Gemeinderat,
49. Sitzung vom 23.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 88
ja ist, zielorientiert eine flächen- und ressourcenschonende Waldpflege zu betreiben, um die Quellschutzwälder über mehrere Generationen hinaus nachhaltig zu schützen. Sie betreibt aber auch auf vielen anderen Flächen der Stadt einen Naturschutz, der nicht verordnet ist, sondern in Eigenkompetenz geschieht, um Erholungsgebiete der Stadt zu erweitern und auszubauen und um das Umweltbewusstsein der Erwachsenen und Kinder dieser Stadt zu fördern. Das geschieht mit vielen kostenlosen Angeboten, wie zum Beispiel den zwei Waldschulen, Lehrpfaden, dem Nationalpark-Camp und vielen Exkursionen, die in der Stadt in Bereichen der Umweltbildung möglich sind. Und all diese Angebote, denke ich, sind einmalig in einer Stadt.
Die schon vorher angesprochenen Maßnahmen zum
Naturschutz bedeuten aber auch eine konsequente Erweiterung von Schutzgebieten
des Wald- und Wiesengürtels. Dazu ein paar Zahlen. 1905 waren es 6 000
Hektar. Nach den beiden Weltkriegen ist diese Fläche auf 5 000 Hektar
gesunken. Seit 1980 wird sie laufend erweitert. Derzeit sind es ca 12 000 Hektar.
Das allein zeigt schon, wie Umweltpolitik in Wien gemacht wird, denn es ist
beachtlich, dass es bei den vielen Projekten der Stadterneuerung und
-erweiterung trotzdem zusätzliche Festlegungen zu solchen Projekten gibt.
2005 soll das 10-jährige Jubiläum des Wiener Wald-
und Wiesengürtels gefeiert werden. Es ist dabei vorgesehen, mit gezielten
Aktionen den Wert des Grüngürtels als grüne Lunge, seine Schönheit und seine
Bedeutung für die gesamte Region näher zu bringen. Damit sollen auch
nachhaltige Sicherstellungen eines funktionierenden Grünsystems diesseits und
jenseits der Stadtgrenzen garantiert werden.
Heuer wurde von den Ländern Niederösterreich und Wien
die Wienerwalddeklaration verabschiedet. Aufbauend auf die Wienerwalddeklaration
betreiben die beiden Länder nun gemeinsam Planungen, die zur Errichtung eines
Biosphärenparks Wienerwald nach den internationalen Kriterien der UNESCO führen
sollen. Ziel all dieser Maßnahmen ist, dass der Wienerwald als Natur- und Naherholungsraum
erhalten bleibt und gleichzeitig eine wirtschaftliche Entwicklung möglich wird.
Energy Globe Award, Pacific Flora 2004, Gold- und
Silberpreise, Entente Florale 2004 sind klangvolle Namen und keine Film- oder
Buchpreise, sondern internationale Auszeichnungen, die die MA 42 und
besonders die Blumengärten Hirschstetten heuer erhalten haben. Ich gratuliere
von dieser Stelle recht herzlich zu diesen Auszeichnungen. Der Energy Globe
Award ist eine internationale Ideenbörse im Kampf gegen globale Umweltzerstörung,
bei dem die MA 42 mit ihrem Programm zur energetischen Sanierung der
66 Glashäuser als Wien-Sieger hervorging. Das Projekt in den Blumengärten,
das das größte Einzelprojekt der Stadt ist und das nach Energy als konkretes
Modell der Stadt saniert wird, bringt jährliche Energieeinsparungen von
204 000 EUR. Die Blumengärten Hirschstetten als öffentliche
Stadtgärtnerei stellen damit eindrucksvoll unter Beweis, dass neben der
qualitativen Komponente die Wirtschaftlichkeit und der Umweltschutz einen hohen
Stellenwert einnehmen.
Natürlich finden die ursächlichen Aufgaben der
MA 42, wie die Errichtung und Erhaltung der öffentlichen Park- und
Grünanlagen, die Erhaltung des Baum- und Pflanzenbestandes in den Parks, im
Budget 2005 ihre finanziellen Grundlagen. Und ich habe es voriges Jahr schon
erwähnt: Das Stadtgartenamt sorgt für die optische Visitenkarte in der gesamten
Stadt, in deren Genuss sowohl die Bewohner als auch Touristen kommen.
Diese optische Visitenkarte verstärken die
Mitarbeiter der MA 48. Die gesammelten Müllmengen der Stadt verändern sich
geringfügig, und daher wird ein besonderes Augenmerk auf die Abfallvermeidung
gelegt, wie immer wieder neue Initiativen, die gestartet werden, zeigen, um dem
Trend der Wohlstandsgedanken der zivilisierten Gesellschaft entgegenzutreten,
die sich im erhöhten Verbrauch von natürlichen Ressourcen widerspiegelt. Es ist
ja vor wenigen Wochen vorgestellt worden die neue Sammlung für die Gelbe Tonne,
also die Plastikflaschen, und es wurden Hinweise gegeben auf lang angewendetes
Verhalten, um die hohen Mengen von Lebensmitteln im Müll näher zu bringen.
Vorgestellt wurde in den letzten Tagen von StRin Ulli
Sima und GR Chorherr das rot-grüne Projekt der Biogasanlage. Aus Mist wird
Strom gewonnen, und diese Anlage wird daher ein ökologisches Vorzeigeprojekt.
Der Baubeginn wird 2006 sein, weil nächstes Jahr die EU-weiten Vergabeverfahren
eingeleitet werden.
Zwei Beispiele der MA 48 zeigen, dass man auch
wirklich auf den Umweltschutz schaut. Einerseits werden Keilpflüge angeschafft,
die auch ressourcenschonend für die Straßen sind, dass nicht so viele
Aufgrabungen stattfinden müssen, wo nicht so viele Beschädigungen vom Pflügen
sind, weil ein variabler Verstellmechanismus ist. Das zweite Projekt:
Erdgasfahrzeuge, die in Zeiten der massiven Klimaerwärmung durch einen
geringeren Ausstoß von Emissionen einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz
leisten. Es werden nächstes Jahr 8°Stück von diesen Fahrzeugen angekauft.
Nun ein paar Gesamtzahlen zum Budget der Geschäftsgruppe
Umwelt. Es sind insgesamt 5 910 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
beschäftigt. Dazu kommen bei den Magistratsabeilungen 48, 42 und 49
866 Saisonarbeiter und 105 Mitarbeiter der EBS. Bei all diesen
Mitarbeitern möchte ich mich herzlich bedanken für die bis jetzt geleistete
Arbeit und für die Erstellung dieses Budgets, das in einem oder anderen
Bereichen Abstriche, aber auch Zuwächse für innovative Projekte bringt.
Gesamt gesehen gibt es da keine gravierenden
Änderungen zum Vorjahr, und ich bin trotzdem sicher, dass die Qualität des
Umweltschutzes und damit die Lebensqualität für alle Wienerinnen und Wiener
weiter verbessert werden kann und daher die erfolgreiche SPÖ-Umweltpolitik
fortgesetzt wird. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Als nächster Redner ist Herr GR Parzer am Wort.
Frau GRin Sommer-Smolik hat sich streichen lassen.
GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin! Meine sehr
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