sind, ist das der Grund, wieso ich sage, dass es mir derzeit
aus dem jetzigen Wissensstand, den wir haben, schwierig erscheint, den Radweg
stadteinwärts zu verlängern, genauso wie ich es im Ausschuss gesagt habe. Das
ist meine Meinung dazu. Sollte sich das aus irgendwelchen Gründen ändern, bin
ich gern bereit, mir das noch einmal genau anzuschauen. Aber der jetzige
Wissensstand, das, was wir aus den Wasserrechtsverhandlungen an Auflagen
bekommen haben und die ganzen zusätzlichen Faktoren weisen darauf hin, dass das
die letztendliche Entscheidung ist.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Somit ist die 2. Anfrage beantwortet.
Wir kommen zur 3. Anfrage (FSP - 01976-2005/0002 - KFP/GM). Sie ist
von Frau GRin Mag Unterreiner an den Herrn amtsführenden Stadtrat der
Geschäftsgruppe
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular