Gemeinderat,
3. Sitzung vom 12.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 83 von 105
weitergegangen werden kann. Ich werde mich für den weiteren Ausbau dieser positiven Entwicklungen einsetzen und bitte Sie, im Interesse der Wiener Kulturschaffenden und im Interesse des Wiener Publikums, diesem Budget zuzustimmen!
An dieser Stelle möchte ich mich bei den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kulturressorts recht herzlich bedanken! (Beifall
bei der SPÖ.)
Meine Damen und Herren, ich danke für Ihre
Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Der
amtsf StR Dr Mailath-Pokorny hat sich zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny:
Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich möchte zunächst einmal GR Baxant zu einer sehr
guten inhaltsreichen ersten Rede hier im Hause gratulieren. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich gratuliere nicht nur zu dieser inhaltsreichen
Rede, sondern vor allem bedanke ich mich auch, dass er etwas getan hat, was
sonst im Zuge der Diskussionen in diesem Hause ab und zu zu kurz kommt. Er hat
an einigen Beispielen gezeigt, was im alltäglichen Kulturleben dieser Stadt
tatsächlich passiert und hat einige Beispiele hervorgehoben, die geradezu
selbstverständlich über die letzten Jahre oder auch erst kürzlich unterstützt
werden und wurden und die hervorragende Arbeit leisten. Mir ist das Wort
"selbstverständlich" wichtig, weil es wahrscheinlich die überwiegende
Mehrheit aller Kulturinitiativen und aller Kulturschaffenden in dieser Stadt
betrifft. Das zeigt, wie selbstverständlich gut sich das Kulturleben in dieser
Stadt entwickelt.
Wenn er Beispiele wie Planet Music erwähnt hat als
einen mittlerweile schon alteingesessenen Betrieb oder das FLUC, das sich erst
in den letzten Jahren entwickelt hat und das wir im Übrigen ohne großes
Brimborium weiter fördern und die Möglichkeit eröffnen, dass dort
weitergearbeitet werden kann, dann zeigt das doch, wie hervorragend die Kultur
in dieser Stadt funktioniert. Das wissen nicht nur wir alle, sondern viele, die
in diese Stadt kommen.
Meine Damen und Herren, ich übe mich in nötiger
Bescheidenheit und freue mich trotzdem, Ihnen wieder einmal das höchste
Kulturbudget in der Geschichte dieser Stadt vorlegen zu können. Ich sage das auch
im Bewusstsein, dass diese Zahlen durchaus noch nicht den gesamten
Kulturbereich der Stadt abdecken, weil wie wir wissen, große kulturelle
Bereiche wie die Büchereien, wie die Musikschulen, Konservatorien in einem
anderen Geschäftsbereich ressortieren. Man kann also mit Fug und Recht von sehr
viel höheren Ausgaben ausgehen, als sie in diesem Kulturbudget vorliegen.
Ich möchte, meine Damen und Herren, mit dem beginnen,
womit der Kollege Baxant aufgehört hat, weil ein solches Budget ohne die
hervorragenden und sehr engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
verschiedenen Magistratsabteilungen nicht zu Stande kommen kann. Ich danke
einmal mehr, dass sie nicht nur dazu beigetragen haben, dass dieses Budget
wieder zu Stande gekommen ist, sondern vor allem natürlich Jahr für Jahr dazu
beitragen, dass der Vollzug auch entsprechend gut, zügig und hervorragend
abläuft. Nur an Stelle von vielen anderen möchte ich Dr Denscher als
Leiter der MA 7 erwähnen, Mag Stöphl als seinen Stellvertreter, Prof Ehalt,
der als Wissenschaftsreferent dieser Stadt nicht nur ein ungeheuer gutes
Standing hat, sondern gerade auch im kleinteiligen Bereich für die nötigen
Kontakte und das Netzwerk sorgt. Ich möchte mich auch einmal herzlich beim
Kollegen Simacek bedanken, der über lange Jahre in diesem Hause immer wieder
hervorragend die Sitzungen für alle Stadträte, die er schon betreut hat,
vorbereitet hat, und natürlich auch bei meinen Mitarbeitern aus dem eigenen
Büro. Ich möchte mich auch bei Prof Opll bedanken, der in gewohnter Weise,
möchte ich fast schon sagen, hervorragend das Stadt- und Landesarchiv mit
seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut und leitet, und bei
Dr Mattl-Wurm als Leiterin und bei Dr Renner, die die Bibliothek in
den letzten Jahren, wo viel zu verändern oder auszugestalten war, so
hervorragend geführt haben, und bei Dr Kos, der mittlerweile in einer
ausgelagerten Stelle, nämlich dem Museum, diesem eine völlig neue Bedeutung und
einen neuen Akzent verliehen hat. Ihnen allen sei herzlich gedankt!
Ohne sie wäre nicht möglich gewesen, was sich in den
letzten fünf Jahren entwickelt hat, nämlich, dass wir im Grunde das kulturelle
und das wissenschaftliche Angebot dieser Stadt erheblich und massiv ausweiten
konnten. Das hängt natürlich damit zusammen, dass wir die entsprechenden Mittel
zur Verfügung gestellt bekommen haben und dass wir die entsprechenden Mittel
auch erkämpft haben. Wenn Sie, Herr Kollege Wolf, sich vielleicht auch ein
wenig die Mühe machten, erstens dieser Debatte zu lauschen, was vielleicht nicht
ganz unangebracht wäre, und zweitens sich auch ein wenig zu informieren, was in
den letzten Jahren tatsächlich geschehen ist, dann werden Sie sehr schnell
herausfinden, dass das Wiener Kulturbudget sich in den letzten Jahren um nicht
weniger als 25 Prozent erhöht hat. Ich würde Sie ersuchen, zeigen Sie mir
irgendeine andere Gebietskörperschaft in unserem Land oder andere öffentliche
Stellen in näherer oder weiterer Umgebung, wo das auch stattgefunden hat. Ich
bin überzeugt, Sie werden keine finden. Sie werden nicht nur keine finden,
sondern Sie werden vielleicht ganz andere Verhältnisse finden, zum einen, wenn
sie die paar hundert Meter zum Ballhausplatz hinübergehen, wo die Frau
Kulturministerin Gehrer erst vor kurzem wieder einen Kulturbericht für das
Jahr 2004 zerknirscht - aber ich glaube, das zerknirscht sie nicht einmal
mehr - mit einem Minus in den Kulturausgaben bekannt geben musste, und von den
Kunstausgaben im Bundesgebiet redet schon längst niemand mehr. Es ist ohnedies
eine sehr traurige Situation.
Ich kann Ihnen aber auch
berichten, dass ich anlässlich der Eröffnung der Mailänder Scala in Mailand
einige Gespräche geführt habe. Dort ist die Situation in der Tat so, dass eine
rechtskonservative Regierung mittlerweile die Kulturausgaben dort um einen
Betrag kürzt, der den
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular