Gemeinderat,
3. Sitzung vom 13.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 80
weiß ja schon, was Sie sagen werden –, na ja, der
Bund hat die Bahnstrecken nicht ausgebaut, die Straßen nicht ausgebaut, es ist
ja alles so furchtbar. Nein, Sie haben versagt, jetzt nicht Sie ad personam,
Herr Stadtrat, weil Sie damals noch gar nicht tätig waren, aber 1993 haben Sie
sich die Ziele gesetzt, vor 12, jetzt fast 13 Jahren, geschehen ist relativ
wenig. (Beifall bei der FPÖ.)
Da bringt es auch nichts, Herr Stadtrat, wenn Sie
jetzt mit einer 50 km/h-Zone in ganz Wien daherkommen. Man beginnt ja
schon, die Tafeln abzubauen. Dieser Abbau und Aufbau kostet ca
400 000 EUR, da rede ich ja noch gar nicht von den Ampelschaltungen,
aber das hängt ja alles zusammen. Wir haben morgen Nachmittag beim Dringlichen
Antrag der Freiheitlichen die Chance, darüber intensiv zu reden. Nur ganz kurz:
Mir hat ein Kollege, ein Geschäftspartner, der aus Belgrad heraufgekommen ist
und der jetzt im Buffet sitzt, erzählt, er hat auf der Triester Straße versucht,
mit 50 zu fahren. Vollkommen unmöglich, vollkommen unmöglich, meine Damen und
Herren, noch dazu, wo die LKW ja dort massivst fahren.
Und der EU-Gerichtshof freut sich auch schon. Wissen
Sie, warum? Sie haben nämlich in Ihrer Verordnung, im Gesetz ganz am Schluss
drinnen stehen – ich weiß es jetzt nicht auswendig, ich bin nicht so ein
Formalist, aber irgendwo am Schluss steht es – ein Verbot aller LKWs in
Österreich, die vor dem 1.1.1992 zugelassen wurden. Na, das schau ich mir an.
Ich freue mich schon auf die lettischen, litauischen, estischen, griechischen,
portugiesischen LKW, die alle dann fahren werden, weil sie nämlich vorher
bewilligt waren. Die können Sie dann nicht so einfach von der Straße nehmen.
Das ist ein Irrtum. Es muss nämlich laut EU in der gesamten EU Rechtsgleichheit
herrschen. Die herrscht nicht. Das heißt, der EU-Gerichtshof wird Ihnen
zumindest diese Passage herausstreichen. (Beifall
bei der FPÖ.)
Herr Stadtrat, ich könnte noch viel aufzählen, aber
die 15 Minuten sind wirklich ein sehr begrenzter Zeitraum. Das wird jeder
Redner, der hier gesprochen hat, feststellen. Wir werden uns in Zukunft als
Opposition vielleicht wieder auf die 20 Minuten einigen, denn es ist
unmöglich, in 15 Minuten all diese Probleme aufzuzeigen.
Meine Damen und Herren! U-Bahn und das Problem
Sicherheit. Heute in der Zeitung ist wieder gestanden, dass ein Zug stehen
blieb, weil es einen Abrieb gegeben hat, der zu brennen begonnen hat. Erinnern
Sie sich, das war eine Dringliche Anfrage von mir vor zwei Jahren, wo wir
gesagt haben, es gibt echte Problemfälle bei U-Bahnen, insbesondere bei ganz
gewissen U-Bahn-Zügen. Es ist in diesem Jahr – ich habe es mir ausgehoben –
18 Mal passiert bei der U-Bahn, dass es kleine Brände gegeben hat,
Rauchgas gegeben hat, Evakuierungen stattgefunden haben. Das ist einer
Großstadt wie Wien unwürdig, wenn Sie immer davon reden, wie gut die U-Bahn in
Wien funktioniert.
U2: Der Stopp ist noch immer da. Ich erinnere mich,
bei der Angelobung, das war vor ungefähr einer Woche oder vor zehn Tagen, ist
uns gesagt worden, es wird alles weitergebaut, dieses Enteignungsverfahren ist
ja schon fast abgeschlossen. Nichts ist abgeschlossen. Es ist noch immer so,
das steht noch immer, und ich garantiere Ihnen: Sie und ich gemeinsam, wir
werden nicht mit der U-Bahn zum Stadion fahren, sondern wir gehen vielleicht
Hand in Hand auf der Prater Hauptallee dorthin, aber wir fahren sicher nicht
mit der U-Bahn.
U1, Rothneusiedl: Sie haben kein Konzept. Sie wissen
bis heute nicht, kommen dort Wohnungen, kommt ein Gewerbepark, Industrie,
Unterhaltungs-Center, Sportplatz, was auch immer. Sie wissen nicht einmal, ob
die U-Bahn dorthin kommt. Also was ist denn das überhaupt für ein Konzept?
Dass die U4 nach Auhof noch immer nicht verwirklicht
wurde, davon möchte ich gar nicht reden, denn das wollen Sie einfach nicht.
Und von Stammersdorf möchte ich ja schon überhaupt
nicht mehr reden. Das ist schon eine alte Geschichte. Die sozialistischen
Bezirksvorsteher, die das schon lange gefordert haben, die sind auch schon
Legionen. Sie sind nicht imstande, diese U-Bahnen zu verlängern.
Oder ich lese Ihnen jetzt etwas vor, Herr Stadtrat,
und Sie können dann raten oder nachdenken, worum es da geht. Ich lese Ihnen vor
und ich lasse die Summen und die Namen aus: „Flächenumwidmung: Schließlich
wurde vom Gemeinderat einstimmig eine integrierte Flächenumwidmung der gesamten
Liegenschaft in Bauland beschlossen samt Bebauungsplan, der unüblicherweise
kein konkretes Bauprojekt, sondern nur eine Textierung enthält, die den Verbau einer
Bruttogeschoßfläche von rund x Quadratmetern, also eine erhebliche
Verbauungsdichte ermöglichte. Einwendungen wurden vom Tisch gewischt. Damit
werden Ortsbild und Gemeindeentwicklungsplan nur dem Investor
zugesprochen." Und so weiter. Aber juristisch war alles sehr sauber, denn
es gab ja gar keine Aufwertung, denn man muss ja auch die Investitionen des
Investors hinzurechnen. Also es war alles super.
Erinnert Sie das an etwas, Herr Stadtrat? Klingelt es bei
Ihnen? Prater? Hohe Warte? Das war genau das gleiche Konzept. Ich muss Sie aber
enttäuschen. Wissen Sie, was das ist? Der Onkel Frank Stronach hat in Kärnten
mit der gleichen Masche, die Sie im Prater und auf der Hohen Warte angewendet
haben, in Maria Wörth, in Reifnitz ein riesiges Grundstück gekauft, und dort
sagen alle, das ist unheimlich gut. Also regen Sie sich in Zukunft nie mehr auf
über einen Landeshauptmann, regen Sie sich überhaupt über niemand anderen in
Österreich mehr auf. Die Methoden sind überall gleich, egal, ob in Wien oder in
Kärnten. Die sind nämlich furchtbar, und ich würde sagen, so kann man mit den
Bürgern bei der Flächenwidmung nicht umgehen. Sie unterscheiden sich in gar
nichts von Herrn Lhptm Haider. (Beifall
bei der FPÖ.)
Meine Damen und Herren! Garagen.
Die Grünen haben ja immer gegen
die Garagen gestimmt, das ist durchaus in Ordnung (GR Mag Rüdiger Maresch: Volksgaragen!), weil sie immer gesagt
haben, die brauchen
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