Gemeinderat,
46. Sitzung vom 23.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 119
verzichten müssen!)
Ich
sage es Ihnen ganz anders: Wir müssen auf die Garagenförderung verzichten. Wir
können über Garagen sprechen, weil bei allen anderen Geschichten heißt es, es gilt
der Markt, der Markt ist alles und der Markt regelt die Sachen. (GRin Nurten
Yilmaz: Nicht immer!) Aber gerade bei den Parkgaragen gilt das überhaupt
nicht, weil die Parkgaragen muss man subventionieren, einen Autostellplatz! Je
mehr ich darüber nachdenke, dass man für einen einzigen Autostellplatz
11 000 EUR real subventioniert und 21 800 EUR als
Förderdarlehen gibt, umso absurder erscheint angesichts der auf Wien
zukommenden Probleme diese Art der Garagenförderung.
Wenn
Sie Garagen bauen wollen, dann bauen Sie sie unter Einbeziehung der
Bevölkerung, dann bauen Sie sie nicht unter Parks, dann bauen Sie sie, indem
Sie für das Umfeld eine Veränderung Ihrer gesamten
Verkehrsbewältigungsstrukturen vornehmen, dann bauen Sie sie zu marktkonformen
Preisen und indem Stellplätze auf der Oberfläche zurückgebaut werden. Dann
könnten wir uns durchaus vorstellen, an manchen Plätzen auch einmal einer
Garage zuzustimmen. Es ist nicht so, dass wir alle kein Auto benutzen, dass wir
alle keine Garage in Anspruch nehmen, aber Wien hat momentan, insbesondere bei
den bevorstehenden Finanzausgleichsverhandlungen, nicht allzu viel Gutes zu
erwarten und da sollten wir uns wirklich einmal ernsthaft überlegen, wie man
mit denjenigen Millionen, die man tatsächlich noch ein bisschen frei hat,
umgeht. Wenn man da wirklich glaubt, das müssen die Volksgaragen sein, dann ist
man damit meines Erachtens nach vollkommen am falschen Dampfer! - Ich danke
sehr. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die
Debatte ist somit geschlossen.
Herr
Berichterstatter, bitte.
Berichterstatter
GR Mag Andreas Schieder: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Ich
möchte der sehr ausführlichen Debatte nicht mehr allzu viel hinzufügen. Ich
möchte aber schon betonen, dass die Zuwachsraten den Zuwachs im Autobesitz oder
und in der Anmeldung von Autos widerspiegeln, Verkehrspolitik sich
allerdings darum kümmert, Verkehrsströme sinnvoll zu gestalten und den Modal
split zu verbessern, sprich auch den Modal split vom Auto weg hin zu
Umweltverbund, Verkehr zu organisieren. Dazu ist es auch notwendig, dass die,
die einen Autobesitz haben, ihr Auto auch stehen lassen können.
Gleichzeitig haben wir in der Debatte gelernt, dass
es auch Interessen gibt, die dort noch gepflegt werden, von jungen Bäumen und
jungen Menschen, nämlich in dem Zusammenhang, dass mitunter auch Lebensraum neu
geschaffen und neu gestaltet wird, an der Oberfläche mitunter nach einer
Garagenerrichtung wie am Manes-Sperber-Platz sogar mehr an Parkfläche zur
Verfügung steht als vorher.
Ich möchte noch die Zahlen ansprechen.
21 800 EUR, vom Kollegen Margulies genannt, sind die Höchstgrenze der
Förderung, sind eine Maximalgrenze. Man sollte als Nachrechenkünstler des
Hauses durchaus berücksichtigen, dass eine Höchstgrenze niemals die ist, die
dann auch ausgeschöpft wird. Wir wissen von den zuständigen Stellen, dass die
Kosten nach der Abrechnung, die überprüft wird, nicht nur bis zu
15 000 EUR betragen, also durchaus wesentlich darunter liegen, zum
Beispiel 18 600 EUR, 16 000 EUR, 15 500 EUR und
so weiter, weil es am Ende des Baugeschehens mit den förderbaren Kosten und den
Parkplätzen eben ausgerechnet wird und es auch Teile der Errichtungskosten
gibt, die eben nicht förderbar sind und nicht gefördert werden.
Warum zwei statt vier? Das liegt einfach nicht an
einem Nachdenkprozess der SPÖ, den es permanent gibt, sondern es gab einen
Rechenprozess der MID Gesellschaft, die nach diesem Rechenprozess ihre
Bereitschaft, zwei dieser Projekte zu betreiben, zurückgezogen hat. (GR Dipl Ing Martin Margulies: Ich
glaube, es war ein bisschen anders, aber das macht nichts!)
Ich möchte schon noch auf eines hinweisen, weil in
der Debatte auch gefallen ist, die Förderung ist das Problem, die Garage an
sich nicht. Bei diesen zwei Akten, die wir jetzt beschließen, geht es nicht um
die Förderung, sondern um die Einräumung des Baurechts, also nur um die
Errichtung der Garage an sich. So gesehen sollte man, wenn man diesen Satz ernst
nimmt, eigentlich auch diesem Akt zustimmen, auch angesichts dessen, dass alle
Anmeldelisten für solche Garagenprojekte uns durchaus immer wieder Recht geben.
(Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Wir kommen nun zur
Abstimmung.
Ich darf zuerst über die Postnummer 64 abstimmen.
Ich bitte dafür um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrstimmig, ohne
die GRÜNEN, angenommen.
Postnummer 66.
Ich bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Das gleiche Stimmverhalten,
mehrstimmig ohne die Grünen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 67 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft den Verkauf der Liegenschaft EZ 3524 in der KatG
Brigittenau.
Frau GRin Schubert, bitte schön.
Berichterstatterin GRin Ingrid Schubert: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zum Wort gemeldet ist
Frau GRin Mag Vassilakou. - Bitte.
GRin Mag Maria Vassilakou (Grüner Klub im Rathaus):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine Damen und
Herren!
Diese Rede richtet sich nicht an
die Mitglieder des Wohnbauausschusses, weil ich gehe davon aus, dass sie genau
wissen, was hier verhandelt wird. Sie haben hoffentlich auch Akteneinsicht
genommen und in dem Akt den Brief gefunden, den ich hier vorlesen möchte.
Eigentlich möchte ich mich eher an alle anderen wenden, von denen ich zumindest
davon ausgehe, dass sie
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