Gemeinderat,
45. Sitzung vom 01.07.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 93
hat meine Bitte gehört und wird dafür sorgen, dass Sie sich ordnungsgemäß verehelichen können. Wenn Sie es wünschen, sind wir auch dabei, damit Sie das Ja zum richtigen Zeitpunkt nicht vergessen.
Zum Zweiten, was die Frage nach den Wartezeiten bei
den Sozialämtern betrifft, wobei ich den lieber den Begriff der Sozialzentren
verwende, denn das war sozusagen ein noch nicht ganz abgeschlossener, aber von
mir eingeleiteter Prozess, der wie beim Bürgerdienst die Servicegerechtheit
auch für die Betroffenen erhöhen sollte: Da sind wir auf dem richtigen Weg. Was
uns dazwischengekommen ist, ist die Tatsache, dass sich die Zahl so eklatant
erhöht hat - darüber brauchen wir jetzt nicht zu diskutieren, das wissen Sie -
und dass mit derselben Vehemenz, wie sich die Zahlen erhöht haben, die Planung
der Infrastruktur, vor allem die personelle Besetzung nicht ganz Schritt
gehalten hat. Aber ich bin davon überzeugt, wie wir das im vergangenen Jahr mit
einer Verdichtung des Personals schon eingeleitet haben, dass auch die jetzigen
Verantwortlichen auf diesem Weg weitertun werden, um diesen Menschen, die
wirklich nicht zu den Bevorzugten der Gesellschaft gehören, dieses unwürdige
Warten zu ersparen und die Schnelligkeit zurückzugeben, die in unserem Sinne
ist. Das brauche ich Ihnen wohl nicht zu erklären.
Zum Dritten, zur dritten Frage: Auch das haben wir
lange genug diskutiert. Ich meine, dass die Entscheidung der Schließung der
beiden kleinen Standorte, wie auch anderer, die richtige Entscheidung war, vor
allem deshalb, weil das Serviceangebot in der neuen Liesinger Zweigstelle ein
wesentlich größeres ist, sowohl von den Medien als auch von der Gestaltung her.
Diese Zweigstelle ist behindertengerecht. Wir haben als Ersatz für die kleinen
Zweigstellen auch die Route des Bücherbusses verändert. Man sollte nicht
vergessen, dass die Kinder, die in den beiden Standorten zur Schule gehen, auch
in der Schule das Angebot der Schulbüchereien haben, sodass sie nicht, wie
angesprochen, vom Lesen abgeschnitten ist. Es beweist sich jetzt auch, da die
Frequenz in Liesing das durchaus bestätigt. Ich nehme gar nicht die
Hauptbücherei her, weil die ganz anders zu betrachten ist, aber bei anderen
Standorten, die wir qualitativ so verbessert haben, hat dies eine deutliche
Frequenzsteigerung nach sich gezogen.
Ich darf Ihre Anfrage auch nützen, um die
Information, die mir im Hinblick auf die vorherige Frage der Frequenz
zugereicht wurde, zu geben: Es sind im 4. Bezirk maximal fünf Personen pro
Tag, aber zirka hundert Anfragen telefonisch oder per E-Mail.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die 4.°Zusatzfrage wird von Frau GRin Korosec
gestellt. - Bitte.
GRin Ingrid Korosec (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr
geehrte Frau Stadträtin!
Wir treffen uns, gerade bei allem, was mit dem
Computerzeitalter zu tun hat. Natürlich bin ich auch eingebunden, dass der
Seniorenbund diese Aktion macht. Ich unterstütze das bereits seit Jahren. Wir
haben viele Damen und Herren, teilweise bis zu 90 Jahre alt, die zu uns
kommen und begeistert mit dem Computer surfen. Ich finde auch die Aktion
"Senior.com" als eine sehr positive Aktion. Nur, Frau Stadträtin, das
ist halt doch nach wie vor ein Minderheitenprogramm. Wir dürfen nicht vergessen,
dass es für sehr viele gerade Hochaltrige, wie der Kollege schon gesagt hat,
seine Eltern mit 80 Jahren, schon schwierig ist, sich da noch
einzuarbeiten und dann mit Begeisterung Behördenwege über den Computer zu
erledigen. Also das eine ist gut, dass man es tut, aber ich möchte mich dagegen
verwehren, jetzt zu sagen, durch das Zeitalter des Computers kann man sich
manches, was man früher persönlich erledigt hat, sparen, weil sich der Einzelne
das über den Computer holt. Das sollte nicht die Zukunft in Wien sein.
Meine Frage geht aber in die Richtung: Sie haben sehr
klar zum Ausdruck gebracht, dass diese Änderung erfolgen wird. Jetzt ist es so,
dass die Bezirksvorstehung zwar gerüchteweise immer hört, wahrscheinlich ist
die Übersiedlung im Herbst, offiziell aber vom Rathaus bisher überhaupt keine
Information gekommen ist. Offenbar gibt es einen gewissen Kommunikationsmangel.
Ich würde eben daher fragen: Wann ist die
Übersiedlung des Bürgerservices vom 4. in den 5. Bezirk geplant?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Frau Stadträtin.
VBgmin Grete Laska:
Frau Gemeinderätin!
Ich darf Ihnen sagen, der angesprochene Punkt ist das
Zeichen dafür, dass die Planung, und das ist die Voraussetzung für die
Kommunikation, die von Ihnen angesprochen ist, noch nicht hundertprozentig
abgeschlossen ist. Ich halte nichts von Gerüchten, denn sie sind wie die stille
Post. Das, was man auf der einen Seite hineinflüstert, kommt meist verändert am
Ende heraus. Daher halte ich sehr viel von direkter Kommunikation, wie wir es
auch mit den Bezirken tun. Deshalb wird auch mit dem 4. Bezirk
beziehungsweise mit den anderen Bezirken, die davon betroffen sind, zu dem
Zeitpunkt, wenn wirklich eine komplette Prüfung, Überlegung und Planung
vorliegt, selbstverständlich auch mit der Frau Bezirksvorsteherin des
4. Bezirks gesprochen werden.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die 3.°Frage (FSP/02804/2004/0002-KFP/GM)
wurde von Frau GRin Mag Heidemarie Unterreiner gestellt und ist an den Herrn amtsführenden
Stadtrat der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft gerichtet: Was sagen
Sie, Herr Stadtrat, zur Vorstellung des Adi Hirschal Projekts "Wiener
Lustspielhaus Domus" in einer Pressekonferenz, lange bevor die Subvention
von 363 000 EUR für dieses Vorhaben im Ausschuss beraten oder im
Gemeinderat beschlossen wurde?
Ich ersuche um Beantwortung.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
Sie haben
mich gefragt, was ich zur Vorstellung von Adi Hirschals Projekt in einer
Pressekonferenz, noch bevor die Subvention im Gemeinderat beschlossen wurde,
sage.
Ich sage Ihnen dazu, dass das eine
sehr professionell gemachte Vorstellung eines sehr interessanten Projektes war,
das seit mehr als zweieinhalb Jahren vorbereitet wurde. Der Herr Bürgermeister
und ich haben
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