Gemeinderat,
2. Sitzung vom 01.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 64
weil die Welt mehr als die Kultur, die die Wiener Festwochen
bieten, zu bieten hat.
Die Wiener Festwochen sind uns in der Tat lieb und
teuer, im wahrsten Sinn des Wortes lieb und teuer, und daher werden wir auch
zustimmen, dass 200 000 EUR zur teilweisen Abdeckung der zusätzlichen
Mietkosten im Theater an der Wien für die Wiener Festwochen GesmbH bezahlt
werden.
Wir unterstützen diesen Antrag, obwohl sich einige
Fragen stellen: Ist es möglich, dass nachträglich zusätzliche Mietkosten
bezahlt werden müssen? Wie funktioniert die Verwaltung, dass die Mietkosten,
die offenbar wesentlich höher sind, mit 200 000 EUR teilweise abgedeckt
werden?
Es ist dies Ausdruck mangelnder Transparenz und
mangelnder Information der Öffentlichkeit. Die Information der Öffentlichkeit,
Herr Stadtrat, ist eine Bringschuld von Ihnen und nicht eine Holschuld von uns.
(Beifall bei der ÖVP.) Sie müssen die Öffentlichkeit über die Verwendung
der Mittel informieren. Und damit keine Missverständnisse auftauchen: Wenn wir
Kontrolle verlangen, dann wollen wir nicht die künstlerischen Inhalte kontrollieren,
sondern wir wollen wissen, ob mit den Subventionen korrekt, sparsam und richtig
umgegangen wird. Das ist unser Anliegen. (Beifall bei der ÖVP.) Wir
wollen einfach wissen und die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, das zu
wissen, wie wer welche Mittel verwendet.
Daher erlauben sich die beiden GRe Ing Mag Bernhard
Dworak und ich gemäß § 27 Abs 4 der Geschäftsordnung des
Gemeinderates der Stadt Wien folgenden Beschlussantrag einzubringen:
„Der amtsführende Stadtrat für Kultur und Wissenschaft
möge sich dafür einsetzen, dass das von ihm angekündigte Treffen von
Aufsichtsrat der Wiener Festwochen und Kulturausschuss noch im ersten Quartal 2006
stattfindet.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
verlangt.“ (Beifall bei der ÖVP.)
Eines, Herr Stadtrat, möchte ich noch dazu sagen:
Dass das Versprechen, dass wenigstens ein Gespräch zwischen den politisch
zuständigen Mitgliedern des Ausschusses mit dem zuständigen Aufsichtsrat der
Wiener Festwochen stattfindet, nicht eingehalten wird und dass man einen Antrag
stellen muss, um das zu ermöglichen, den Sie hoffentlich unterstützen werden,
zeigt das Verständnis von Transparenz und das Verständnis, das die
Mehrheitspartei gegenüber dem Kontrollauftrag der Opposition hat. – Ich danke. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Marianne Klicka:
Ja, dieser vorliegende Akt ist einer, der uns bekannt ist, weil er jährlich
wiederkehrt. Es ist eine Vereinbarung getroffen worden, dass über die Periode des
Herrn Festwochenintendanten Luc Bondy die Subvention im gleichen Maße
zugesichert wird.
Auf Grund dieses Rechnungshofbeschlusses im
Jahr 2000 hat es sich ergeben, dass wir gesagt haben, es muss mehr
Kostentransparenz möglich sein, und somit müssen diese Mietkosten, die die
Festwochen auf Grund der Einmietung in die Vereinigten Bühnen, ins Theater an
der Wien, haben, ausgewiesen und auch beglichen werden.
So wie der Herr Stadtrat die Zusagen an den Herrn
Intendanten natürlich aufrechterhält und denen entspricht, so entspricht er
auch den Zusagen, die er den Mitgliedern im Kulturausschuss gegeben hat. Das
heißt, es gab und gibt eine mündliche Zusage, dass es ein Gespräch geben wird.
Dass dieses Gespräch nicht innerhalb von 14 Tagen festgesetzt werden und
stattfinden kann, ist auf Grund der verschiedenen Termine, die schon vorher
natürlich auch bei den Vorstandsmitgliedern eingebucht sind, nicht immer
möglich. Daher bin ich sicher, dass wir diesem Antrag auch zustimmen können und
es diese Gesprächssituation geben wird. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke sehr. – Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates,
die dem Antrag der Frau Berichterstatterin zustimmen wollen, die Hand zu
erheben. – Das ist mehrstimmig, gegen die Stimmen der FPÖ, angenommen.
Wir kommen zur Abstimmung über den Beschluss- und
Resolutionsantrag der ÖVP.
Wer dem zustimmen kann, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. – Das ist einstimmig.
Zur Post 25 liegen mir keine Wortmeldungen mehr
vor. Wir kommen daher sofort zur Abstimmung.
Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, die der
Post 25 zustimmen können, um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist
mehrstimmig, ohne GRÜNE und ohne FPÖ, angenommen.
Zu Postnummer 32 liegt mir auch keine
Wortmeldung mehr vor. Wir kommen gleich zur Abstimmung.
Wer der Post 32 die Zustimmung geben kann, den
bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne FPÖ,
angenommen.
Auch bei Post 35 kommen wir gleich zur Abstimmung.
Wer stimmt der Post 35 zu? – Mehrstimmig, ohne
FPÖ, angenommen.
Wir kommen nun zur Post 26 der Tagesordnung.
Ich bitte den Herrn Berichterstatter, die Verhandlungen
einzuleiten. Bitte, Herr Kollege LUDWIG.
Berichterstatter GR Dr Michael LUDWIG: Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr
Mag Schieder. – Bitte.
GR Mag Andreas Schieder
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Damen und Herren!
Erlauben Sie mir, dass ich zum Geschäftsstück selbst
nichts sage, sondern nur die Gelegenheit benütze, einen Antrag einzubringen,
unterzeichnet von Mitgliedern des Gemeinderates aller vier Parteien auf
Einsetzung der Europakommission. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Danke. – Die Debatte
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