Gemeinderat,
44. Sitzung vom 29.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 74 von 95
Müllverbrennungsanlage am Flötzersteig gemeldet und haben gemeint: Bitte, bitte, diese Information teilen wir nicht sowohl vom Empfinden her. Wir fühlen uns weiterhin von den Emissionen der Müllverbrennungsanlage, von den Emissionen der Müll-LKW, die tagein und tagaus dort hin- und zurückfahren, in unserer Lebensqualität beeinträchtigt. Sie haben mich auch aufgefordert, die neue Umweltstadträtin damit zu konfrontieren und darauf hinzuweisen, dass sie das offensichtlich anders sieht, und ich hoffe, dass die StRin Sima dann in der Zukunft mehr Feingefühl für das Empfinden und die Anliegen der Bevölkerung hat.
Auf Grund der Umbauarbeiten am Joachimsthalerplatz
wurde diese Messanlage abmontiert. Der Herr Bürgermeister hat vor langer Zeit
versprochen, dass diese Anzeigetafel ersetzt wird. Es ist bis jetzt nicht
geschehen. Und auch da möchte ich sagen: Gibt es einen Grund dafür? Gibt es
etwas zu verheimlichen? Oder ist es ganz einfach nur verschlampt worden? Aber
ich denke, die Bevölkerung hat ein Recht auf solche Anzeigetafeln, dass sie
Messwerte ganz einfach ablesen kann.
Lärm, ist schon gesagt worden, und Gestank sind
Beeinträchtigungen der Lebensqualität in einer Großstadt, deren Abstellung oder
zumindest Minderung von Umweltpolitikern erwartet wird und in der letzten Zeit
auch immer wieder zugesagt wurde. Nur, es ist halt sehr viel versprochen und
wenig gehalten worden.
Große Hoffnungen setze ich darauf, dass sich die neue
Umweltstadträtin, die sich selbst als vehemente Gentechnikgegnerin bezeichnet
und die auch sehr für den biologischen Landbau eintritt, unseren Initiativen
hinsichtlich des Biolandbaus und der Gentechnikschutzzonen für die Wiener
Landwirtschaft nicht so sehr verschließt wie ihre Vorgängerin. Wenn sie das
nicht tut, meine ich, dann hätte sie den Titel einer Ökonomierätin verdient,
auch wenn sie ihn bis vor kurzem noch gar nicht gekannt hat.
Frau StRin Kossina wünsche ich nun zum Schluss meiner
Rede für ihre Zukunft mehr Erfolg und Fortüne auf ihren beruflichen Wegen, als
sie in der Politik gehabt hat.
Sollte es allerdings so sein, wie in manchen
Zeitungen kolportiert wird, dass sie die Leiterin der dritten
Müllverbrennungsanlage wird, weiß ich nicht, ob ich ihr jetzt wirtschaftlichen
Erfolg wünschen soll, weil ich nicht weiß, wie sich das dann auf die
Bevölkerung auswirkt. Nichtsdestotrotz viel Glück!
Den Rechnungsabschluss 2003 lehnen wir Freiheitlichen
ab, da in Wien zu viel Steuergeld aus dem Umweltbereich in Budgetlöcher und
viel zu wenig in sinnvolle Umweltprojekte fließt. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Frau Mag Ramskogler. Ich
erteile es ihr.
GRin Mag Sonja Ramskogler
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren des Wiener
Gemeinderates!
Ich möchte einmal so beginnen: Es wundert mich nicht,
dass es insbesondere die GRÜNEN und den Herrn Kollegen Maresch Rüdiger wurmt,
dass alles super ist in dieser Stadt, in Wien, weil wenn es besonders die
GRÜNEN wurmt als solche, dann denke ich mir, macht Wien eine gute
Umweltpolitik, weil es einfach nicht so viel gibt, was zu bekritteln ist.
Ich muss mich einfach in diesen Reigen hineinwerfen, weil
es einfach so ist, dass sehr viel super ist und es nicht nur einige wenige
Projekte, sondern sehr viele Projekte gibt, wo man durchaus die umfassende
Umweltpolitik und das vorausschauende Denken an sich dementsprechend darstellen
kann.
So genannte Schnitzer, wie du es sagst, die
passieren, und das möchte ich auch so sagen, die passieren auf jeden Fall.
Nichtsdestotrotz gibt es aber auch, wenn es darum geht, dass es die GRÜNEN
insbesondere nicht mehr hören können, eine lebensqualitativ hochwertige Stadt
Wien. Es gibt Rankings, es gibt Studien, es gibt Auszeichnungen, die ihr alle
kennt, denke ich mir, und du insbesondere, und daher muss man auch akzeptieren,
dass die Umweltpolitik in Wien eine gute ist. Und ich werde das auch mit
einigen Beispielen beweisen.
Daher bin ich wirklich froh darüber, insbesondere
auch was die Umweltpolitik betrifft, von so genannten Selbstverständlichkeiten
zu reden, von den Selbstverständlichkeiten, die auch die Bevölkerung Wiens
durchaus so aufnimmt, nämlich eben ein gesundes, ein gutes, ein qualitativ
hochwertiges Wasser. Das ist einmal das eine.
Das andere sind keine Wiederholungen, sondern das
sind die so genannten Selbstverständlichkeiten. Eine grüne Umwelt. Die halbe
Fläche Wiens ist, wie wir wissen, grün, keine Frage. Es ist selbstverständlich,
dass dahinter eine wirklich umweltpolitische Maßnahme steckt. Das sieht keiner
oder insbesondere eigentlich die SPÖ dementsprechend, aber die Fraktionen der
Opposition sehen immer die, sage ich einmal, genauso wie der Kollege Maresch
gesagt hat, so genannten Schnitzer. Keine Frage, was hier vorgetragen wird,
sind in erster Linie die so genannten Schnitzer. Die werden gebracht, alles
andere ist selbstverständlich. (GR Mag
Rüdiger Maresch: Aber das Lob passt!) Nur dass das die Mehrheit der an sich
in Wien stattfindenden Umweltpolitik ist, sagen eigentlich nur die, die dafür
verantwortlich sind und das ist unter anderem natürlich die Umweltabteilung an
sich, aber politisch in erster Linie die Sozialdemokratie in Wien.
Weil ich von Studien
gesprochen habe, es sind auch Dienstleistungen, die hier natürlich in der
Umweltpolitik vorkommen und diese Dienstleistungen sind bei der Stadt. Das ist
nicht nur die Müllverbrennung, nicht nur generell das Kanalnetz und die
Abwasserentsorgung, sondern auch der öffentliche Personenverkehr, der ausgebaut
wird und worauf die Wiener Umweltpolitik besonders intensiv Wert legt, dass der
öffentliche Verkehr ausgebaut wird.
Diese Dienstleistungen, das finde
ich besonders interessant, werden von einer renommierten
Unternehmensberatungsfirma, Mercer, insbesondere mit 219 anderen
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