Gemeinderat,
2. Sitzung vom 01.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 64
Mag Christoph
Chorherr.) Die ÖBB bauen bereits! Kollege Chorherr! Sie können natürlich
immer wieder auch diese Thematik aufwerfen, dass es sieben Spiele gibt. Wir
haben genug Veranstaltungen, die U-Bahn bringt eine wesentliche Erleichterung
und ermöglicht natürlich auch einen wesentlich bequemeren Transport zum
Stadion, was natürlich auch im Sinne der Bevölkerung liegt, wenn es dort keinen
oder relativ wenig Autoverkehr gibt.
Ich bin davon überzeugt,
dass am jetzigen Termin, der schon einmal genannt wurde, dem
10. Mai 2008, die Eröffnungsfahrt stattfinden wird. Ich bin auch
davon überzeugt, dass bei dieser Eröffnungsfahrt die Vertreter von sämtlichen
Fraktionen unseres Hauses dabei sein werden. Bei der FPÖ bin ich mir nicht ganz
sicher, weil wir haben in der Zwischenzeit schon erlebt, einmal sind Liberale
gekommen, 2005 war Orange modern, die sind auch abhanden gekommen, dann ist
auch die Regierung abhanden gekommen.
So erlaube ich mir noch folgende Anmerkung: Wenn Sie
wirklich ein so großes Interesse daran haben, dass dieser U-Bahn-Bau in Wien in
der vierten Ausbaustufe weitergeht, dann erwarte ich mir genau von Ihren
Fraktionen, von der ÖVP und von der FPÖ, die mehr oder minder doch noch in der
Regierung ist, auch die Zusicherung des Finanzministers für die Mittel für die
vierte Ausbaustufe. (Beifall bei der SPÖ. - StR Dr Johannes Hahn: Dann reden
Sie mit ihm! Von nichts kommt nichts!)
Meine Damen und Herren, am 4. Oktober ist
Barbara, für die Mineure, die bei uns in der Leopoldstadt sehr aktiv und ganz
fleißig für diesen U‑Bahn-Bau und für diese Stadt da sind, ein wichtiger
Tag. Ich möchte mich von dieser Stelle bei ihnen für diese wichtige Arbeit für
die Stadt bedanken und wünsche ihnen für den weiteren Bauabschnitt "Glück
auf"! Ich bin auch sicher, am 10. Mai 2008 persönlich dabei zu
sein. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Als nächster Redner ist Herr GR Mahdalik gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
GR Anton Mahdalik
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Von dem, was der Kollege Chorherr in seinen Worten
gesagt hat, kann ich auch einiges unterstreichen, nicht alles, vor allem nicht
diese Dinge, weil er den Fußball, den Sport mit der Integration verquicken
will. Darin sehe ich keinen großen Sinn, auch wenn es ein politisches Leib- und
Magenthema ist. Ich könnte jetzt den Sport auch mit der Gesundheit verquicken,
weil es dort viele Verletzungen gibt. Ich glaube, der Sport soll Sport bleiben
und die Sportstadt Wien soll 2008 probieren, jenen Imageschaden, den sie bei
der Eishockey-WM aus eigener Schuld verursacht hat, wieder auszubügeln. Das
kann Ziel genug sein. (Beifall bei der FPÖ.)
Da ich im 22. Bezirk
lebe, möchte ich kurz auf den 22. Bezirk eingehen. Die drohende
Zeitverzögerung beim Bau der U2 wird auch den 22. Bezirk treffen. Die U2
soll bis zum Jahr 2012/2013 bis auf das Flugfeld führen. 2009 soll sie in
Aspern sein. Wenn eine Zeitverzögerung stattfindet, ist auch die Entwicklung
des Asperner Flugfeldes massiv in Frage gestellt. Im Jahr 2006 soll ein
Masterplan für dieses Gebiet erstellt werden. Die FPÖ hat ihren Masterplan
schon im Wahlkampf präsentiert.
Dazu möchte ich Ihnen auch
eine kleine Geschichte erzählen: Als wir im Wahlkampf in der Stadtrandsiedlung,
die am westlichen Ende des Asperner Flugfeldes liegt, waren, um Flugzettel auszuteilen,
hat mich eine alte Dame angesprochen, die dort seit gut 70 Jahren wohnt
und die eine eifrige Leserin der Bezirkszeitungen ist. Sie weiß auch über die
verschiedenen Vorstellungen der Parteien Bescheid, hat sich informiert und hat
gesagt: „Bitte schauen Sie darauf, dass wir dort nicht die zweite
Großfeldsiedlung bekommen. Die SPÖ plant, 20 000 bis 25 000 Leute
dort neu anzusiedeln." (GRin Erika
Stubenvoll: Was ist daran schlecht?) Sie hat aber auch gesagt: „Passen Sie
bitte darauf auf, dass dort nicht nur neue Fabriken hinkommen, wie es die ÖVP
plant." (GR Robert Parzer: Das ist nicht wahr!) - Das ist schon
wahr, Robert Parzer! Ich werde es dir gleich erklären! Sie hat gesagt: „Bitte
schauen Sie darauf, dass eine sanfte Entwicklung des Flugfeldes stattfindet."
Sie war von unseren Plänen angetan, auch wenn sie nicht alles unterschreiben
hat können.
Sie kennen unsere Pläne seit
einiger Zeit. Wir wollen die U-Bahn dorthin. Wir wollen nicht die Autobahn
dorthin. Das haben wir geschafft, diese Trasse zu verhindern. Wir wollen ein
Thermenzentrum, eine Thermensiedlung dort bauen, eine sanfte Entwicklung mit
höchstens 10 000 neu zuziehenden Menschen. Wir wollen eine Schulstadt dort
haben, eine Sportstadt, vor allem eine neue AHS, die im 22. Bezirk
dringendst notwendig ist. Diese Pläne stoßen bei der Bevölkerung auf große
Zuneigung, Zuwendung. Sie hat gesagt: „Bitte schauen Sie, dass Sie sich
durchsetzen." Wir haben gesagt: „Wir haben uns bei der Trasse der Autobahn
durchgesetzt. Wir haben die Außentrasse mit Hilfe der Bevölkerung, mit Hilfe
der Bürgerinitiativen durchsetzen können. Und wir haben uns auch bei der
U-Bahn-Trassenführung durchgesetzt."
Ich kann mich gut daran
erinnern, als der Kollege Dampier noch Bezirksvorsteher-Stellvertreter in der Donaustadt
und Vorsitzender der Bezirksentwicklungskommission war. Damals hat StR Walter
Prinz, heute aD, den Vorschlag gemacht, die U-Bahn nicht in Aspern stehen
bleiben zu lassen, sondern über Hirschstetten auf das Flugfeld zu führen. Die
erste Antwort war, ich kann mich noch gut daran erinnern: „Das Geld haben wir
nicht. Brauchen tun wir es auch nicht." Einige Jahre später war es dann so
weit. Genau diese Trasse ist beschlossen worden. Darum habe ich der älteren
Dame gesagt: „Gnädige Frau, bleiben Sie ruhig. Die FPÖ hat sich bei zwei Sachen
in dieser Gegend durchgesetzt, zweimal ihre Vorstellungen durchsetzen können,
wir werden es auch ein drittes Mal schaffen. Dann wird das Flugfeld eine sanfte
Entwicklung erfahren." (Beifall bei der FPÖ. - GR Karl Dampier: Das war
die Umsetzung von der SPÖ, nicht von Ihnen!)
Ich möchte aber
trotzdem noch kurz zu dem Bereich kommen, der aktuell vom drohenden Baustopp am
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