Gemeinderat,
54. Sitzung vom 01.04.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 67
geht das schlüssig nicht hervor. (Amtsf StRin Mag
Sonja Wehsely: Mit 1 500 EUR! Ich kann es Ihnen sagen!)
Es kommt noch
besser. Das Sozialministerium teilt auf eine parlamentarische Anfrage, warum
"ZARA" nicht unterstützt wird, mit, dass bis 2005 kein formeller
Förderantrag an das Ressort gestellt wurde; lediglich einige formlose E-Mails
und formlose Schreiben um Unterstützung wären eingebracht worden. Darauf wurden
dem Verein vom Sozialministerium die nötigen Unterlagen für ein formelles
Ansuchen zur Verfügung gestellt. Zu guter Letzt hat es dann der Verein
geschafft, doch noch ein formloses Gesuch einzureichen, leider halt nach Ablauf
der Einreichfrist. Und das ist dem Verein dann mitgeteilt worden.
Also Versäumnisse von Bundesstellen sind hier nicht
zu erkennen. Wenn man öffentliche Gelder beanspruchen will, muss man eben
minimale förmliche Voraussetzungen erfüllen. Das ist in Wien so, das ist im
Bund so, und ich denke, dass es auch gut so ist, weil wir ja schließlich den
Steuerzahlern und Bürgern dieses Landes verpflichtet sind.
Aus den angegebenen Gründen kann die FPÖ dem
Geschäftsstück nicht zustimmen. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski: Es
gibt keine weitere Wortmeldung mehr. Ich ersuche die Frau Berichterstatterin um
ihr Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Danke.
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen
und Herren!
So launig, wie Sie die Arbeit des Vereines
"ZARA" beschrieben haben, ist es leider nicht, Herr Kollege Saßmann.
Es sind auch Berichte drinnen über Handgreiflichkeiten, wo Menschen in
Spitälern liegen. Es ist nicht nur das Grölen von Fußballfans, die auch aufgezeichnet
gehören. Und die Arbeit des Vereines "ZARA" ist nicht nur
Dokumentieren, sie beraten die Menschen, begleiten die Opfer und ZeugInnen in
ihrer Situation psychisch und physisch. Dokumentation ist ein Teil der Arbeit.
Sie machen Schulungen. Im Übrigen sind sie auch in sehr gutem Kontakt mit
KontaktbeamtInnen der Wiener Polizei. Es gibt Workshops in den Schulen.
Die Dokumentation ist ein Teil der Arbeit des Vereins
"ZARA". "ZARA" wurde 1999 gegründet und ist die einzige
Institution in Österreich, die eine Antirassismusarbeit in diesem Rahmen und in
dieser Form anbietet und den Menschen eigentlich sehr, sehr hilft.
Dass diese Arbeit getan werden muss, zeigen auch die
Zahlen und die ansteigende Sensibilisierung. Dadurch werden sie auch bekannter,
und die Menschen nehmen diese Beratungen in Anspruch. Es ist vergleichbar auch
mit Gewalt in der Familie oder an Frauen. Je mehr Sensibilisierung, je bessere
Beratung und Öffentlichmachung, umso mehr trauen sich die Menschen auch, diese
Beratungen in Anspruch zu nehmen oder den rechtlichen Weg zu gehen. Darum ist
die Arbeit des Vereins "ZARA" unverzichtbar, unverzichtbar gegen
Rassismus und gegen rassistische Übergriffe.
Ich bitte alle Kolleginnen und Kollegen, die diese
Arbeit unterstützen möchten, um die Unterstützung dieses Vereins. – Vielen
Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski:
Danke.
Es liegt kein Gegen- oder Abänderungsantrag vor.
Daher kommen wir gleich zur Abstimmung.
Wer für die Post 3 ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. – Gegen die Stimmen der Freiheitlichen mehrstimmig angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 4. Hier liegt mir auch
keine Wortmeldung vor. Daher können wir gleich zur Abstimmung kommen. Wer mit
der Postnummer 4 einverstanden ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. – Das ist gegen die Stimmen der Freiheitlichen mehrstimmig angenommen.
Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt Postnummer 7.
Es geht um einen Sachkredit bezüglich der "Reinvestitionen im Bereich des
Wiener Bildungsnetzes".
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Rubik,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Silvia Rubik:
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski: Zu
Wort gemeldet ist die Frau GRin Mag Ringler.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte diesen Tagesordnungspunkt kurz für ein
Anliegen der GRÜNEN nutzen, nämlich jenes der Umstellung der Stadt Wien auf
Linux und Open Source Software. Sie wissen, dass uns das ein sehr, sehr wichtiges
Thema ist. Wir freuen uns auch, dass es hier einen Konsens mit der
Stadtregierung gibt, dass es wichtig ist, sich von der Monopolstellung
Microsoft und anderer Hersteller zu verabschieden, und dass es auch eine
sinnvolle und gute Alternative im Arbeitsplatzbereich der Stadt Wien sein kann,
auf Linux und Open Source Software umzustellen.
Der vorliegende Akt betrifft das Wiener Bildungsnetz.
Es geht immerhin um 21 Millionen EUR Reinvestitionskosten. Das ist natürlich
sehr, sehr erfreulich, dass hier reinvestiert wird. Es ist auch sicherlich hoch
an der Zeit, und wir freuen uns, dass die Stadtregierung hier offensichtlich
mit einigermaßen viel Geld auch die Zeichen der Zeit erkennt und dort umrüstet,
wo es notwendig werden wird. Ich glaube, dass wir uns einig sind, dass die
Ausbildung von Schülerinnen und Schülern, von Kindern in diesem Themenfeld, in
diesem Bereich von zentraler Wichtigkeit für uns und für diese jungen Menschen
ist.
Ich möchte allerdings ganz kurz Ihr Augenmerk
sozusagen auf einen Nebenaspekt dieser Umstellung richten, nämlich auf die
Frage, ob es nicht sinnvoll und hoch angebracht und an der Zeit ist, auch im
Bereich der Schulen diesen Schritt zu wagen, den wir jetzt in Wien beginnen,
und zwar auch in den Schulen auf Linux und Open Source Software umzustellen.
Ich weiß, es gibt eine
Evaluierung, die gerade läuft, die jetzt sozusagen in den nächsten Monaten
testen wird, wie sinnvoll ist das, wie gut kann das funktionieren. Aber wir
würden uns darüber hinaus wünschen, dass es hier sozusagen ein politisches
Bekenntnis auch zum
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