Gemeinderat,
53. Sitzung vom 25.02.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 102
uns
erklärt, was Sache ist, müsste man sich überlegen, ob die 20-prozentige
Garagenförderung, die ich durchaus einsehe, nicht ausreichend wäre und man
nicht hergehen muss, sozusagen jedes Mal 21 800 EUR pro Stellplatz
auf Kosten von sozialen Maßnahmen und Bildung zu vergraben.
Dritter Punkt: Jetzt überlegen Sie sich einmal, wie
viel die Förderung quadratmetermäßig ausmacht, und schauen Sie sich an, wie die
Förderung beim sozialen Wohnbau oder beim geförderten Wohnbau ausschaut.
50 Prozent beträgt die Förderung für Garagenplätze. Also was ist Ihnen
wichtiger? Sozialer Wohnbau, Bildung, Kindergärten oder Autoabstellplätze? Ich
sage Ihnen, Ihnen sind Autoabstellplätze wichtiger. – Danke schön. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke
sehr. – Ich habe noch eine Wortmeldung von Herrn GR Dr Troch.
GR Dr Harald Troch (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ganz unwidersprochen kann man diese Ausführungen
natürlich nicht im Raum stehen lassen. Ich möchte nur kurz berichten. Sie haben
ein paar Einzelbeispiele genannt, ich möchte auch ein Einzelbeispiel kurz
umreißen, den Schlesingerplatz. Am Schlesingerplatz gibt es mittlerweile auch
eine Volksgarage. Zuerst das übliche Szenario: GRÜNE mobilisieren, einige
Anrainer gehen mit, großes Tamtam, große Aufregung. Es gibt eine namentliche
Liste von Beschwerdeführern, die massiv gegen dieses Projekt vorgehen, und
schließlich, nachdem die Garage realisiert wurde, finden sich zwei dieser
Beschwerdeführerinnen nun als Dauerparkplatzmieterinnen in der Garage. (GR Mag Rüdiger Maresch: Woher wissen Sie
das?) Das ist das Fazit danach, und ich denke mir, das spricht für sich.
Ansonsten möchte ich unser Gremium nicht mit Einzelbeispielen langweilen, aber
das sagt doch einiges aus.
Was grundsätzlich gesagt werden muss – das wird
negiert und das negiert leider auch die VCÖ-Studie –, ist dass es auch den Parkplatzsuchverkehr
gibt. Jeder, der eventuell noch in so einer Gegend wohnt und einmal in den
Spitzenzeiten am Abend einen Parkplatz sucht, weiß das. Das weiß auch jeder
Bezirksvorsteher, jede Bezirksvorsteherin. Die erhalten unzählige Mails und
Schreiben von Bürgern, die besagen: Hier ist Handlungsbedarf. Machen Sie etwas,
damit wir nicht 40 Minuten einen Parkplatz suchen! (GR Mag Rüdiger
Maresch: Ihnen sind Garagen wichtiger! Ihnen sind Kindergärten nicht wichtig!)
40 Minuten Parkplatzsuche, und diese 40 Minuten Parkplatzsuche
Tausende Male in Wien, und jetzt kommen Sie daher und wollen uns erklären, dass
diese parkplatzsuchenden Autos in der Spitzenzeit keinen Staub, keinen
Feinstaub, keinen Lärm, keine Abgase verursachen.
Unsere Maßnahmen für den Garagenbau in Wien sind eine
sichere Maßnahme, um Staub, Lärm und Abgase zu reduzieren, und sie bewirken,
dass Tausende Wiener nicht in sinnloser Weise unzählige Bogen um die Blocks
fahren müssen. Das will niemand. (Beifall
bei der SPÖ. – GR Mag Rüdiger Maresch: Aber keine Volksgaragen!)
Volksgaragen sind eine wichtige umweltschonende und anrainerfreundliche
Maßnahme in Wien, und daran werden wir natürlich festhalten. Die Leute in
Vierteln, wo es diese extreme Dichte gibt, werden es uns sicher auch danken.
In diesem Sinne, denke ich mir, sind die Volksgaragen
in Wien ein großer Erfolg, vor allem ein großer Erfolg für jene, die nun
weniger Zeit mit Suchen nach einem Parkplatz verbringen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. – Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die
Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das
Schlusswort.
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates,
die dem Antrag des Berichterstatters zustimmen wollen, die Hand zu heben. – Der
Antrag ist mehrstimmig, ohne die Stimmen der Grünen,
angenommen.
Ich komme jetzt zur Verhandlung des
Geschäftsstückes 81.
Es liegt keine Wortmeldung vor. Wir kommen daher
gleich zur Abstimmung.
Jene Damen und Herren, die der Postnummer 81
ihre Zustimmung erteilen wollen, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich
stelle die Mehrstimmigkeit fest. Das ist gegen die Stimmen der Grünen angenommen.
Da mir keine Wortmeldung vorliegt, komme ich gleich
auch zur Abstimmung über die Postnummer 82.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates,
die der Postnummer 82 ihre Zustimmung erteilen wollen, um ein Zeichen mit
der Hand. – Danke. Die Postnummer 82 ist mehrstimmig angenommen, ohne die
Stimmen der Grünen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 57 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7634 im
15. Bezirk, KatG Fünfhaus, Ottakring, Breitensee.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Univ Prof Dr
Pfleger, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Univ
Prof Dr Pfleger: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Hoher Gemeinderat!
Ich
ersuche um Genehmigung des vorliegenden Geschäftsstückes der MA 21A. Das ist
das Gebiet der Plannummer 7634. Ich bitte, die Wortmeldungen einzuleiten.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. – Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet
ist Herr GR Mag Maresch. – Bitte.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter
Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ganz kurz noch einmal für den
Herrn Kollegen Troch, der da von zwei Menschen gesprochen hat. Da gibt es ein
Inserat – ich habe es vorhin gezeigt, aber er hat es nicht ganz bemerkt –,
darin hat es geheißen: Garage Steinbauerpark, 1120 Wien, Steinbauergasse; das
haben Sie hier befürwortet, wir haben es abgelehnt: Tagesparken täglich von 7
bis 17 Uhr 49 EUR,
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