Gemeinderat,
51. Sitzung vom 17.12.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 89
gegeben wurde, präsentiert. Was bedeuten die Ergebnisse
für den Umgang der Stadt mit Anträgen auf die Errichtung von Wintergärten?
Ich ersuche um Beantwortung.
Amtsf StR Dipl Ing
Rudolf Schicker: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Wir haben in den letzten
Jahren feststellen können, dass sich die Innenstadt zu einer sehr lebhaften und
von vielen Touristinnen und Touristen, aber auch Wienerinnen und Wienern
intensiv genutzten Zone entwickelt hat. Wir erleben im Sommer die Schanigärten
in der Regel als Bereicherung, ab und zu auch als zu groß und daher als
Behinderung für die Wegbeziehungen. Wir konnten in den letzten Jahren
feststellen, dass Wintergärten auch international betrachtet in vielen Städten
sozusagen zum Repertoire der Gastronomie gehören.
Mittlerweile gibt es auch
in Wien drei solche Wintergärten, und es gibt eine Reihe von Ansuchen,
Wintergärten errichten zu können.
Wir haben daher die
Notwendigkeit gesehen, für Wintergärten Regeln aufzustellen, unter welchen
Bedingungen sie sinnvollerweise zu genehmigen sind und unter welchen
Bedingungen wir sie eher ablehnen würden beziehungsweise welche Mindesterfordernisse
eingehalten werden sollen. Diese Wintergärtenstudie ist von Architekt
Katzberger erarbeitet worden, und es lässt sich grundsätzlich einmal Folgendes
festhalten:
Erstens: Wintergärten sollten eher dort entstehen, wo
auch Schanigärten waren. Sie ersetzen daher in der Regel Schanigärten, machen
daher die Stadt aber auch weniger transparent. Daher sollten, wenn Wintergärten
gebaut werden, vor allem die Gehbeziehungen im Stadtraum berücksichtigt werden,
und es sollte die Orientierung für die Fußgänger weiterhin aufrecht bleiben
können. Außerdem muss natürlich auf die Architektur, gerade im
Weltkulturerbebereich der Innenstadt, Rücksicht genommen werden.
Damit die Orientierung erleichtert wird, sollen die
Wintergärten transparent, also einsehbar auch von außen, gestaltet werden und
wenige konstruktive Elemente aufweisen, sodass sie auch sehr leicht wirken. Sie
sollen auch nicht sehr tief gestaltet werden, sodass die Inanspruchnahme des
Gehsteiges nicht allzu groß wird, und sie sollen in der warmen Jahreszeit auch
öffenbar sein, so wie das in vielen Städten Europas der Fall ist.
Wir glauben, dass wir mit diesen Richtlinien, die
unter anderem auch beinhalten, dass wir auf der Ringstraße selbst keine
Wintergärten haben wollen, Wintergärten ansonsten aber, nach eingehender
Beratung und Diskussion, durchaus genehmigen könnten.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön. Herr GR Mag Chorherr hat auf die 1.°Zusatzfrage verzichtet. Wir
kommen somit gleich zur 2., die Herr Dkfm Dr Aichinger stellt.
GR Dkfm Dr Fritz Aichinger (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat! Sie haben
jetzt auch wieder erwähnt, wie es in den Gutachten drinnen steht, dass
sozusagen diese Wintergärten Schanigärten ersetzen sollen. Wie werden Sie dazu
stehen, wenn dann diese Betriebe im Sommer doch meinen, sie wollen einen
zusätzlichen Schanigarten haben?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr Stadtrat,
bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat! Wir
haben in der Studie auch eine Vorgangsweise festgehalten, die nicht darauf
hinzielt, dass wir Wintergärten en masse zulassen wollen. Dort, wo sie sind,
sollen sie aber an Standorten sein, wo Schanigärten schon waren, und sie sollen
nicht zu tief sein, also höchstens eine Tiefe von zweieinhalb Metern aufweisen,
würden wir uns vorstellen - das ist immer ein In-etwa-Maß. Und wenn dann davor
oder seitlich noch ein Schanigarten dazupasst, dann wird es sicher auch
weiterhin Schanigärten geben.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke.
– 3.°Zu-satzfrage: Frau GRin Trammer, bitte.
GRin Heike Trammer (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Die Haltung der
Stadt Wien zur Errichtung von Schanigärten und Wintergärten hauptsächlich der
Gastronomie ist ja eindeutig in wien.at nachzulesen, daher wundert mich die
Anfrage des Herrn GR Strobl an den eigenen Stadtrat ein wenig. Aber wie auch
immer. Was in der Studie und in dem Pressedienst der Stadt Wien nicht drinnen
steht, ist, wie viele Ansuchen auf Errichtung eines Wintergartens gestellt
wurden. Und wie viele erfüllen denn bis jetzt die Kriterien der MA 19?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr
Stadtrat, bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Frau Gemeinderätin!
Wir haben zurzeit sechs Ansuchen beziehungsweise Anfragen in Behandlung, und
wir haben derzeit eine einzige, bei der mit Zustimmung zu rechnen ist. Der Ort,
auf den sich das Ansuchen bezieht, befindet sich im Nahbereich des Rathauses
beim Burgtheater.
Vorsitzender GR Günther Reiter:
4. Zusatzfrage: Herr GR Fritz Strobl, bitte.
GR Friedrich Strobl
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Kommen die
Ergebnisse dieser Studie nur für die Innere Stadt in Frage und haben sie nur
dort ihre Gültigkeit, oder kommen die neuen Richtlinien auch in den anderen
Bezirken zur Anwendung?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr
Stadtrat, bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!
Diese Richtlinien kommen sehr wohl auch in allen anderen Bezirken zur
Anwendung, in besonderem Maße aber dort, wo wir uns in der Kernzone und in der
Pufferzone des Weltkulturerbes befinden.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön, Herr Stadtrat. - Wir kommen somit schon zur 5. Anfrage (FSP -
05883-2004/0001 - KGR/GM). Sie wurde von Frau GRin Dr Pilz gestellt
und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Gesundheit und
Soziales gerichtet: Seit wann steht fest, dass Herr Dr Marhold
Generaldirektor des Krankenanstaltenverbunds werden wird?
Ich ersuche um Beantwortung.
Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Sehr geehrte Damen und
Herren! Sehr geehrte Frau Gemeinderätin! Sie
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