Gemeinderat,
49. Sitzung vom 22.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 76 von 123
aus Verbesserungen für die mobilen Schwestern. Ich denke, dass eine Parkerlaubnis für die mobilen Schwestern, ähnlich wie für die Ärzte, Arzt im Dienst, doch keine Schwierigkeit sein darf. Ich verstehe nicht, warum das eine Unmöglichkeit darstellt und warum der Vorsitzende der Gewerkschaft sagt, dass es eh nur ein Drittel der Schwestern sind, die fußläufig unterwegs sind und dass es gar nicht notwendig ist, so eine Parkerlaubnis für die Schwestern zu machen. Der Herr Geschäftsführer vom Fonds Soziales Wien, Herr Peter Hacker, hat mir wenigstens auf mein Schreiben geantwortet, einen positiven Willen bezeugt und in Aussicht gestellt, dass er versuchen wird, eine positive Lösung zu finden, wofür ich dankbar bin. Aber ich glaube, wir sollten diese Lösung rasch finden, denn die Arbeit der mobilen Schwestern wird nicht weniger und sie wird auch nicht leichter.
Sehr geehrte
Damen und Herren, auf Grund der Fakten und der Beispiele, die ich gebracht habe
- aus Zeitgründen habe ich nur einige Beispiele gebracht - sowie auf Grund der dürftigen
Unterlagen, die wir als Gemeinderäte bekommen, nicht einmal Gemeinderäte von
der SPÖ kennen den Controllingreport, ist es seriöserweise nicht möglich,
diesem Voranschlag zuzustimmen. Im Übrigen können auch Fachleute in diesem
Budgetvoranschlag nicht erkennen, wo sich die Elemente der Pflegemilliarde
befinden. So können wir diesen Voranschlag nicht unterstützen. (Beifall bei
der FPÖ.)
Vorsitzende
GRin Heidemarie Unterreiner: Als nächste Rednerin ist Frau GRin
Stubenvoll gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Erika Stubenvoll
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!
Es ist jetzt
hier sehr viel von der Opposition gesagt worden. Ich möchte zuerst vorausschicken,
so wie ich die Frau StRin Brauner kenne, ist sie sicher eine Frau, die sowohl
sorgsam als auch mit Augenmaß ihre Entscheidungen trifft, aber die
Entscheidungen auch im Sinne der Menschen dieser Stadt trifft und die sicher
mutig und offen für Innovation ist. Sie wird auch die schwierige Situation, die
auf Grund der Politik der Bundesregierung entstanden ist, bravourös meistern.
Ich bin zuversichtlich, dass wir weiterhin eine gute sozialdemokratische
Sozialpolitik in dieser Stadt machen werden! (Beifall bei der SPÖ.)
Zu meinen
Vorrednerinnen, ganz kurz:
Frau Dr Pilz,
ich kenne die Probleme der TurnusärztInnen. Meine Tochter war selbst in dieser
Lage. So arg, wie Sie es geschildert haben, ist es nicht, also so, dass die Verzweiflung
so arg ist. Es ist eine schwierige Arbeitssituation, das gebe ich zu. (GRin
Dr Sigrid Pilz: Ihrer Tochter ist es wahrscheinlich besser ergangen!) -
Nein, meiner Tochter ist es nicht besser gegangen. Sie hat sehr oft geklagt,
aber es gibt sehr viele Bestrebungen in diesem Bereich, die Situation zu
verbessern. Ich nenne nur eines, das ist das Pilot-Projekt “Tutoren“, wo auch
vom KAV Tutoren ausgebildet werden, die speziell den TurnusärztInnen zur
Verfügung stehen und die auch die nötigen pädagogischen Ausbildungen bekommen.
Es gibt Ansprechpersonen für Turnusärzte in jedem Spital und es werden zum
Beispiel - meine Tochter war im Donauspital - jeden Dienstag Fortbildungen für
die Turnusärzte angeboten. Also es ist nicht so, dass da gar nichts gemacht
wird. Aber ich gebe Ihnen Recht, dass auch noch einiges verbessert werden kann.
Ich kann mir
nicht vorstellen, dass in Wien 13,8 Prozent durchfallen. (GRin Dr Sigrid Pilz: Doch!) Das müsste
man noch einmal verifizieren.
Zur Dialyse:
Sie wissen, auch hier sind schon Verbesserungen eingeleitet worden. Wir haben
im Hanuschkrankenhaus zusätzliche Betten, im Donauspital eine Steigerung auf
5°Betten in drei Schichten. Im Kaiser-Franz-Josef-Spital haben wir von 6°auf
10°Betten erweitert und in nächster Zeit auf 12 mit drei Schichten. (GRin Dr
Sigrid Pilz: Was wird mit den Containern, die die Frau Dr Pittermann
versprochen hat!)
Das kann
ich Ihnen jetzt nicht sagen. Das wird die Frau Stadträtin dann entscheiden. Wir
wollen eigentlich den Menschen nicht unbedingt im Container unterbringen. (GRin
Dr Sigrid Pilz: Nein, aber die Frau StRin Pittermann wollte es!) Wir werden
eine andere Lösung finden. (GRin Dr Sigrid Pilz: Das war schon fix
ausgemacht!)
Zur Frau
Korosec möchte ich sagen, wir werden nicht aufhören, hier über den Bund zu
reden. Man muss hier auch über den Bund reden und klar und deutlich festhalten,
welche Verschlechterungen die Menschen in dem Zeitraum, in dem die
schwarz-blaue Bundesregierung besteht, hinnehmen mussten. Wenn nicht wir, wer
soll es sonst tun?
Ich möchte
auch zu den Ordensspitälern noch eine Bemerkung machen. Die Ordensspitäler in
Wien sind sicher sehr gut, aber sie bieten nicht die Spitzenmedizin und sie
können sich ihre Patienten aussuchen. Die städtischen Spitäler nehmen alle Patienten,
die aus Wien und aus den umliegenden Bundesländern kommen.
Zur Frau
Schmalenberg: Der Herr Scheibner wollte 2,6 Milliarden EUR bei den
Spitälern einsparen. Ich hätte gerne gehört, was Sie dazu sagen, wenn Sie jetzt
uns kritisieren, dass wir hier Einsparungen treffen, was übrigens nicht stimmt,
weil das Budget auch für die städtischen Krankenhäuser mehr geworden ist.
Ich möchte jetzt noch ein paar
Bemerkungen vorausschicken, auch zur Situation der Menschen in Österreich im
Jahr 2004 und zur Situation des Sozialstaats. Das ist mir besonders
wichtig. Ich habe in einer Zeitung gelesen, dass schon 1997 der ÖVP-Klub eine
Klubsitzung abgehalten hat, wo der Volkswirtschafter Karl-Christian von
Weizsäcker folgende Bemerkungen gemacht hat: „Es gäbe ein Übermaß an
Sozialstaat. Es sei unethisch, diesen Sozialstaat beizubehalten. Die
Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer sei zu groß.“ Diese Ideologie setzt sich
weiter fort, auch in der Politik dieser Bundesregierung. Es gab zwei Jahre
später keine große Koalition mehr und in Österreich wurde es salonfähig,
neoliberalistische Aussagen zu treffen. Es ist Tatsache, dass die ÖVP in der
Sozialpartnerschaft schon lange den
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