Gemeinderat,
52. Sitzung vom 27.01.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 68
die konsumentenrechtliche Beratung von
Nichtmitgliedern - das sind in diesem Fall dort die LandwirtInnen und die
Gewerbetreibenden, also eine kleine Gruppe, wenn man sie mit allen
KonsumentInnen in Wien vergleicht -, für die Beratung dieser kleinen Gruppe vom
Land Oberösterreich in diesem Jahr 100 000 EUR überwiesen. Das ist
mehr als die doppelte Summe dessen, was der VKI in Wien bekommt. Ich glaube,
man müsste sich eher an dem Betrag orientieren, der in Oberösterreich gewährt
wird - für eine kleinere Gruppe; wenn man das analog zur Größe der Gruppe
machen würde, wäre es natürlich ein Vielfaches. Aber zumindest diese Summe
sollte man für den VKI bereitstellen, weil er eine wichtige Arbeit verrichtet.
Wir haben darauf verzichtet, heute auf die Schnelle
einen Antrag zu verfassen und einzubringen, der ja dann auf dem kurzen Weg
nicht durchgeht, aber es wäre schön, wenn wir gemeinsam darüber nachdenken
könnten und die SPÖ am Ende zum gleichen Ergebnis kommen würde wie die GRÜNEN.
Der VKI ist wichtig, die Arbeit des VKI ist enorm
wichtig. Der Druck auf den VKI ist leider auch sehr groß, und bevor die
Wirtschaftskammer oder ein anderer bisher unterstützender Teil die Subventionen
einstellen und den VKI gefährden - in der Vergangenheit war das öfter Herr
Böhmdorfer, und vorher war es eben Herr Leitl -, bevor der Druck so ausgeübt
wird, dass der VKI seine Arbeit nicht mehr leisten kann, würden wir uns
wünschen, dass die Subvention höher ausfällt. - Vielleicht funktioniert das das
nächste Mal.
Ich begründe das noch ganz kurz wie folgt: Der
Österreichische Mieter- und Wohnungseigentümerverband, Landesgruppe Wien,
bekommt zum Beispiel für seine Arbeit heute mehr als das Doppelte des für den
VKI vorgesehenen Betrags. Er steht der ÖVP nahe - für die, die es nicht wissen;
aber auch das werden die meisten wissen -, und er bekommt für die Arbeit, die
sicher nicht im gleichen Ausmaß und mit dem gleichen Nutzen geschieht, das
Doppelte an Geld.
Wir hätten uns sehr gefreut, wenn heute der Antrag
umgekehrt gelautet hätte. Wir werden diesen rund 101 000 EUR heute
nicht zustimmen und werden ein anderes Mal einen Antrag auf eine erhöhte
Subvention für den VKI einbringen. - Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke schön. Aus der einen Wortmeldung ergibt sich eine andere: Herr GR
Dr Aichinger, bitte.
GR Dkfm Dr Fritz Aichinger
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Meine Damen und Herren!
Ganz kurz zur Korrektur, Herr StR Ellensohn:
Erstens einmal wird der Verein VKI von den vier
Sozialpartnern nicht unterstützt, sondern diese sind die vier Mitglieder des
VKI, und das außerordentliche Mitglied ist die Republik Österreich.
Zweitens hat die Wirtschaftskammer Österreich seit
vielen Jahren - seit vielen Jahren! - die Subventionen beziehungsweise den
Mitgliedsbeitrag - das ist keine Subvention - nicht gekürzt, und man hat auch
nicht im Sinne, diesen zu kürzen. Wiewohl ein anderes Mitglied, nämlich der
Österreichische Gewerkschaftsbund, bereits schriftlich angekündigt hat, den
Mitgliedsbeitrag auf ein Drittel zu reduzieren, werden wir, die anderen
Mitglieder, diesen Verein trotzdem aufrechterhalten. Wobei die
Mitgliedsbeiträge in einer Höhe sind, dass sie ca 2 Millionen EUR
ausmachen, und das Gesamtbudget dieses Vereins, Herr StR Ellensohn, ca
8 Millionen EUR beträgt.
Ich schließe mich aber Ihrer Meinung an, dass eine
Subvention der Stadt Wien sicherlich auch höher sein könnte. Das ist aber nicht
vergleichbar, möchte ich gleich dazusagen, mit dem Beispiel in Oberösterreich, weil dort die
Voraussetzungen andere sind. – Danke schön. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke schön. - Es liegt mir keine weitere Wortmeldung vor.
Der Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ich lasse als Erstes abstimmen über die Subvention an
den Österreichischen Mieter- und Wohnungseigentümerbund, Landesgruppe Wien.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. - Das ist mehrstimmig, ohne die GRÜNEN und die Freiheitlichen, so
angenommen.
Ich lasse nun über die restliche Subventionsliste
abstimmen. Das sind: Kuratorium Wiener Jugendwohnhäuser, KDZ, Österreichischer
Juristentag und der VKI.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. - Das ist einstimmig so angenommen.
Ich schlage vor, nun die Berichterstattung und die
Verhandlung über die Geschäftsstücke
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 9 der Tagesordnung -
sie betreffen Subventionen an verschiedenste Vereine - zusammenzuziehen. Die
Abstimmung wird natürlich getrennt durchgeführt.
Sind Sie damit einverstanden? - Ich danke schön.
Ich bitte nun die Berichterstatterin, Frau
GRin Martina LUDWIG, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Martina LUDWIG:
Ich bitte um Zustimmung zu den vorliegenden Poststücken.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke schön. - Wir kommen nun zur Debatte.
Als Erste ist Frau GRin Dr Pilz zum Wort
gemeldet. - Bitte.
GRin Dr Sigrid Pilz
(Grüner Klub im Rathaus): Herr
Vorsitzender! Ich werde hier nicht zu allen Subventionsansuchen Stellung
nehmen, sondern nur zu dem einen, das den Gesundheitsbereich betrifft, und zwar
das FEM Süd.
Wir werden diesem Ansuchen natürlich zustimmen, wir
werden ihm gern zustimmen, denn wir glauben, dass das FEM eine sehr, sehr gute
Arbeit, eine notwendige Arbeit macht und dass es gar keinen Zweifel daran gibt,
dass diese Arbeit auch ausreichend dotiert sein muss.
Warum ich mich trotzdem zum Wort
melde, ist weil ich Sorge habe, dass sozusagen zwar das eine oder andere
Projekt gut dotiert wird, aber andere wichtige Aufgaben für Frauengesundheit in
der Stadt unterdotiert sind beziehungsweise nicht mehr die Aufmerksamkeit
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