Gemeinderat,
53. Sitzung vom 25.02.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 102
aber an der Stadtgrenze Wien steigen sie einmal fest aufs Gas und bleiben in den Wiener Stationen nicht stehen. Sie rauschen dann durch, halb leer. Es würde nicht viel Zeit beanspruchen, die Wiener Stationen mit zu versorgen. Man steht sich die Füße in den Bauch und die halbleeren Wiesel fahren durch. Das verstehen die Menschen nicht und wozu geben sie teures Geld für die Fahrkarte aus, wenn zu den Zeiten, wo die größte Dichte an Pendleraufkommen ist - in den Morgenstunden und in den Abendstunden –, selten Schnellbahnen die Außenrandbezirke versorgen. Ich sage es Ihnen, Hadersdorf-Weidlingau wird abends kaum angefahren. Da gibt’s vom Westbahnhof jeweils zur vollen Stunde - 19.38, 20.38 Uhr und so weiter - Züge hinaus und der letzte fährt um heiße 22.32 Uhr! Dann ist Sendepause, ausgenommen Freitag, Samstag. Da hat man noch ein Einsehen und fährt um 0 Uhr noch einen. Stellen Sie sich Jugendliche vor, die um halb elf die Schnellbahn verpassen; kann sein. Dann kann man sich ein teures Taxi nehmen oder zu Fuß nach Hause trippeln.
Wieso - und das ist jetzt meine Frage an Sie, Herr
Vizebürgermeister - akzeptieren Sie, dass die Regionalzüge in Wien durchfahren
und wieso akzeptieren Sie, dass die Wiener Züge gegenüber den Fernzügen
nachrangig gefahren werden?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr
Vizebürgermeister.
VBgm Dr Sepp Rieder: Die Frage, ob Regionalzüge dann in jeder Station in
Wien halten oder nicht halten sollen, ist natürlich primär eine Frage der
Abwicklung des Eisenbahnverkehrs auf diesen sehr beengten Strecken. Das muss
man auch respektieren. Das ist auch eine technische Frage.
Und das zweite ist eine Behauptung, die von der ÖBB,
wie ich Ihnen das gesagt habe, bestritten wird und der wir nachgehen werden.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die
4. Anfrage (FSP - 00938-2005/0002 - KVP/GM) wurde von
Herrn GR Pfeiffer gestellt und ist an den Herrn Bürgermeister gerichtet. Der Herr
Vizebürgermeister wird sie in seiner Vertretung beantworten: Sind Sie bereit, in den kommenden Voranschlägen
Budgetmittel für die kommunale Infrastruktur (zB Straßen- und Kanalanschlüsse)
von Betriebserweiterungs- oder Erneuerungsgebieten, analog zu den in
Stadterweiterungsgebieten angeführten Wohnprojekten, einzuplanen?
Bitte schön.
VBgm Dr Sepp Rieder: Herr Gemeinderat!
Ich hoffe, dass Sie das nicht als eine
Benachteiligung empfinden, dass ich die Beantwortung der Frage übernommen habe,
aber wir sind ja immer in einem engen Gespräch, insbesondere was einzelne
Projekte betrifft, sodass ich Ihnen versichern kann, ich sehe mich auch in der
Lage, Ihre diffizile Frage zu beantworten.
Sie haben sie sehr allgemein gestellt, daher werde
ich Ihnen zunächst sehr allgemein antworten.
Ich denke, dass wir auch in Zukunft alles tun werden,
um den Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. Dazu gehört natürlich auch die
Frage der Betriebsansiedlungen. Es gibt immer wieder Tage, wo es auch
unerfreuliche Botschaften gibt, aber in der überwiegenden Zahl haben wir unser
Konzept, dass Wien zum Standort weiterer Betriebsansiedlungen wird, dass es
weiterhin nachhaltig attraktiv ist, eigentlich durchgehalten und können durch
Bilanzen der internationalen Ansiedlung das durchaus bestätigen. Dass wir auf
dem Gebiet mehr tun wollen, im Gesamten gesehen, haben wir jetzt durch die
Beschlüsse bei der Regierungsklausur in Pamhagen und dann bei der
Beschlussfassung in der Klubtagung in Rust, glaube ich, bestätigt.
Ich komme zu dem Wortlaut Ihrer Frage: Wir werden
daher auch weiterhin Infrastrukturmittel zur Verfügung stellen, und zwar in der
bisherigen Budgettechnik. Das ist der eine, glaube ich, wichtige Punkt.
Natürlich, was Sie verstehen werden, nach Maßgabe der budgetären Möglichkeiten,
aber im Prinzip stehe ich Ihren Anliegen positiv gegenüber.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die 1.
Zusatzfrage, Herr GR Pfeiffer.
GR Gerhard Pfeiffer
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vizebürgermeister!
Ich empfinde das durchaus nicht als eine nachrangige
Behandlung. Ganz im Gegenteil, Sie sind ja der zuständige Finanzreferent
unserer Stadt und daher wahrscheinlich ganz besonders gefordert, meine Gedanken
da ein bisschen stärker als es vielleicht bisher der Fall war, in die Realität
umzusetzen.
Darum frage ich Sie: Es gibt für die
Stadtentwicklungsgebiete, die ein bestimmter Terminus technicus sind, - es
werden Projekte dafür im Budget in den Projekten besonders ausgewiesen -
Mittel, um die Kommunalinfrastrukturmaßnahmen zu finanzieren. Die Frage jetzt
an Sie: Sind Sie bereit, in der gleichen Form, nämlich als verlorenen Zuschuss
- das ist es in dem Fall beim geförderten Wohnbau -, Mittel für
Betriebserweiterungs- oder Betriebsentwicklungsgebiete zur Anwendung zu
bringen?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr
Stadtrat.
VBgm Dr Sepp Rieder: Herr Gemeinderat!
Ich glaube, ich habe bewusst darauf aufmerksam
gemacht, dass ich gesagt habe, im Rahmen der bisherigen Budgettechnik und ich
müsste es auch ergänzen, unter Maßgabe der bisherigen Arbeitsteilung zwischen
Förderungsmaßnahmen des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds und jenen Maßnahmen,
die sich aus dem Budget ergeben. Ich glaube, man soll es vielleicht klar
aussprechen, es geht natürlich auch um die Frage der Einbautenkosten, die den
Bezirken zufallen. Daher stellt sich die Frage, ob bei Großprojekten die
Bezirke um diese Einbautenkosten entlastet werden. Das ist sozusagen auf den
Punkt gebracht die Thematik und hängt natürlich von der Dimension und Größenordnung
der Relation dieser Kosten ab.
Ich nehme das Beispiel, das,
glaube ich, auch in einem Ausschuss, im Verkehrsausschuss oder
Stadtplanungsausschuss, erörtert worden ist, der Muthgasse, wo es bei dem
Baxter-Projekt darum geht, dass Baxter eine der großen Straßen als Privatstraße
selbst finanziert und
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