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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 13.12.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 80

 

in den letzten Jahren zu den wichtigsten Standbeinen der Sanierung von Wohnbauten geführt. 2005 wurden von der Stadt Wien Fassaden im Wert von rund 200 Millionen EUR beauftragt. Die technische Methode der Wärmeverbundfassaden wird 2006 im Rahmen eines Forschungsprojektes in Hinsicht auf Dauerhaftigkeit und nachhaltige Nutzung untersucht werden. Gleichzeitig werden die Untersuchungsmethoden zur Nachweisführung der ausreichenden Festigkeit bei Dachbodenausbauten und Aufstockungen verfeinert und intensiviert.

 

Das Tiefbaulabor, meine Damen und Herren, wird die Tätigkeit im Rahmen der baustellenbegleitenden Betonprüfungsverfahren und in Kooperation mit den eigenen zuständigen Fachabteilungen intensivieren. Und ein weiterer Schwerpunkt wird die Gutachtenerstellung bei der Betoninstandsetzung sein.

 

Das Bauphysiklabor hat in den beiden letzten Jahren eine Methodenentwicklung zur Ermittlung der Energiekennzahlen im Rahmen der Energieausweis-Erstellung gesetzt. In diesem Zusammenhang wird ein neues Arbeitsgebiet der Gebäudephysik eingerichtet als Serviceeinrichtung der Dienststellen der Stadt Wien in Sachen Energieausweis, aber dieses Angebot soll auch privaten Kundinnen und Kunden zur Verfügung gestellt werden.

 

2006 wird in der derzeitigen Entwicklung ein Prüfstand kommen, der zur Rauchdichtheitsprüfung herangezogen wird, sodass eine völlig neue Generation von kaltrauchdichten Türen in Betrieb genommen werden kann. Er wurde erprobt und erforscht, letztendlich geht er jetzt in Betrieb.

 

Das Kalibrier- und Messtechniklabor strebt die Akkreditierung als DKD-Labor für Messgrößen von Kraft, Länge und apparative Erweiterung auf dem Gebiet der Temperaturkalibrierung an.

 

Weiters arbeiten die Fachleute der MA 39 im Dienst der Stadt Wien an zahlreichen nationalen und internationalen Regelwerkserstellungen aktiv mit.

 

Und zum Schluss, meine Damen und Herren, lassen Sie mich auch danke sagen. Danke an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Wien, die hervorragende Arbeit leisten. Und danke schön auch noch für eine Kombination eines umsichtigen und vorausschauenden Budgets, denn ich bin stolz darauf.

 

Wien ist Stadt der Zukunft, Wien ist Stadt des Wohlfühlens und Wien ist eine Stadt der Lebensqualität. Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Herr StR Faymann, bitte das Schlusswort.

 

Amtsf StR Werner Faymann: Meine sehr verehrten Damen und Herren!

 

Es sind in der Debatte einige Bereiche mehrfach genannt worden, die aber eigentlich von den beiden Rednern meiner Fraktion so ausführlich beantwortet wurden, dass ich es mir leicht machen kann und mich lediglich auf zwei oder drei Punkte konzentrieren möchte.

 

Erstens: Es passiert in der Debatte etwas, was immer passieren muss, es werden Einzelfälle genannt. Das ist ja noch gar nichts Böses, wenn man Einzelfälle nennt, weil tatsächlich dort, wo gearbeitet wird, auch Fehlleistungen passieren. Nicht jeder hier vorgebrachte Einzelfall muss deshalb gleich eine Fehlleistung sein, aber selbst wenn er es wäre, möchte ich kurz zur Dimension etwas sagen und auch zum Kollegen Ellensohn und seinen Beispielen und ich weiß, dass auch er daran interessiert ist, dass wir das positiv erledigen.

 

Aber nur zur Dimension, auch zu dem immer wieder genannten Callcenter: Schätzen Sie, wie viele Anrufe wir im Callcenter beweisbar, belegbar, dokumentierbar, im Jahr haben? Eineinhalb Millionen Anrufe, 4 000 Anrufe am Tag. Und wenn Sie mir sagen, es wird irgendeinen Zeitpunkt geben, wo man sagt, alle waren super geschult, alle Anrufer haben das so vorgebracht, dass man irgendwie eine Chance hat, sich auszukennen, jede Antwort war in Ordnung, alles war freundlich, es war immer alles in bester Ordnung, dann weiß ich, Sie meinen es nicht ernst, wenn Sie das sagen würden, weil das nicht denkbar ist bei eineinhalb Millionen Anrufern.

 

Und daher ist die Frage von großer Bedeutung, wie schult man ein, wie schult man nach, wie verbessert man die Ausbildung von Kolleginnen und Kollegen, die in diesem Bereich tätig sind, wie kann man aber auch umgekehrt eingestehen, dass man verschiedene Erwartungshaltungen einfach nicht erfüllen kann, weil Wiener Wohnen eine Verwaltung ist, eine Wohnhäuserverwaltung, und gar nicht das Potential zur Verfügung hat, um eine ausreichende Auskunftsstelle für alle Fragen des Lebens, psychologischer Dienst für alle Sorgen der Menschen, um Seelsorge für alles, was jemand zu besprechen wünscht, zu sein.

 

Das ist für eine Wohnhäuserverwaltung, die 700 Millionen EUR Umsatz hat und im Wesentlichen Häuser verwaltet, unter sozialen Bedingungen wie sie in Europa einzigartig sind - etwa zur halben Marktmiete in der Neuvermietung – nicht möglich. Es ist eine Wohnhäuserverwaltung natürlich gar nicht in der Lage, hier alle diese Wünsche abzudecken. Trotzdem lohnt sich jeder Einzelfall, zum Anlass genommen zu werden - weil ja hinter jedem Wunsch, hinter jedem Vorhaben, hinter jeder Beschwerde ein Mensch steht, der etwas vorzubringen hat, der vielleicht um Hilfe sucht -, um ihm nachzugehen. Ich wollte nur die Dimension - Einzelfall auf der einen Seite und 4 000 Anrufer am Tag - klarstellen, um das auch einmal hier deutlich zu sagen.

 

Der zweite Punkt, der in der Debatte natürlich immer wieder eine gewisse Rolle spielt, ist, wie ist das also mit dem Budget. Ein Redner sagt, wir haben Rücklagen, ein Redner sagt, es gibt Schulden, ein Redner sagt, wir könnten da mehr tun oder dort mehr tun. Und da komme ich zum Kollegen Walter, der, wie ich meine, sehr sachlich vorgebracht hat, wie halten wir es mit der Eigentumswohnung. Und ich gestehe, ich persönlich habe immer gesagt, dass ich bei der Eigentumswohnung und dem Mietkauf - das ist also eine Eigentumswohnung mit ein bisschen Verspätung für die, die das haben wollen - dafür bin, ein ausreichendes Angebot in der Stadt zur Verfügung zu stellen. Denn eine Wiese kennt eine Vielfalt und der Wohnungsmarkt soll auch eine Vielfalt kennen, und wenn sich Menschen eine Eigentumswohnung

 

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