Gemeinderat,
4. Sitzung vom 14.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 119
Kenesei: Müssen, nicht wollen!) Nach
Abstimmung mit dem Ersten Gemeinderatsvorsitzenden – das rote Licht wird sich
von selber ausschalten, nach 30 Sekunden ist das meistens so der Fall (Heiterkeit
bei der SPÖ.) – ist es so, dass nach § 4 natürlich zu fragen ist, wer
dieses Verlangen auf Unterbrechung, das der Kollege Tschirf gestellt hat,
unterstützt. Wenn es ein Drittel ist, dann ist zu unterbrechen, und das
Drittel, glaube ich, wenn ich ein bisschen nach Adam Riese zusammenzähle, ist
erfüllt.
Also die Sitzung ist unterbrochen. (Ruf: Für wie lange?) Herr Kollege, auf
10 Minuten? (GR Rudolf Hundstorfer: Das reicht!) Auf
10 Minuten!
(Die Sitzung wird um
13.03 Uhr zur Abhaltung einer Präsidialkonferenz unterbrochen und um
13.12 Uhr wieder aufgenommen.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Meine Damen und Herren!
Wir nehmen die unterbrochene Sitzung wieder auf.
In der Präsidiale wurde eigentlich in einem sehr
konstruktiven Gespräch vereinbart, dass dem Berichterstatter die Position
zuzuweisen ist, wie es auch in der Geschäftsordnung zu lesen ist, dass er
nämlich inhaltlich sachlich zu berichten hat, das ist keine Frage, dass, wenn
parteipolitische, vielleicht manchmal auch polemische Äußerungen zu sagen sind,
dann eine eigene Wortmeldung zu erfolgen hat. Aber das ist nicht Sinn und Sache
des Berichterstatters. Darum haben wir auch vereinbart, dass sich die Vorsitzenden
noch einmal ganz konkret das Protokoll durchlesen werden und danach auch die
Schlüsse ziehen werden für die Zukunft, damit das auch klar festgestellt wird
hier im Gemeinderat. Ich ersuche die Berichterstatter wirklich, hier in ihren
Wortmeldungen sachlich und inhaltlich klar zu bleiben und sich der Polemik zu
entsagen. Das ist gesagt. (Beifall bei
ÖVP und FPÖ.)
Wir können somit, und das ist ja noch nicht erfolgt,
zur Abstimmung über die Postnummer 41 kommen.
Wer von den Damen und Herren für die Postnummer 41
ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mehrheitlich, mit
den Stimmen der SPÖ und der GRÜNEN, so angenommen.
Es gelangt die Postnummer 43 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft Subventionen an verschiedene Vereinigungen im
Bereich "Netzkultur".
Der Berichterstatter, Herr GR Baxant, wird einleiten.
Berichterstatter GR Petr Baxant: Sehr
geehrte Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung. (GRin Nurten Yilmaz: Sehr brav! – Heiterkeit bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist der Herr Mag Ebinger.
GR Mag Gerald Ebinger (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und
Herren!
Ich rede an sich immer gern über Public Netbase. Es
ist früher mein Lieblingsthema gewesen, umso mehr schmerzt es mich, dass das
jetzt in einen Topf geschmissen werden soll mit anderem. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
Ich möchte vorher auch noch ein paar Worte zu dem
Punkt 35 sagen im Zusammenhang mit dem, was ich sonst auszuführen habe, zu
diesen 50 000 EUR Zusatzsubvention zu den 218 000 EUR für
eine Aktivität in Indien.
Es ist aus meiner Sicht schon sehr interessant, dass
wir jetzt schon überall auf der Welt Aktivitäten finanzieren. Die MA 7 hat
das begründet und unterstützt das. (GR Mag Andreas Schieder: Das ist ja
schon abgestimmt!) Es geht ja eines ins andere über. (GR Franz Ekkamp:
Das ist schon abgestimmt!) Wenn Sie mich kurz ausreden lassen, dann werden
auch Sie den Zusammenhang erkennen können, Herr Kollege.
Also die MA 7 hat das wunderbar mit der
international hervorragenden Reputation argumentiert. Ich nehme an, das war
eine der genialen Wortschöpfungen des Herrn Dr Denscher, denn dafür ist er
ja bekannt. Ja, ich kann das jetzt nur so zur Kenntnis nehmen, ich möchte aber
schon erwähnen: Wie immer man dazu steht, ein bisschen ein Hohn ist es schon,
wenn wir heute darüber abstimmen, aber die Veranstaltung war schon Ende
November. Das heißt, das Geld ist ja ohnehin schon geflossen. Also wofür
braucht ihr uns denn dann überhaupt noch? Der Form halber zuzustimmen?
Immerhin – und damit komme ich zum Zusammenhang... (GR
Ernst Woller: Das war schon vor einiger Zeit im Ausschuss!) Aber Herr
Woller! Sie haben eh den Dr Denscher. Was täten Sie ohne Dr Denscher?
Da würden Sie lieb ausschauen, das können Sie mir glauben! (Beifall bei der
FPÖ. – Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny:
Die MA 7 gibt es schon auch noch!) Und die MA 7. Na ja,
gut.
Immerhin, der Konrad Becker und Herr Wassermair
machen sich immer große Mühe. Wir sind ja nicht so dumpf und fliegen überall
drüber. Wir waren sogar einmal dort, haben uns mit ihnen unterhalten, ich kenne
die Herren.
Ich stimme trotzdem dagegen. Ich rede jetzt nichts
von Kontrolle, sondern ich stimme vollen Herzens dagegen, weil Sie da gegen die
Regierung argumentiert haben, und dazu stehe ich auch. Da gibt es keine
Falschheiten oder irgendwas. Ich stehe einfach dazu. Ich stimme dagegen.
Bislang haben wir schon für die
"Netzkultur"-Aktivitäten, für diese 72 000 EUR, gestimmt,
aber jetzt, wenn das sozusagen alles in einen Topf geworfen wird, sehen wir uns
gezwungen, auch dieses Aktenstück abzulehnen. Ich möchte erinnern, Konrad
Becker und – jetzt weiß ich wieder den Vornamen nicht – Herr Wassermair haben
sich immer sehr große Mühe gegeben mit ihrem Budget. Sie kennen das ja sicher.
Das waren immer diese Akten. Jetzt haben Sie 60 Seiten nur Budget.
60 Seiten! Es hat nie gestimmt. Da sind wir von 800 000 EUR
ausgegangen, gekriegt haben sie immer 200 000. Die Differenz wäre ein Fall
für die Wirtschaftsprüfung. Wieso das trotzdem funktioniert hat, weiß ich
nicht. Offensichtlich war es halt immer ein Pseudobudget. Aber immerhin, sie
haben sich große, große Mühe gegeben, seitenlang zu argumentieren, was sie für
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