Gemeinderat,
47. Sitzung vom 22.10.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 48 von 82
sagen Sie sofort, da widmen Sie nicht mit, weil das
nicht Ihr Klientel ist, das nur Kleingärtner sind. Das heißt, Sie sprechen sich
definitiv gegen Kleingärtner aus! (GR Günter Kenesei: Gegen Eklw!) Gegen
Eklw! Das heißt aber auch, Sie sprechen sich gegen Kleingärtner aus!
Nur eine Zwischenbemerkung zum Grünland: Ich glaube,
darin sind sich alle Parteien einig, dass die Pächter dort endlich die Widmung
bekommen, dort dementsprechend eine Entwicklung für ganzjähriges Wohnen nehmen
können. Es wird viele geben, die dann natürlich ihr Hauptdomizil dorthin
verlegen wollen, weil sie ganzjährig in ihrer grünen Landschaft leben, was auch
eine Bedeutung für die Wiener Wirtschaft hat, weil es natürlich auch notwendig
ist, dass diese Flächen verbaut werden. Ich glaube, das ist für die Wirtschaft
der Stadt, auch wenn es nicht viel ist, doch ein kleiner Beitrag. Wir haben
heute schon sehr viel über die Eiskälte der Bundesregierung und über die
Unbereitschaft zu investieren gehört. In diesem Fall ist es zwar nur ein
kleiner Schritt, aber die Wirtschaft kann so wenigstens dort belebt werden.
Kommen wir noch einmal zu den Bewohnern des
Plangebiets: Wir haben 13 000 Menschen, die dort leben. Wenn diese
einkaufen wollen, wenn sie Lebensmittel haben wollen, haben sie derzeit die
Möglichkeit von zwei Kleinmärkten. Sie können dort nicht ganz einfach einen
Großeinkauf tätigen, was bedeutet, sie müssen sich ins Auto setzen. Eigentlich
ein Argument, das Sie nicht gern haben. (GR Günter Kenesei: Sie glauben ja
nicht im Ernst, dass die zu Fuß dort hingehen!) - Wenn der Konsument dort
das Stück mit dem Auto fährt, machen wir uns nichts vor, hat er nur eine kurze
Wegstrecke zurückgelegt und er braucht nicht über die A23 in die Shoppingcity
oder in den 11. Bezirk oder in den 22. Bezirk zu fahren. Also die Wegstrecken
werden wesentlich kürzer. Aber er hat auch die Möglichkeit, zu Fuß hinzugehen
oder, wie Sie es wollen, die Raderschließung ist im Prater nicht so schlecht (GRin Waltraud Cécile Cordon: Großeinkauf!),
er kann auch mit dem Fahrrad einkaufen fahren, was ihm jetzt nicht gelingt. (GR Kurth-Bodo Blind: Die Achtzigjährigen
fahren mit dem Rad einkaufen?)
Was Sie bei der ganzen Geschichte Einkaufszentrum
überhaupt nicht interessiert, ist dass wir dort eine Entwicklungsachse haben,
wo in den nächsten Jahren noch einige Wohnungen entstehen werden. Weit über
tausend Wohnungen, weit über tausend Arbeitsplätze werden dort entstehen und
natürlich auch eine Infrastruktur suchen. Reden wir heute mit Bediensteten der
MA 67, welche Möglichkeiten sie haben, Mittagessen zu gehen. Sie haben,
wenn es gut geht, die Alternative, sich zwischen zwei Würstelständen zu
entscheiden, was nicht schlecht, aber auf die Dauer sicher keine adäquate
Versorgung für eine Großstadt wie Wien ist.
Wie schaut das mit dem Investor wirklich aus? Da
kommt ein Investor, hat eine gute Idee, die in dem Bezirk nicht unangenehm ist,
weil wir dort eben jenes Manko haben, dass keine Nahversorgung stattfindet. Wir
hätten es uns einfach machen und sagen können, wir machen dort irgendetwas in
der Flächenwidmung, große Diskussion und dann ist es vorbei. Sehen Sie, genau
das ist jenes, was Sie uns immer vorwerfen, dass es Flächenwidmungen auf Zuruf
gibt! Das passiert eben nicht! Da wird es einen schnellen Entscheidungsprozess
geben, aber es gibt einen Diskussionsprozess und Sie haben den
Diskussionsprozess mit allen Debattenbeiträgen nicht begonnen, sondern bereits
fortgeführt. Ich glaube, genau dieser Weg ist der richtige.
Das einzige, was Sie vermutlich bei uns, in dieser
Stadt, nicht vertragen, und da ist das Beispiel der Wiener Messe schlagend,
ist, wie schnell man Projekte umsetzen kann. Denken wir an die Wiener Messe.
2001 beschlossen, 2004 waren alle bei der Eröffnung dabei. Ein Superprojekt in
unmittelbarer Umgebung. Das heißt, es ist der Beweis geliefert, wenn man sich
etwas für diese Stadt vornimmt, wird es auch schnell umgesetzt. Aber die
Lernfähigkeit der Opposition ist in dieser Stadt immer sehr mühsam und ich will
jetzt nur eines zitieren: Denken Sie nach, was ist in diesem Hause gesprochen
worden ist, als es um die Donauinsel gegangen ist. Jeder war dagegen. Damals
hat die Sozialistische Partei, wie sie damals noch geheißen hat, diesen Weg
beschritten und bei der Eröffnung waren sämtliche Parteien anwesend. Ich bin
davon überzeugt, wenn dann dieses Einkaufszentrum entsteht und die
Infrastruktur in diesem Gebiet vorhanden ist, werde ich von sämtlichen
Fraktionen bei der Eröffnung die Zuschauer in der ersten Reihe sehen.
Ich gehe jetzt wieder zurück zum Akt. In diesem Akt
steht es nicht, aber wir sind eben dynamisch. Es wird schnell gehen, dort die
dementsprechende Infrastruktur aufzubauen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Der Kollege Neuhuber hat sich zu einer zweiten
Wortmeldung gemeldet. Er hat noch 6°Minuten.
GR Mag Alexander Neuhuber (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Herr Kollege Hora, darf ich mich vorstellen, mein
Name ist Alexander Neuhuber, Gemeinderat seit 8°Jahren. (GR Christian Oxonitsch: Schauen sie nach! Die Korrektur ist schon
draußen! Nur, dass Sie es nicht verschlafen!) Ich muss es noch dazu sagen.
Man weiß ja nicht, ob es bei Ihnen Absicht ist oder nicht Absicht ist. Das ist
nicht wirklich elegant. Also Neuhuber, wollen wir das einmal klarstellen.
Sie haben auf keine der von mir aufgeworfenen Fragen
geantwortet. Das war eine ganze Reihe: Warum zum Beispiel zu dem tollen
Investor, der sich gemeldet hat, wie Sie vorhin gerade erwähnt haben, keine
Ausschreibung gekommen ist? Warum das nur einer ist? Warum hier nicht in den
Wettbewerb gegangen wird? Darauf kamen keine Antworten.
Deshalb habe ich mich gemeldet,
weil ich auf Ihre Frage sehr wohl Stellung nehmen möchte, Herr Kollege Hora.
Sie haben mich interessanterweise mit den Geschäftsmieten in der Taborstraße in
Zusammenhang gebracht. Es tut mir Leid, der Zusammenhang ist mir zwar nicht
ganz klar, aber ich sage es Ihnen gern. Sie
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