Gemeinderat,
3. Sitzung vom 12.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 105
viele Maßnahmen bereits erwähnt worden, und wir werden, nicht zuletzt mit den Maßnahmen und den Mitteln dieses Budgets, auch sicherstellen können, dass die Forschungsquote Wiens mit Abstand die höchste aller Bundesländer ist.
Also, wenn hier kritisiert wird, hier werde zu wenig
in Forschung investiert, meine Damen und Herren, so schauen Sie sich die Zahlen
aus dem Bundesbudget an, wo wir uns auf einem Tiefpunkt befinden, schauen Sie
sich die Zahlen in den Bundesländern an, und dann schauen Sie sich die Zahlen
in Wien an und Sie wissen, wo die richtige Politik im Bereich der Forschung und
Entwicklung gemacht wird, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Wien wird auch mit diesem Budget eine soziale Stadt
bleiben, es werden mehr Mittel gerade in diesem wichtigen Bereich zur Verfügung
gestellt, damit einfach jene die Hilfe bekommen, die sie auch tatsächlich
benötigen. Es wird sichergestellt, dass letztendlich auch der Wiener
Krankenanstaltenverbund, aber auch die Pflegeanstalten, ihre Aufgaben weiterhin
in vollem Umfang und mit der höchstmöglichen Qualität erfüllen werden können.
Wenn Kollege Tschirf auch hier gesagt hat, wann wird
es endlich keine Achtbettzimmer mehr geben, dann kann ich nur sagen: Wenn Sie
vielleicht einmal zuhören und zur Kenntnis nehmen, dass es diese in Wien
bereits nicht mehr gibt. So einfach ist es. Man soll einfach nicht immer wieder
falsche Zahlen von diesem Rednerpult aus von sich geben. (GR Ing Bernhard Dworak: Aber in Lainz gibt es sie schon!) Es gibt
sie nicht, wir haben sie abgeschafft und es ist auch ganz klar gesagt worden,
dass wir spätestens 2008 maximal Vierbettzimmer in den Pflegeeinrichtungen
haben. Hier, mit diesem Budget, werden dafür auch die Weichen sichergestellt.
Gehen Sie nicht immer einfach mit falschen Zahlen hausieren, meine Damen und
Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich kann bei dieser Vielzahl von Punkten - und es
ließe sich ja noch vieles anführen, aber es wird ja noch die Gelegenheit sein,
in den nächsten Tagen darauf einzugehen - der Kritik der Oppositionsparteien an
diesem Budget tatsächlich nicht wirklich etwas abgewinnen. Wir halten auch
nichts von Zurufen, sage ich jetzt einmal, die einen eigentlich nachweislich
erfolgreichen und budgetpolitisch wirksamen Weg letztendlich mutwillig
verlassen sollen.
Wir glauben, wir haben den richtigen Weg
eingeschlagen und wir werden uns davon nicht abbringen lassen. Kollege Tschirf
hat hier zum Beispiel immer wieder Strukturmaßnahmen eingefordert. Man soll
doch hier Klartext reden. Wenn man sich ansieht, was die Bundesregierung unter
Strukturmaßnahmen verstanden hat, dann waren das Privatisierungen, dann war es
Verscherbeln und dann waren es Maßnahmen, die zu Lasten der Qualität gegangen
sind, aber auch zu Lasten der Österreicherinnen und Österreicher. Für diesen
Weg – da hat er Recht, meine Damen und Herren – werden wir als Wiener
Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten nicht zur Verfügung stehen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Ich glaube, dass man einmal
mehr auch die Kritik der GRÜNEN hier zurückweisen muss, dass hier immer wieder
gesagt wird, Tatsache ist, wir machen eigentlich dasselbe wie die
österreichische Bundesregierung. Wenn man sich dieses Budget ansieht, gerade
aber auch die Beschlüsse in den letzten Gemeinderatsausschüssen ansieht und
gerade auch dann vor Augen führt, was uns von den GRÜNEN tatsächlich in den Debatten
sowohl beim Budget als auch beim Rechnungsabschluss in den letzten Jahren immer
wieder erzählt worden ist, wir werden das soziale Netz nicht aufrechterhalten
können, es wird letztendlich im Bereich der Sozialhilfe das entsprechende Geld
nicht geben, wir werden hier Leistungen zurücknehmen und wenn man sich das
ansieht und gegenüberstellt, nicht nur die Budgetvoranschlagszahlen für das
Jahr 2006, sondern auch die Maßnahmen des Jahres 2005, dann ist es
nicht zuletzt dank einer sorgfältigen Budgetplanung und Haushaltsführung immer
gelungen, die notwendigen Budgetmittel hier zur Verfügung zu stellen. Dass uns
das keinen Spaß macht, dass tatsächlich immer mehr Menschen aus dem
Arbeitsmarkt herausfallen, die Belastungen für die Gemeinden immer größer
werden, ist ganz klar. Aber ich glaube, wir steuern hier tatsächlich gegen,
nicht zuletzt auch mit diesem Budget 2006.
Ich möchte mich daher für dieses Budget ganz
ausdrücklich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Magistrats, aber
auch beim verantwortlichen Stadtrat bedanken. Ich glaube, es wird die
Leistungsfähigkeit der Wiener Stadtverwaltung für die Wiener Bevölkerung
gesichert. Es werden für den Wirtschaftsstandort Wien und für die soziale Stadt
die notwendigen budget- und finanzpolitischen Impulse gesetzt und dafür ein
herzliches Dankeschön, und daher werden wir diesem Budget auch zustimmen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
nächster Redner zum Wort gemeldet ist Herr GR Herzog. Ich erteile es ihm.
GR Johann Herzog (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr
Vizebürgermeister! Frau Vorsitzende!
Ich habe jetzt gerade dem Herrn Klubobmann Oxonitsch
zugehört. Ich finde, die Betonung und die Freude über einen
25 Prozent-Anteil der Geschäfte in der Stadt Wien ist als Wiener durchaus
mit Freude zur Kenntnis zu nehmen. Doch muss man mit aller Deutlichkeit
feststellen, dass diese Zahl natürlich auch durch den Prozentsatz zustande
kommt, dass Wien als zentrale Hauptstadt einen großen Teil unserer zigtausend
öffentlich Bediensteten des Bundes hier beherbergt.
Des Weiteren war interessant, Herr Oxonitsch hat
gesagt, dass er froh sei, dass unter solchen schwierigen Umständen ein solches
Budget zustande gekommen ist und wie mühsam es aufzustellen gewesen ist, womit
er sich in einem gewissen Gegensatz zum Herrn Vizebürgermeister Rieder
befindet, der eine Stunde lang das hohe Lied auf die Zustände in dieser Stadt
und auf das Budget gesungen hat.
Beiden gemeinsam ist natürlich die alte Leier, dass die
Schuld immer die anderen haben. Selbstverständlich
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