Gemeinderat,
46. Sitzung vom 23.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 99 von 119
selbstverständlich zu leisten hat und ein bissel ein Geld bleibt bei der Schule. Daher ist der Schulgemeinschaftsausschuss üblicherweise auch dazu zu gewinnen, dass das so passiert. Es ist so nur nicht in Ordnung, es ist nicht in Ordnung.
Dass diese ganze Konstruktion nicht in Ordnung ist, hat auch der
Rechnungshof schon kritisiert und das nicht erst ein Mal. Er hat das wiederholt
kritisiert, indem er festgestellt hat, dass dieser Kultur- und Sportverein der
Wiener Berufsschulen eine Einrichtung der außerschulischen Jugendbetreuung ist.
Das gehört der Gemeinde, das ist völlig zweifelsfrei und wenn das der Gemeinde
gehört, dann soll die Gemeinde hier auch die Kosten tragen. Das soll etwa von
den Einrichtungen der Schulverwaltung - gemeint ist der Stadtschulrat - sauber
getrennt werden und genau das passiert seit Jahr und Tag nicht! Sie vermischen
das und die Kritik des Rechnungshofs ist Ihnen in Wahrheit eigentlich, so habe
ich den Eindruck, wurscht. Sie machen das so weiter, wie Sie es bislang gemacht
haben.
Es ist so, und da habe ich jetzt von Lehrern auch Berichte bekommen,
auch in der Sorge natürlich, dass ihnen das möglicherweise ein bisschen schaden
könnte, aber sie haben mir zumindest einmal den Hinweis gegeben, dass man sich
diesem Kultur- und Sportverein und seine Art, wie er abrechnet, einmal mehr
widmen sollte. Und, Frau Vizebürgermeisterin, ich lade Sie dazu wirklich
herzlich ein, das einmal zu tun. Es steht in Ihrem Verfügungsbereich, einmal zu
schauen, wie das dort denn so ist, ob beispielsweise Kassiere gleichzeitig
Rechnungsprüfer sind, was eine wirklich ungewöhnliche Konstruktion ist, aber
möglicherweise auch eine sehr ökonomische, wofür ich zwar Verständnis habe,
aber im Sinne von „Die einen tun es und die anderen kontrollieren es“
entspricht das mit Sicherheit nicht.
Ich würde Sie daher einladen, einmal die Belege, die dort aufgehoben
werden, zu kontrollieren, wofür die Gelder konkret verwendet werden und auch
denjenigen, die hier die Zahlungen leisten, die hier ihre Spenden leisten, den
Schülern, klar zu sagen, wofür diese Gelder verwendet werden. Der Kultur- und
Sportverein soll auch gegenüber den Berufsschülerinnen und Berufsschülern
Rechenschaft ablegen, denn wenn die zahlen, sollen sie auch erfahren, wofür das
Geld verwendet wird.
Wenn Sie sagen, was ich annehme, dass der erhöhte Aufwand jetzt auf die
Betreuung der Bibliotheken zurückzuführen ist, dann ist das klar. Das wird Geld
kosten, keine Frage, aber ich muss gestehen, ich habe ein wenig ein reduziertes
Vertrauen, dass das bei den Bibliotheken besser werden wird als das bei der
Vereinsverwaltung der Fall ist, so wie ich den Kultur- und Sportverein
einschätze, wie er arbeitet.
Daher haben wir uns jetzt entschlossen, dass wir dem Kultur- und
Sportverein, nachdem wir ihm in den letzten Jahren durchaus wieder einen
Vertrauensvorschuss eingeräumt haben und der Subvention zugestimmt haben,
diesmal keine Zustimmung geben werden - falsch, wir werden der Subvention von
455 500 EUR keine Zustimmung geben. Erst gehört das dort klar und
transparent vorgelegt, dann kann man darüber reden, wie viel Geld der Verein
tatsächlich benötigt. Wenn die Strukturen sauber sind, wenn es eine klare
Trennung zwischen den verschiedenen Verwaltungskörpern gibt, wenn hier Klarheit
besteht und wenn das sauber geregelt ist, dann kann man wieder über
Subventionierung reden, vorher nicht. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Barbara Novak:
Danke Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren! Lieber Kollege RUDOLPH!
Ich finde es zwar traurig; ich für meinen Teil und ich glaube, ich
spreche für meine ganze Fraktion, kann sagen, dass das Vertrauen, das wir in den
Kultur- und Sportverein haben, noch immer 100-prozentig vorhanden ist und in
keinster Weise getrübt oder gebrochen ist. Nicht nur das Vertrauen in den
Kultur- und Sportverein ist vorhanden, sondern auch das Vertrauen in die
Fachabteilung, die diese Subvention für uns hier ausarbeitet und vorbereitet.
Auch hier haben wir das Vertrauen in die Kolleginnen und Kollegen in der
MA 13, die auch die Abrechnungen kontrollieren und den Kultur- und
Sportverein zum Teil ja auch inhaltlich in der Konzeptionierung begleiten. Also
hier sehe ich überhaupt keinen Grund der Kritik.
Ganz im Gegenteil, ich halte es für sehr wichtig und notwendig und das
kommt auch aus dem vorliegenden Akt sehr deutlich hervor, dass all jene
Beteiligten, die hier auch im Verbund der Schule agieren und Angebote
mitgestalten, diese auch mittragen, diese auch in Form von ehrenamtlichen
Engagements in Vorstandfunktionen et cetera umsetzen und so dazu beitragen,
dass der Kultur- und Sportverein sein Angebot für die BerufsschülerInnen auch
in dem Ausmaß anbieten kann.
Weil Sie kritisiert haben - mich leider herausgepickt haben und ich weiß
nicht, was ich Ihnen gemacht habe -, dass ich hier als Berichterstatterin kein
Anfangswort oder einführende Worte zu diesem Akt gesprochen habe, möchte ich es
jetzt nachholen und zwei besondere Punkte herausstreichen, die ich für ganz
wichtig halte, die nächstes Jahr umgesetzt werden sollen.
Das eine ist der Schwerpunkt Jugend und Gesundheit, wo sehr intensiv im
Bereich von Essstörungen, Prävention von Essstörungen, vor allem mit jungen
Mädchen gearbeitet werden soll. Das ist ein sehr, sehr wichtiger Bereich und
ich denke, vor allem im Berufschulsektor gibt es hier einiges an Bedarf. Auch
das ist eine Aufgabe des Kultur- und Sportvereins, solche Tendenzen aufzugreifen
und zu bearbeiten.
Und zweitens freut es mich sehr,
vor allem als Vorsitzende der Freunde der Büchereien Wien, in einer anderen
Funktion, die ich ausführen darf, dass die Überleitung der Lehrlingsbüchereien
hervorragend funktioniert hat und der Kultur- und Sportverein hier neue
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