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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 29.06.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 81 von 95

 

Umwelt- und Gewässerschutz durch Gewinnmaximierungsdenken. Dass Sie jetzt zwischenrufen zeigt nur, dass Sie einer Privatisierung das Wort reden und dagegen treten wir auf, denn Wasserversorgung ist aus unserer Sicht Daseinsvorsorge und das Trinkwassernetz darf nicht liberalisiert werden. Das sind wir den Wienerinnen und Wienern schuldig! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich wäre nicht zuständig für die MA 30, wenn mir nicht auch dazu noch etwas Wichtiges einfallen würde. Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille und zu einem verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Wasser gehört natürlich auch die bestmögliche Abwasserentsorgung. Da hat man gerade 2003 durch den Bau von Sammelkanälen eine Verbesserung der Fließwasserqualität erreicht. Die letzten Bauabschnitte für die Donaukanalverbindungsleitungen sind fertiggestellt. Der Entlastungskanal für den Wientalsammler ist in vollem Gange und die Renaturalisierungen bringen der Stadt Bach- und Flussbette, die naturnah sind und die die dazugehörige Flora und Fauna haben.

 

Die Erweiterung der Hauptkläranlage, ein Großprojekt, neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu.

 

Die Vollkanalisierung vom 21. und 22. Bezirk, mit dem Geld, das wir durch Cross-Border-Leasing bekommen haben, möchte ich auch noch ganz besonders erwähnen.

 

Jetzt hätte ich etwas zum Essen gesagt. Aber ich sehe, dass ich nur mehr 4°Minuten°39 Zeit habe (GR Heinz Hufnagl: Da geht sich nur mehr der Nachtisch aus!) und nachher vielleicht selber essen gehe, also mache ich mit einem weiteren Punkt weiter, dem letzten für heute, der mir sehr wichtig ist. Es ist nämlich auch eine Form von Nahrungsmittel, und zwar Nahrung für den Kopf. Der beste Umweltschutz verfehlt nämlich seine Wirkung, wenn er nicht in den Köpfen der Menschen ist und nicht gelebt wird.

 

Umweltschutz muss vermittelt werden, denn es geht um die Grundlage unseres Daseins. Deshalb ist Umweltbildung eine der wichtigsten Aufgaben nachhaltiger Umweltpolitik und einer unserer Schwerpunkte. Es gibt ein breites Spektrum. Es wundert mich eigentlich, dass hier so selten darüber gesprochen wird. Vielleicht wissen die wenigsten etwas darüber. Es gibt ein weites Spektrum an Angeboten, Angebote für Erwachsene, aber der Schwerpunkt liegt natürlich in der Hauptzielgruppe, nämlich der Kinder. Es gibt beispielsweise das Forstamt mit zahlreichen Einrichtungen, das im Jahr über 40 000 Menschen im direkten Kontakt betreut. Es gibt die Naturlehrpfade. Tausende Kinder gehen auf Exkursion in den Lainzer Tiergarten, die Lobau, den Wienerwald oder das Florarium Hirschstetten. Es gibt die jährlich stattfindende Woche des Waldes. 40 Schulklassen können spielerisch den Wald kennen lernen. Im Rahmen des Wiener Ferienspiels gibt es unzählige Angebote aus der Geschäftsgruppe Umwelt, Waldschulcamps, Nationalparkcamps. Es gibt die Wiener Waldschule seit 1998. (GR Mag Rüdiger Maresch: Bitte sag: "Super!"!) "Super" hat der Rüdiger Maresch gesagt. (GR Mag Rüdiger Maresch: Ich habe gesagt, du sollst das sagen!) 27 000 SchülerInnen waren seit 1998 in der Waldschule. Jetzt gibt es eine neue. Es gibt seit Mai 2003 den Kinderbauernhof, auf den ich ganz besonders stolz bin, wo Landwirtschaft und Tierhaltung pädagogisch aufbereitet, für Kinder erfahrbar gemacht wird. Und es gibt Selbsternteprojekte im Biobereich.

 

Apropos Biobereich: Das möchte ich auch noch erwähnen, weil es eine sehr nette Geschichte ist. Die MA 22 hat einen Film mit dem Titel "Mama mio, alles bio" produziert. Darin geht es um die Biobox, die Sie sicher kennen. Das ist eine Sache für die Kindergärten. Es gibt 3 000 Stück, die in alle Kindergärten geschickt wurden, mit einer Spielesammlung für Kindergartenkinder zum Thema biologische Lebensmittel.

 

Es gibt natürlich unzählige Aktivitäten zum Thema Müllvermeidung. Kognitionstheorie Stiefkind, unzählige Aktivitäten. Es gibt zum Beispiel das Mistfest, das ein sehr großer Erfolg war. Es gibt den Müllkasperl, der das Thema Abfall für Kleine verständlich transportieren kann. Um den Mistmeister messen sich Volksschulklassen im Wissen um die Abfallwirtschaft. Klimabündnisschulen, die Aktivitäten der Wiener Umweltberatung. Jetzt habe ich nur mehr zwei Minuten und höre deshalb auf.

 

Ich möchte nur als jemand, der auch noch in einer anderen Geschäftsgruppe zuständig ist, nämlich für Kinder- und Jugendarbeit, auch einmal ganz explizit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in der Umweltabteilung für die vielen Leistungen danken, die sie für Kinder und Jugendliche in dieser Stadt setzen! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Dass in Wien eine nachhaltige Umweltpolitik betrieben wird, zeigt auch der Rechnungsabschluss 2003. Es ist ein Zahlenwerk, doch dahinter steckt sehr harte und gute Arbeit, Arbeit zum Schutz des Wiener Wassers, Arbeit für die Vermittlung von Naturschutz und natürlich Arbeit in vielen anderen Teilbereichen, die ich heute nicht erwähnen konnte. Für diese Arbeit möchte ich mich im Namen meiner Fraktion bei der gesamten Geschäftsgruppe sehr herzlich bedanken! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich möchte mich aber auch an dieser Stelle bei Isabella Kossina bedanken. Ich habe selbst miterleben können, mit wie viel Engagement und Fachwissen du für die Umwelt in dieser Stadt gearbeitet hast. Dafür gebührt dir der große Dank meiner Fraktion! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Persönlich möchte ich dir auch für die gute Zusammenarbeit danken. Durch dein Feedback hast du mir sehr geholfen und mich für meine Arbeit im Umweltausschuss motiviert. Ich bin mir sicher, dass du deinen kommenden Aufgaben mit demselben Eifer nachkommen wirst und möchte dir dafür sehr viel Glück wünschen.

 

Mein vorletztes Danke gilt den Wienerinnen und Wienern, all jenen, die durch ihr umweltbewusstes Verhalten die erfolgreiche Wiener Umweltpolitik ermöglicht haben.

 

Und mein letztes Danke gilt Ihnen für Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zum Wort gemeldet ist die Frau amtsf StRin Dipl Ing Kossina.

 

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