Gemeinderat,
46. Sitzung vom 23.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 106 von 119
Form ist, die wir hier vorgeschlagen haben, bezweifle ich, weil ich glaube, dass wir wieder eine abschlägige Antwort bekommen werden, so wie das schon in den letzten Jahren der Fall war. Ich würde mir aber trotzdem eine Debatte im Ausschuss beziehungsweise im Gemeinderat wünschen. – Danke.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort ist niemand mehr
gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen und die Frau Berichterstatterin hat
das Schlusswort. Bitte schön.
Berichterstatterin GRin Laura Rudas: Auch heuer gibt es
wieder die JungbürgerInnenveranstaltung. Auch heuer wurden wieder alle
Jugendlichen, die 18 Jahre alt geworden sind, eingeladen, eine
Veranstaltung zu besuchen: Drei Clubbings im Rathaus, wobei eines in Verbindung
mit einem Kinoabend ist. Zusätzlich gibt es heuer vom 12. bis 14. November
ein Vienna Fit-Festival in der Stadthalle, wo über 50 Sportarten, mehr als
500 Fitnessgeräte und jede Menge Showprogramm genossen werden können.
Heuer erhalten vier Jungbürgerinnen und Jungbürger mit der Einladung einen
Laju-Navigator, einen Landesjugendnavigator. Das ist eine CD-Rom, die mit ihren
über 3 000 Links Adressen und Tipps zum Leben in Wien gibt. Auf
dieser CD-Rom sind zur Information auch Links, wie man sich in der Stadt Wien beteiligen
kann über Partizipationsprojekte, über Demokratiepaket und vieles andere.
Ziel dieser Jungbürgerinnenveranstaltung und Jungbürgerveranstaltung ist
die Verbesserung des Verhältnisses der jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger zum
Gemeinwesen und zur Kommunalpolitik und ich glaube, es ist ein guter Weg, das
auch zu einem Fest im Rathaus zu machen. Aber natürlich will man auch auf nun
bestehende Mitwirkungsmöglichkeiten aufmerksam machen. Das kann man auch unter
anderem mit dieser CD-Rom.
Wien bietet natürlich auch Partizipationsmöglichkeiten vieler Art und
das Jungbürgerinnen- und Jungbürgerfest ist nur eine Möglichkeit, wie man junge
Menschen ins Gemeinwesen stärker inkludieren kann und stärker mit einbinden
kann. Ich bitte deshalb um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke schön.
Wir kommen somit zur Abstimmung.
Wer von den Damen und Herren für die Postnummer 18 ist bitte um ein
Zeichen der Zustimmung. – Das ist mit großer Mehrheit ohne die Stimmen der
GRÜNEN so beschlossen.
Wir kommen somit auch gleich zur Abstimmung über den Beschluss- und
Resolutionsantrag der GRÜNEN betreffend parlamentarische Jugendpartizipation.
Der Antrag ist in formeller Hinsicht die Zuweisung des Antrags an den
Gemeinderatsausschuss für Bildung, Jugend, Information und Sport.
Wer dafür ist bitte um ein Zeichen. – Ich stelle Einstimmigkeit fest.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 19 der Tagesordnung zur Verhandlung.
Sie betrifft die Erhöhung der Pflegegebührensätze ab 1. Jänner 2005
für die von der MA 11 geführten sozialpädagogischen Einrichtungen und der
GR Wutzlhofer, der schon am Rednerpult ist, wird einleiten.
Berichterstatter GR Jürgen Wutzlhofer: Ja, das mache ich
und bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist die
Frau GRin Jerusalem. Ich erteile es ihr.
GRin Susanne Jerusalem (Grüner Klub im Rathaus):
Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Wenn jemand als Gast den Nerv hätte, so eine Gemeinderatssitzung einmal
wirklich mit Aufmerksamkeit zu verfolgen, dann hätte er heute ein Sittenbild
der absoluten Mehrheit der SPÖ erleben können! Wie es da zugeht, wo immer es um
Parteipolitik und Freunderlwirtschaft, um Seilschaften, um Machenschaften geht
und wie die SPÖ da über alles drüberrollt, das ist schon wirklich sagenhaft,
ja, ein echtes Sittenbild dieser Stadt! (GR Harry Kopietz kopfschüttelnd:
Was Sie da behaupten!) Herr Kopietz! Da schüttelt der Richtige den Kopf. Da
finde ich, das freut mich richtig!
Dass ausgerechnet Sie den Kopf schütteln, weil ich finde, Sie sind da
ganz richtig. Sie nicken jetzt, also auch richtig. (VBgmin Grete Laska: Die
moralische Instanz des Hauses spricht!) Die moralische Instanz des Hauses. (VBgmin
Grete Laska: In Ausschüssen nicht mehr involviert!) Ihr moralisches
Gewissen; nachdem Sie keines mehr haben, stelle ich mich gerne zur Verfügung. (GR
Kurt Wagner: Es geht darum, wer ein Niveau hat und wer nicht!) Und nun es
geht natürlich weiter in dieser Art und Weise.
Meine Damen und Herren, die GRÜNEN stimmen selbstverständlich
der Erhöhung der Tagsätze zu. Ganz klar.
Was aber genauso wichtig dazuzusagen ist, ist dass
die Tagsätze jetzt nicht so hoch sind, wie sie eigentlich gebraucht würden.
Würde man wirklich die Möglichkeit schaffen wollen, dass in den Wohngemeinschaften
pädagogische Arbeit auf dem höchsten Stand geleistet wird, und genau das ist
es, was genau diese Gruppe von Kindern brauchen würde, dann würden wir andere
Tagsätze benötigen, und zwar auch in den privaten Einrichtungen.
Ich möchte in diesem Zusammenhang, weil es nicht nur um Erhöhungen,
sondern bei Ihnen auch immer um Einsparungen geht, auf das Jahr 2003
hinweisen, denn wären nicht andere Skandale im Vordergrund gestanden - ich
erinnere an den Pflegeheimskandal, ich erinnere an das Sparen bei den Schulen,
an das gescheiterte Paket der Grausamkeiten -, dann hätten wir ganz sicher über
die Kürzungen gesprochen, die im Rahmen der MA 11 bei den
Wohngemeinschaften, beim Jugendamt und so weiter ständig von Ihnen vorgenommen
werden.
In Erinnerung möchte ich schon
rufen, ich möchte gleich jetzt sagen, dass ich nicht hören will, dass 2004 noch
einmal so viel gespart wurde und dass 2005 weiter gespart wird. Angekündigt ist
es ja schon. Es gibt ein Gerücht (GR Heinz Hufnagl: Vielleicht stammt es aus
Ihrer eigenen Küche!), dass die MA 11 aufgefordert ist, eine weitere
Million einzusparen, bevor sie auch nur
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