Gemeinderat,
45. Sitzung vom 01.07.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 93
Es sind das weder Freunde noch sonst was. Dass man mit vielen Künstlern in der Stadt auch per Du ist, finde ich, sozusagen, wenn sich eine nähere Arbeitsbeziehung ergibt, für durchaus normal, aber das ist so wie in jedem anderen Geschäftsbereich auch, jedenfalls wie in jedem anderen professionellen Bereich.
Und noch einmal: Diese Frage müssten Sie ja auch
stellen in Bezug auf viele Kulturschaffende im Bereich der Bezirksfestwochen,
diese Frage müssten Sie auch für viele Veranstaltungen, Events und Ereignisse
stellen, die im Bereich der Bezirke, der Bezirkskultur laufen. Dort
hinterfragen Sie ja auch nicht, ob beispielsweise diejenigen, die am
Spittelberg aktiv sind, irgendwo parteipolitisch tätig sind. Ich weiß auch
nicht, ob die Veranstalter und die Organisatoren des Festivals oder der
Operettenfestwochen in der Krieau parteipolitisch aktiv sind. Ich weiß es auch
nicht, es ist mir auch herzlich egal, genauso wie mir das im Fall des Adi
Hirschal egal ist und die Vermutungen, die Sie hier hegen und tätigen,
entbehren jeder Grundlage.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke,
Herr Stadtrat.
Die 4. Anfrage (FSP/02813/2004/0001-KSP/GM)
wurde von Herrn GR Peter Juznic gestellt und ist an den amtsführenden Stadtrat
der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr gerichtet: Einer der
Schwerpunkte im kürzlich beschlossenen Masterplan Verkehr ist der weitere
Ausbau des Radwegnetzes. Wie sehen hier die geplanten Maßnahmen aus?
Ich ersuche um Beantwortung.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Danke. Herr Vorsitzender! Herr Gemeinderat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Der Masterplan Verkehr, der voriges Jahr beschlossen
wurde, beinhaltet eine Fülle von Zielsetzungen und Maßnahmen für den
Radverkehr. Unter anderem wollen wir erreichen, dass 8 Prozent aller Wege
in Wien mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Das bedeutet noch, eine deutliche
Verbesserung auch im Netz und auch in der Akzeptanz des Radfahrens in der
Bevölkerung zu erreichen.
Ich darf Ihnen kurz sagen, dass wir schon begonnen
haben mit der Rezentralisierung des Radverkehrsbudgets für die Hauptradwege,
dieses Programm des Ausbaus des Hauptradwegenetzes mit dem
Lückenschlussprogramm umzusetzen.
Die Netzverdichtungen und die gute Verknüpfung des
Radverkehrsgrundnetzes mit dem öffentlichen Verkehrsnetz ist auch ein
wesentlicher Bestandteil dieses Programms, sodass U-Bahn-Stationen,
Schnellbahn-Stationen ausgestattet werden sollen und werden mit entsprechenden
Radverkehrsanlagen. Zum Beispiel soll auch Bike and Ride, zu größerer Bedeutung
kommen, als es derzeit noch der Fall ist.
Wir wollen die durchgehenden Routen in der Stadt
beschildern, zum Beispiel den Laxenburg-Radweg, den Donautal-Radweg, und so
weiter. Und wir werden versuchen, dass die Radverkehrsanlagen insgesamt immer
auf dem letzten Stand der Technik sind und damit enge Kurvenführungen und
schmale Bereiche - soweit das geht - vermieden werden können.
Dafür haben wir bis zum Jahr 2008
30 Millionen EUR vorgesehen und werden versuchen, die auch immer im
Budget drinnen zu haben und die Prioritätenreihung für das
Hauptradwegenetz-Ausbauprogramm, für das Lückenschlussprogramm haben wir im
letzten Gemeinderatsausschuss auch den Fraktionen zur Verfügung gestellt. Es
ist im Internet auch für jedermann und jede Frau unter den Seiten wien.at
abrufbar, ebenso wie das Ausbauprogramm für heuer, für das vergangene Jahr und
wie es auch für das nächste Jahr sein wird. Es wird das monatlich aktualisiert,
sodass man immer feststellen kann, welche Projekte gerade im Laufen und in
Vorbereitung sind.
Ich darf nur erwähnen, dass wir sehr wesentliche
Punkte, wie zum Beispiel Lothringerstraße, Johannesgasse, Untere Donaustraße,
Marxergasse, Wiedner Hauptstraße, Heigerleinstraße, Brünner Straße, Eßlinger
Hauptstraße entlang des B3-Neubaus zwischen 21. und 22. Bezirk, die
Brunner Straße, die Färbermühlgasse und viele andere zur Zeit im Bau haben und
demnächst auch mit dem so genannten Margeritensteg beginnen werden, wodurch der
Wiental-Radweg bis zum Naschmarkt vorgezogen werden kann, was derzeit ja leider
noch fehlt.
Die flächenhafte Erschließung für den Radverkehr ist
nicht minder von Bedeutung und wir werden gemeinsam mit den Bezirken - denn
dafür sind dann die Bezirke verantwortlich - unter anderem Folgendes vorsehen:
Dass die Querungsmöglichkeiten für RadfahrerInnen in Fußgängerzonen möglich
gemacht werden, dass die Querungshilfen für Hauptverkehrsstraßen deutlich
verbessert werden und die Wartezeiten bei den Ampelschaltungen reduziert werden
und dass die Einbahnen – und das ist wahrscheinlich das Wichtigste, um ein
flächendeckendes Netz für Radfahrer zustande zu bringen – für den Radverkehr
dort, wo der Querschnitt breit genug ist, geöffnet werden und dass das zum
Regelfall wird.
Wir haben dieses Programm - nämlich das Öffnen der
Einbahnen - für den Radverkehr in den Bezirken Alsergrund und Floridsdorf
bereits umgesetzt und wir haben es heuer in den Bezirken Margareten, Neubau,
Meidling und Donaustadt vor.
Ich kann nur die anderen Bezirke auch einladen, hier
mitzutun, denn die Finanzierung erfolgt ja natürlich über die Bezirksbudgets.
Das ist ein großer Erfolg, der
jetzt gemeinsam mit dem Städtebund, hoffe ich, erzielt werden kann, denn bisher
gab es immer schon Städte, die ebenfalls der Meinung waren, dass die Radwegebenützungspflicht
eine gute Sache ist. Wir wissen aber, dass es auch bei den Radfahrern
unterschiedliche Geschwindigkeiten gibt, die sportlichen Fahrer und die weniger
versierten Fahrer. Und wir wollen - und das ist mittlerweile Standpunkt des
Städtebunds und wir werden das gemeinsam dem Ministerium auch vortragen -, dass
für sportliche Radfahrer die Radwegebenützungspflicht aufgehoben wird, sodass
es nicht mehr ein von der Polizei zu ahndendes Vergehen ist, wenn man neben
einem Radweg dann doch die
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