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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 25.02.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 17 von 102

 

Deswegen in aller Kürze: Diesem Spitalskonzept liegt einerseits die Idee von verstärkter Effizienzsteigerung und möglichst sparsamem Einsatz von Mitteln bei, und das ist das zentrale Ziel, gleichzeitiger Beibehaltung der spitzenmedizinischen Versorgungsqualität für unsere Patienten und Patientinnen. Dieses gemeinsam zu verbinden, ist das Ziel.

 

Da gibt es sehr viele neue Ideen, wie die Bildung von Kompetenzzentren, weitere Abstimmung der Leistungsanbietung, auch trägerübergreifend. So ein Spitalskonzept, denke ich, muss auch über den Krankenanstaltenverbund hinausgehen. Das ist also der eine Grundpfeiler.

 

Der zweite Grundpfeiler ist eine Versorgungsgerechtigkeit in Wien. Wenn Sie sich die Bettenmesszahl in Wien anschauen, also das Verhältnis zwischen Spitalsbetten und den Einwohnern in Wien, so zeigt sich, dass wir eine sehr gute Versorgung mit Spitalsbetten, eine weit überdurchschnittliche Versorgung, im Westen Wiens haben, aber eine weit unterdurchschnittliche Versorgung im Norden Wiens.

 

Deswegen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass wir im Norden Wiens, konkret in Floridsdorf, ein neues Spital brauchen und werde gleichzeitig in dieses Spital die qualitativ höchstwertigen und sehr gut arbeitenden Spitäler, die einstweilen noch im Westen sind, nämlich Gersthof auf der einen Seite und die Semmelweisklinik auf der anderen Seite, übersiedeln, womit wir, glaube ich, sehr positive Effekte erreichen. Einerseits erhalten wir diese sehr gut arbeitenden Einrichtungen und andererseits sind sie dort, wo sie die Menschen brauchen. Das Spital kommt zu den Menschen. Ich glaube, das ist ein sehr guter Grundsatz dieses Spitalskonzepts.

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Die 1. Zusatzfrage, Herr Mag Kowarik.

 

GR Mag Helmut Kowarik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!

 

Ich bedanke mich für die Antwort und möchte nur feststellen, dass ich noch keine solche Einladung zu einer Teilnahme an einer Ausschusssitzung oder Arbeitssitzung bekommen habe. Es ist erfreulich, dass es so etwas gibt, aber es ist noch nicht bis zu mir gedrungen.

 

Ihre Antwort ist an sich insofern interessant, weil Sie in üblicher Art und Weise nicht von Schließungen sprechen, was tatsächlich eigentlich ist, die Semmelweisklinik wird endgültig geschlossen und das Preyer'sche Kinderspital wird auch endgültig geschlossen, sondern Sie sprechen jeweils von Verlegungen. Das kann man interpretieren wie man will.

 

Ich jedenfalls bin überrascht, dass Sie hier eigentlich kein Konzept vorlegen, sondern lediglich die Feststellung getroffen haben, dass man über der Donau unterversorgt ist und dass dort ein Spital gebaut werden muss.

 

Diese Erkenntnis ist nicht neu. Ich erinnere daran, dass auch schon die Frau StRin Pittermann immer wieder davon gesprochen hat, dass ein neues Spital oder neue Einrichtungen geschaffen werden müssen, aber Konzept, bitte, ist bis dato noch keines vorgelegt worden.

 

Sie sprechen in verschiedenen Presseaussendungen von einem Konzept. Dazu muss ich sagen, dass es nichts gibt, sondern dass es bestenfalls die Ankündigung ist, über der Donau etwas zu machen.

 

Dann möchte ich jetzt eine spezielle Frage an Sie richten: Sie sprechen davon, dass hier 450 Betten bis 2011 neu geschaffen werden sollen. Darüber hinaus sollen ab 2011, glaube ich, 250 bis 300 weitere Betten in diesem neuen Spital Nord 1 geschaffen werden. Auf der anderen Seite spricht der Herr Generaldirektor Dr Marhold davon, dass Betten abgebaut werden sollen. Ich frage Sie nun: In welcher Art und Weise wird das geschehen und wie schaut da Ihr Konzept aus?

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Herr Gemeinderat!

 

Dafür, dass Sie der Meinung sind, es ist kein Konzept vorgelegt, haben Sie schon ganz schön viel Detailinformation. Ich bin echt überrascht.

 

Dass Sie die Einladung nicht bekommen haben, ich will mich jetzt nicht in das Interne des FPÖ-Klubs einmischen, da würde ich Sie bitten, intern nachzufragen, weil sie ist ganz sicher letzte Woche von uns hinausgegangen. Ich denke, das ist ein wichtiger Schritt. Wir haben das übrigens nicht nur schriftlich gemacht, sondern ich habe es auch in der Öffentlichkeit angekündigt. Ich glaube, es ist sogar in einigen Zeitungen gestanden, weil es mir wichtig war, darauf zu verweisen, dass ich diese Dinge miteinander machen möchte. Es ist, glaube ich, sogar in einigen Zeitungen explizit darüber berichtet worden.

 

Über die Frage, ob man interpretieren kann, was eine Übersiedlung und eine Schließung ist, können wir uns gerne bei anderer Gelegenheit unterhalten. Ich bin gern zu allen möglichen Interpretationen bereit. Es ist mir auch gelungen, Ihre Frage zu interpretieren, also ich glaube nicht, dass ich im Interpretieren so schlecht bin. Aber Schließen heißt, Bude zudrehen, zusperren, keine Betten, keine Mitarbeiter, keine Patienten. Übersiedeln heißt, gute Einrichtung an einem anderen Standort beibehalten. Das, sehr geehrter Herr GR Kowarik, wird passieren.

 

Da wird es natürlich auch Adaptierungen geben und - das hat der Herr Generaldirektor als einen jener Punkte angesprochen - wir müssen uns auch am Bedarf orientieren. Wir wissen alle, dass sich die medizinisch-technische Entwicklung so darstellt, dass es einen ganz großen Bedarf an Geriatriebetten gibt. Aber das im Detail diskutieren möchte ich eben bei diesem Treffen, zu dem ich eingeladen habe. In vielen Bereichen der Akutversorgung geht dieser Bedarf zurück. Wenn ich mir allein nur anschaue, dass sich in den letzten fünf Jahren die Akutandauer in den Wiener Spitälern um zwei Tage verringert hat, von fast zehn auf knapp unter acht, so ist das eine sehr logische Schlussfolgerung daraus. Insofern sind natürlich auch Adaptierungen immer in Diskussion.

 

Aber darüber, dass diese beiden Einrichtungen nicht geschlossen werden, sondern übersiedelt werden, dürfte es eigentlich keine Diskussion und keine Interpretation geben. Das ist ein ganz klarer Auftrag und ein ganz

 

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