Gemeinderat,
52. Sitzung vom 27.01.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 68
gehört - am meisten profitiert hat die Industrie mit Senkungen, sodass sie über 40 Prozent weniger bezahlen, das Gewerbe in Wien 30 Prozent weniger. Und es wurden die Tarife für die Haushaltskunden auch gesenkt, aber nicht in diesem Ausmaß, das muss man auch sagen. Und Kollege Stürzenbecher hat gesagt, dass man dort noch ansetzen muss, um diesen Bereich auch weiterhin zu verbessern.
Mit den Netzpreissenkungen, es sind schon einige
durchgeführt worden, das ist schon angesprochen worden: 19,4 Prozent im
Burgenland, 13,5 Prozent in Kärnten, 11,5 Prozent in Salzburg und in
Klagenfurt 12 Prozent. Wien und die restlichen Versorger von Österreich
werden derzeit mit der E-Control verhandeln.
Aber, sehr geehrte Damen und Herren, und speziell die
Opposition: Ich habe in meiner Rede beim Budget schon angekündigt, dass
WIENSTROM jene Netzpreissenkung, die jetzt bei den Verhandlungen herauskommt,
voll den Wiener Kunden weitergibt. Es bedarf niedrigerer Netzpreise, und das
bedeutet auch zugleich einen niedrigeren Strompreis. Das habe ich Ihnen auch
schon bereits bei meiner Budgetrede mitgeteilt.
Aber ich möchte Ihnen noch eines zum Abschluss zur
Kenntnis bringen, und das muss man leider und wieder in Erinnerung rufen: Wer
ist denn eigentlich der Preistreiber bei den Energiepreisen in Österreich, wer
macht das? Das ist der Finanzminister, das ist die Bundesregierung. (Mehrere
Gemeinderäte der ÖVP: Aber, aber!) Die Besteuerung, das muss man sich auf
der Zunge zergehen lassen, der Steueranteil bei Strom beträgt 32 Prozent
und bei Gas mehr als 32 Prozent, meine Damen und Herren. (GR
Heinz-Christian Strache: Das glaubt Ihnen doch niemand mehr!)
Wenn Interesse da wäre von Seiten des Ministers
Bartenstein, hier die Energie billiger zu machen, kann man hier und dort
ansetzen, aber leider, das sind Durchlaufposten für den Herrn Finanzminister,
ja, Durchlaufposten.
Sehr geehrte Damen und Herren, lassen Sie mich noch
sagen, wie viel der Herr Finanzminister jährlich abcasht bei den
Energiepreisen: 790 Millionen EUR. Das ist ein Taschengeld für den
Herrn Finanzminister und auch für die Bundesregierung.
Meine Damen und Herren, die Rahmenbedingungen gibt
die Sozialdemokratie vor. Die sozialdemokratische Energiepolitik ist für eine
hohe Versorgungssicherheit zu leistbaren Tarifen (GR Georg Fuchs: Und für höhere Preise!), in Verantwortung für die Kunden. Danke. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Ich
bitte, zum letzten Satz zu kommen. (Der
Redner verlässt das Rednerpult.)
Die Aktuelle Stunde ist beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass an
schriftlichen Anfragen von Gemeinderatsmitgliedern 11 des Grünen Klubs, 9 des
ÖVP-Klubs, 15 des Klubs der Wiener Freiheitlichen eingelangt sind. Vor
Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs im Rathaus 2,
des ÖVP-Klubs 5 Anträge eingelangt und von Mitgliedern des Klubs der Wiener
Freiheitlichen ist 1 Antrag eingelangt.
Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich
bekannt gegeben, die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenates zu den Postnummern 8,
11, 13 und 14, 17 und 18, 20, 21, 24, 26, 29 bis 34, 37, 41 bis 43, 45, 47, 48,
52 und 58 bis 63 gelten gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt
gegeben. Bis zu Beginn dieser Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderates zu
diesen Geschäftsstücken die Verhandlung verlangt.
Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener
Stadtverfassung diese als angenommen und stelle fest, dass die im Sinne des
§ 25 der Wiener Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des
Gemeinderates gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender
Beratung die Postnummer 15 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt
und gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Postnummer 10,
16, 19, 22, 23, 25, 12, 51,53, 54, 55, 56, 57, 50, 27, 35, 36, 38, 39, 40, 49,
28, 44, 46, 65, 64, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 9. Die Postnummern werden daher in
dieser Reihenfolge zur Verhandlung gelangen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 15 der
Tagesordnung zur Verhandlung.
Sie betrifft die Genehmigung und den
Vertragsabschluss bezüglich des Vorhabens Jubiläen 2005.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Novak,
die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Barbara Novak:
Danke schön.
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Der vorliegende Akt beschäftigt sich mit den
Aktivitäten der Stadt Wien zum Thema “Jubiläumsjahr 2005 – Begegnung
findet Stadt“ und deren Finanzierung. Ich bitte um Genehmigung.
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Ich
eröffne die Debatte.
Zum Wort gemeldet ist Herr StR Ellensohn. Ich erteile
es ihm.
StR David Ellensohn (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Heute, auf den Tag genau heute, vor 60 Jahren
wurde das Konzentrationslager oder NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau
befreit. Es finden große Festakte statt, der Bundespräsident Heinz Fischer
vertritt unter anderen die Republik Österreich. Bundespräsident Fischer hat
Auschwitz als das Symbol des Bösen schlechthin bezeichnet und die
EU-Abgeordnete Stenzel von der ÖVP hat gesagt: „Wenn es einen Meilenstein
im Jahr 2005 gibt, an dem man unbedingt innehalten sollte, dann ist es die
Befreiung des KZ Auschwitz vor 60 Jahren.“
Mit dem Innehalten hat es so etwas
auf sich. 60 Jahre Kriegsende, 50 Jahre Staatsvertrag und EU und
viele andere runde und unrunde Daten gibt es, die heuer
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