Gemeinderat,
51. Sitzung vom 17.12.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 40 von 89
Vervierfachung rechnen müssen, ebenso auf der derzeitigen Ostbahn und aus dem Bereich Stadlau, aus dem Bereich Bruck an der Leitha sogar mit einer Versiebenfachung! Also das sind Zahlen, die uns beweisen, wie wichtig es ist, dort auch entsprechende Anbindungen zu schaffen.
Diese U1-Untersuchung hat ergeben, dass mit einer
Auslastung von rund 59 Prozent zu rechnen sein wird und sie wollte uns
damit beweisen, dass dem, so wie wir es nun vorhaben oder wie es die Stadt Wien
ursprünglich noch vorgehabt hat - bei der U1 auf einen 2-Minuten-Takt zu kommen
- wohl Genüge getan ist.
Ich möchte hier nur kurz erklären, was diese
59 Prozent bedeuten, denn mit 60 Prozent wäre es dann eine
Überlastung. Ein Wagon eines U-Bahn-Zuges fasst 49 Sitzplätze und
91 Stehplätze. Wenn in einem U-Bahn-Zug alle Sitzplätze belegt sind und
wenn Sie in diesem Dreierteil, in diesen Auffangkörben würde ich sie einmal so
nennen, wenn dort in jedem Auffangkorb noch 10 Leute stehen, dann ist der
Auffangkorb schon ziemlich voll, alle Sitzplätze sind belegt und wenn Sie dann
noch zwei, drei Leute dazu geben, die in den Zwischenbereichen stehen, dann hat
jeder, der in dem U-Bahn-Zug sitzt, wahrscheinlich das Gefühl, der Zug ist
voll, es passen nicht mehr viel hinein. Aber in Wirklichkeit ist er nach der
Berechnung der formalen Grundlage nur zu 60 Prozent voll. Wenn wir dann
noch 50 Personen dazu geben würden, was ja nach diesem offiziellen
maximalen Fassungsvermögen möglich wäre, dann würde jeder nur mehr wie eine
Sardine drinnen stehen können. Das heißt aber auch, dass die Berechnungen klar
ergeben haben, dass man am zukünftigen Bahnhof Wien - Europa Mitte bei
59 Prozent Auslastung der U1 eigentlich schon in einen vollen U-Bahn-Zug
einsteigt. Das Problem dabei ist nämlich, dass in dieser Berechnung noch nicht
berücksichtigt ist, dass die U1 ja im Jahr 2025 – und ich hoffe, dass das
auch Ihre Planungen sind - nicht vom Reumannplatz zum Bahnhof Wien - Europa
Mitte kommen wird, sondern dass dann die U1 schon von Rothneusiedl kommen wird.
Also diese Berechnungen, wie viele Personen und Passagiere wir dann von
Rothneusiedl über die Per Albin Hansson-Siedlung und viele andere Siedlungen im
Süden von Favoriten kommend bei der Station des neuen Bahnhofs Wien - Europa
Mitte in der U-Bahn haben werden, zeigen eindeutig, dass es ganz, ganz
notwendig ist, hier weitere Anbindungen zu schaffen.
Daher bin ich sehr, sehr froh, dass es gelungen ist,
auch in der Formulierung dieses Beschlussantrags sicherzustellen, dass nunmehr auf
die jeweilige Ausbaustufe des Gesamtprojekts bezogen Planungen über eine
weitere U-Bahnanbindung erfolgen werden und dass das nunmehr auch mitgedacht
wird, weil ich glaube, es ist in niemandes Interesse, dass nur sichergestellt
wird, dass die Leute in Zukunft nur mehr in volle U-Bahnen versuchen können,
hinein zu kommen und wenn nicht, warten sie den nächsten Zug ab und es wird
nicht besser. Insofern danke ich herzlich, dass das gelungen ist. (Beifall
bei der ÖVP.)
Ich bitte, bei dem Antrag auch den angesprochenen
Druckfehler - diesen einen Beistrich - hier einzufügen und das e
wegzustreichen. Dass wir das noch vornehmen können, wäre, glaube ich, im
Interesse aller und soll jetzt nicht dazu dienen, dass wir uns hier bei diesem
großen Projekt mit solchen Kleinigkeiten wie einem Beistrich aufhalten. Aber
ich danke jedenfalls für den Hinweis, dass wir das auch in dieser Form noch
erledigen können und ich glaube, dass das auch kein Problem sein wird.
Ebenso freut es uns sehr, dass es gelungen ist, bei
dieser Fläche, wo wir ja doch mit 10 000 neuen Einwohnern und mit
rund 10 000 Bediensteten rechnen können, die in diesem Gebiet dann
tätig sein werden, das Stellplatzregulativ insoferne auch noch so zu
verbessern, dass gerade für die Leute, die dort wohnen werden, die
Pflichtstellplätze im größtmöglichen Ausmaß gesichert sein werden und dass das
Stellplatzregulativ bei den Büro- und Geschäftsflächen heruntergedreht wird.
Aber das ist auch im verkehrspolitischen Interesse. Wir wollen ja alle
gemeinsam, dass man im Grunde das Büro mit öffentlichen Verkehrsmitteln
erreicht und die Anbindung dazu mit zwei U-Bahnen natürlich auch eine ganz,
ganz besondere ist, die es dann sehr leicht ermöglichen wird, mit einer U-Bahn
oder mit einem hochrangigen öffentlichen Verkehrsmittel dorthin zu kommen.
Wissend sozusagen, dass die SPÖ in ihrer letzten
Wortmeldung auch noch einen Beschlussantrag zu einem ganz, ganz anderen Thema
einbringen möchte, nämlich über die EU-Dienstleistungsrichtlinie, wollen wir es
einfach für alle noch ein bisschen abkürzen, damit der letzte Redner es nicht
so notwendig hat, seinen Antrag lange auszuführen.
Wir haben einen sehr kurzen Antrag gemacht und ich
glaube, dem können wir alle sehr, sehr gut zustimmen, nämlich indem wir die
österreichische Bundesregierung in ihrem Bemühen, bei den Verhandlungen des
Rates auf EU-Ebene zur Umsetzung einer Richtlinie des Europäischen Parlaments
und Rates, Dienstleistungen im Binnenmarkt zum Abbau der Hürden für
grenzüberschreitend tätige Unternehmen unter Wahrung der sozialen Standards am
österreichischen Arbeitsmarkt unterstützen. Wenn wir das machen, Herr Kollege
Schieder, dann wird es nicht mehr notwendig sein, dass Sie noch einen weiteren
Antrag einbringen.
In diesem Sinne bedanke ich mich ganz herzlich. (Beifall
bei der ÖVP. – GR Christian Oxonitsch: Das ist einer von vier Punkten in dem
Antrag! Das ist einer von vier Punkten in diesem Antrag! Was ist mit den
anderen drei? Das zählt nicht bei euch!)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als
Nächster zum Wort gemeldet ist der Herr StR Herzog.
StR Johann Herzog (Klub der Wiener Freiheitlichen):
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Vorsitzender!
Was den Antrag vom Herrn Kollegen Gerstl betrifft,
glaube ich, brauchen wir eine schriftliche Ausfertigung, dann werden wir hier
weiterreden.
Zum Thema möchte ich nur sagen,
das, was Herr Kollege Maresch angesprochen hat, wo die Mitte
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