Gemeinderat,
53. Sitzung vom 25.02.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 102
und zwar sowohl für den Mieter negativ, als für
Garagenbetreiber relativ positiv.
Da es keine Indexklausel in diesen Verträgen gibt,
dürfte der Betreiber überhaupt keine Erhöhung durchführen. Das darf er
gesetzlich überhaupt nicht, weil es keine Betriebskosten sind. Das heißt, er
hat sich in Wirklichkeit selbst der Möglichkeit begeben, zu indexieren. Das
heißt, der Mieter müsste, so wie es die Stadt Wien immer versprochen hat,
72,50 EUR zumindest auch die nächsten 10 Jahre bezahlen. Das hat die Stadt
Wien ja auch garantiert.
Dem ist nicht so, meine Damen und Herren, und ich
wäre Ihnen dankbar, vor allem dem Herrn Finanzstadtrat und jenen, die die
Verträge mit den Betreibern aushandeln, dass man darauf dringt, dass die
Mietverträge so geändert werden, dass Indexklauseln drinnen sind. Da gibt es
keine Streiterein und vor allem auch nicht unter Umständen die Drohungen, dass
einem, wenn er diese Erhöhung nicht bezahlt, das Damoklesschwert der
sechswöchigen Kündigung hinten im Gnack sitzt, wie man so schön in Wien sagt.
Das ist etwas, was mich ein bisschen stört bei diesem ganzen
Volksgaragengeschäft.
Abschließend noch zum Kollegen Maresch. Er hat wie
immer ein bisschen die Bildung und die Kultur und und und gegen den Verkehr
aufgerechnet und hat gemeint, das wäre sicher besser eingesetztes Geld, wenn
man das dort investiert, als wenn man es in die Tiefe vergräbt, wie er das
immer so schön sagt. Selbstverständlich ist Bildung wichtig, Kultur und Umwelt
sind wichtig, alles ist wichtig, aber auch die Garagen. Rechnen wir das doch
nicht auf. Es hat jedes seinen Platz, es hat jedes seinen Stellenwert. (GR Mag Rüdiger Maresch: Genau so meinen wir
es!)
Und bitte eines ist auch ganz wichtig, und das möchte
ich auch einmal hier anmerken: Tun wir nicht so, als ob jemand, der ein Auto
hat und nicht immer mit dem Radl, mit dem Roller oder mit sonst irgendwas
fährt, schon ein bisschen ein Mensch zweiter Kategorie wäre, wie es eigentlich
nach Ansicht der Grünen der Fall
ist. Das ist es nicht. Das Auto braucht ebenfalls seinen Stellenwert in unserer
Stadt. Es ist ein Wertschöpfungsfaktor generell, das dürfen wir nicht aus dem
Auge verlieren. Bieten wir durch den Bau von Volksgaragen generell die
Möglichkeit, dass Autos von der Straße wegkommen.
Aber in diesem Fall ist der Platz sicherlich nicht
der geeignete. Daher lehnen wir dieses Aktenstück ab. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. – Es liegt eine Wortmeldung zu einer
tatsächlichen Berichtigung von Herrn GR Dr Troch vor. Eine tatsächliche
Berichtigung darf nicht länger als 3 Minuten dauern.
GR Dr Harald Troch
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Ich glaube, es gehört schon einiges dazu, wenn
man aus einer völlig harmlosen Situation gleich eine Verschwörungstheorie
formuliert. Ich glaube erstens einmal, man fährt in Wien nicht mit einer Kapuze
in die Garage, sondern ganz normal hinein und wird mitunter auch gesehen. Zum
Zweiten ist Wien eine Stadt mit Herz, wo es noch Nachbarschaft gibt und nicht
nur, wo alles anonymisiert ist. Und Sie werden es nicht glauben: Zum Dritten
gibt es halt Leute, die einmal gegen eine Volksgarage oder gegen eine
Tiefgarage waren und ganz einfach ihre Meinung ändern und dazu stehen und auch
zu den Nachbarn sagen, ja, ich war damals dagegen, aber jetzt ist es bequem für
mich, jetzt mache ich es und ich stehe dazu. (GR Mag Rüdiger Maresch: Haben
Sie den Obmann gefragt?) Und so war es ganz einfach der Fall. – Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.
Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag
Schieder. Bitte.
GR Mag Andreas Schieder (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Vieles kommt mitunter vor, was bei den Garagen
passiert. Es soll ja auch schon vorgekommen sein, dass im Zuge von Befragungen
oder Abstimmungen die Leute gleich versuchen, sich anzumelden für die Garagen,
wenn sie noch in Diskussion sind, wie es zum Beispiel ja auch letztens passiert
ist, dass gleich 60 Leute für in Summe 150 bestehende Plätze direkt ihr
Interesse bekundet haben. Allein daran sieht man schon, dass direkt ein Bedarf
gegeben ist, übrigens in der Nähe dieser heute beschlossenen.
Vielleicht auch noch kurz vorab zu dieser Indexfrage,
die der Kollege Madejski angesprochen hat. Die ist ja auch im Finanzausschuss
kurz diskutiert worden, und da kam ja vom Herrn Vizebürgermeister prinzipiell
einmal die Zusage, dass man sich diese Sache ansieht.
Vielleicht
zum Konkreten, zur Garage am Rohrauerpark, der auch immer bezeichnet wird als
Mareschpark. Da möchte ich zuerst einmal mit einem Mythos vollkommen aufräumen.
Der Mareschplatz und die Mareschgasse sind ja nicht benannt nach dem GR
Maresch, weil mehrere Voraussetzungen fehlen, unter anderem auch die nämlich,
dass der Hofrat Maresch, nach dem die Garage benannt ist, ein Förderer des
innovativen Wohnbaus war, und so gesehen ist es ihm ja auch zugedacht, dass er
diesen Platz dort bekommen hat. Und nur gegen Garagen zu sein, ist keinesfalls
ein Beitrag zum innovativen Wohnbau, sondern lediglich ein relativ
phantasieloses Neinsagen.
Die Garage am Mareschplatz, also
am Rohrauerplatz, soll eine dreigeschoßige werden. Ich möchte noch sagen, es
werden viele Mythen erzählt. Und gerade die grüne Fraktion hier im Haus ist ja
jene, die gerne Unwahrheiten verbreitet und schlechte Stimmung schürt. So zum
Beispiel dieses Flugblatt "Rest des Märzparkes mit Garage in Bau", wo
ein Riesenloch dargestellt wird, und drunter "Oder so: Rohrauerpark in
tiefster Blüte im Mai 2003." Ich möchte einmal den GRÜNEN gratulieren,
dass sie ein so aktuelles Foto, Mai 2003, nehmen. Nicht einmal Mai 2004 bringen
sie zusammen, sondern nur Mai 2003. Also ich meine, das ist natürlich
Panikmache. Das ist ein bewusstes Falsch-Herumerzählen, weil natürlich wird
nach dem Bau einer Garage diese wieder
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular